Im Alter von 5 bis 15 Jahren kommen Ringelröteln bei Kindern relativ häufig vor.
Auch, wenn es sich hierbei um eine vergleichsweise harmlose Kinderkrankheit handelt, kann das Virus mit einigen Risiken verbunden sein.
Das gilt vor allem für eine Infektion in der Schwangerschaft, denn die Erkrankung kann für das ungeborene Kind gefährlich sein.
Hier kannst du dich umfassend zum Thema Ringelröteln bei Kindern sowie die Symptome, die Behandlungsmöglichkeiten und den Verlauf der Erkrankung informieren.
Außerdem findest du in diesem Artikel einige Tipps, wie du dich und deine Familie vor einer Ansteckung mit Ringelröteln schützen kannst.
Ringelröteln bei Kindern: Das Wichtigste in Kürze
- Obwohl der Name der Erkrankung es vermuten lässt, haben Ringelröteln nichts mit den Röteln zu tun, da ein anderer Erreger dahintersteckt.
- Ringelröteln verlaufen oft komplikationslos und in vielen Fällen sogar unbemerkt.
- Typisch für Ringelröteln ist der Hautausschlag, der mit schmetterlingsförmigen, großen und fleckigen Rötungen auf den Wangen beginnt und später auf Arme, Beine und den Rumpf übergeht.
Die Symptome bei Ringelröteln
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Neben dem Ausschlag können bei einer Infektion mit Ringelröteln bei Kindern zudem folgende Symptome auftreten:
Nicht selten werden Ringelröteln mit einem grippalen Infekt verwechselt, weil die damit einhergehenden Beschwerden grippeähnlich sind.
Erwachsene haben bei einer Infektion mit Ringelröteln zusätzlich oft mit schmerzenden oder entzündeten Gelenken an den Händen, den Knien und den Füßen zu kämpfen.
In der Schwangerschaft können Ringelröteln für das Ungeborene gefährlich werden.
Allerdings sollten die Ringelröteln hierbei nicht mit den Röteln verwechselt werden!
Während letztere zu Fehlbildungen beim Ungeborenen führen können, gilt das für Ringelröteln nicht. Aber: In der Frühschwangerschaft erhöht eine Infektion mit Ringelröteln die Gefahr für eine Fehlgeburt.
Erfolgt die Infektion in den späteren Schwangerschaftswochen, kann das Virus die Blutbildung des Ungeborenen lebensgefährlich schädigen.
Bei 8-10 % aller Infektionen mit Ringelröteln in der späteren Schwangerschaft reagiert das Baby mit Wassereinlagerungen. Auch diese können lebensgefährlich sein.
Wie erfolgt die Ansteckung mit Ringelröteln?
Ausgelöst werden Ringelröteln durch das Parvovirus B19, das – wie viele Viren – per Tröpfcheninfektion übertragen wird.
Das heißt: Die Infektion erfolgt durch Niesen, Husten, Händeschütteln oder die Berührung gemeinsam benutzter Gegenstände.
Zu regelrechten Ringelröteln-Epidemien kommt es aus diesen Gründen vor allem dort, wo Kinder auf engem Raum zusammen sind. Das gilt natürlich insbesondere für Kindergärten und Schulen.
Vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen im Schnitt 1 bis 2 Wochen. Teilweise dauert es aber auch bis zu drei Wochen.
Dabei ist die Ansteckungsgefahr in den Tagen, bevor der Hautausschlag auftritt, am größten. Sobald das Kind einmal einen Ausschlag hat, ist das Ansteckungsrisiko in den meisten Fällen bereits vorüber. Das ist das Tückische an der Erkrankung, weshalb sich eine Ansteckung häufig schwer vermeiden lässt.
Verdacht auf Ringelröteln – wann zum Arzt?
Normalerweise verläuft die Erkrankung mit Ringelröteln bei Kindern relativ harmlos. Ein Arztbesuch ist daher nicht zwangsläufig notwendig.
Allerdings kannst du mit deinem Kind den Arzt aufsuchen, um die Diagnose zu sichern. Der Arzt erkennt anhand des typischen Ausschlags und der sonstigen Beschwerden die Ringelröteln in der Regel eindeutig.
Sobald die Diagnose ärztlich gesichert ist, kannst du dich telefonisch in der Schule oder im Kindergarten melden. Dann kann die Leitung ein Informationsblatt aushängen, um Schwangere vor der Erkrankung zu warnen.
Das kann dazu beitragen, eine Infektion bei werdenden Müttern zu verhindern, da diese dann vermehrt auf Hygiene und auf Anzeichen bei ihrem Kind achten können.
Sollten bei deinem Kind Komplikationen auftreten – etwa sehr hohes Fieber, das sich auch mit fiebersenkenden Mitteln nicht kontrollieren lässt – solltest du natürlich sofort einen Arzt aufsuchen.
Er kann entscheiden, welche weiteren Therapiemaßnahmen sinnvoll sind.
Behandlung von Ringelröteln bei Kindern
Bei starken Beschwerden können beschwerdelindernde Maßnahmen verordnet werden.
Dazu gehören:
Auch Hausmittel zur Fiebersenkung oder Schmerzbehandlung kommen infrage, um dem Kind die Erkrankung erträglicher zu machen.
Welcher Verlauf ist zu erwarten?
Gerade bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen ohne Vorerkrankungen ist der Ringelröteln Verlauf vornehmlich mild.
Sofern sich ein Ausschlag zeigt, so klingt dieser normalerweise nach ungefähr 10 Tagen wieder ab. Bei Stress, Hitze oder Sonnenbelastung kann der Ausschlag aber noch einmal wiederkommen.
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Schwere Verläufe gibt es nur bei bestimmten Vorerkrankungen.
Das gilt beispielsweise bei:
- Blutarmut, die durch einen Eisenmangel verursacht wird.
- Erkrankungen der roten Blutkörperchen
- Immunschwäche durch Medikamente
- schwere chronische Erkrankungen
Mögliche Komplikationen sind:
- Gelenkschmerzen oder Gelenkentzündungen (Arthritis) an den Finger-, Hand-, Knie- und Sprunggelenken
- Entzündung der Leber (Hepatitis)
- Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis)
- Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) oder der Hirnhäute (Meningitis)
- schwere Anämie
Solche Komplikationen sind aber insgesamt selten. Vor allem bei Kindern ist das Risiko gering, es steigt jedoch mit zunehmendem Lebensalter.
Vorbeugung: Gibt es eine Impfung gegen Ringelröteln?
Leider gestaltet es sich sehr schwer, sich vor Ringelröteln zu schützen. Das Problem besteht einfach darin, dass das Virus schon ansteckend ist, bevor der typische Ausschlag sichtbar wird. Dabei wird es relativ schnell über die Luft, die Hände und Gegenstände übertragen.
Dazu gehört in erster Linie das regelmäßige und gründliche Händewaschen. Außerdem ist es hilfreich, räumlichen Abstand zu Personen zu halten, die selbst infiziert sind oder Kontakt zu einer infizierten Person hatten.
Aktuell gibt es gegen Ringelröteln keine Schutzimpfung. Die Impfung gegen Röteln umfasst keinen Schutz gegen Ringelröteln, da es sich um vollkommen andere Erreger handelt.
Schwangere sollten daher zu Beginn der Schwangerschaft eine Blutuntersuchung durchführen lassen, um zu prüfen, ob Antikörper gegen das Virus im Blut vorhanden sind.
Diese Untersuchung gehört aber nicht zur Standard-Schwangerschaftsvorsorge, sondern muss als individuelle Gesundheitsleistung selbst in Auftrag gegeben und bezahlt werden.
Fazit: Vorsicht, aber keine Panik vor Ringelröteln bei Kindern
Der Verlauf ist bei Kindern und Jugendlichen in aller Regel harmlos und auch Erwachsene entwickeln nur in seltenen Fällen ernstzunehmende Symptome. Zur Risikogruppe gehören lediglich Menschen mit Vorerkrankungen und Schwangere beziehungsweise deren ungeborene Kinder.
Da es leider keine Impfung gegen Ringelröteln gibt, kannst du dich und dein Kind schwer vor einer Infektion bewahren.
Auf allgemeine Hygienemaßnahmen solltest du aber vor allem dann verstärkt achten, wenn im Kindergarten oder in der Schule deines Kindes ein Ringelrötelnfall aufgetreten ist.
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- Schönau et al., Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie, Urban & Fischer, München 2005
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