Die erste große Kombinationsimpfung empfiehlt die STIKO für Kinder in einem Alter von zwei Monaten.
Die 6-fach-Impfung für dein Baby wird zumeist mit der Impfung gegen Pneumokokken kombiniert. Hier erfährst du Details und warum diese Gesundheitsvorsorge so wichtig für dein Baby ist.
6-fach-Impfung für Babys & Kleinkinder: Das Wichtigste in Kürze
- Die 6-fach-Impfung enthält Impfstoffe gegen Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Kinderlähmung (Polio), Keuchhusten (Pertussis), Haemophilus influenzae Typ b (Hib) und Hepatitis B.
- Sie ist empfohlen für ein Alter von acht Wochen, vier Monaten und elf Monaten.
- Das Impfschema wurde vom RKI geändert und von vier auf drei Impftermine reduziert.
- Für Frühgeborene werden weiterhin vier Impfungen empfohlen.
- Kinderärzte kombinieren die 6-fach-Impfung gerne mit der Impfung gegen Pneumokokken.
STIKO up to date
Die 6-fach-Impfung schützt vor Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B.
Im Jahr 2020 hat die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut ihre Empfehlung für die 6-fach-Impfung im Säuglingsalter aktualisiert.
Statt vier Impfungen empfiehlt das Gremium jetzt das „2+1-Impfschema“ mit drei Impfungen. Dein Baby erhält die Injektionen mit acht Wochen, vier Monaten und 11 Monaten. Der Impfschutz ist vergleichbar mit dem alten Schema.
In Zusammenhang mit dem „2+1-Impfschema“ ist eine erste Dosis im Alter von acht Lebenswochen aber besonders wichtig, um die Kinder früh zu schützen. Ebenfalls wichtig für den anhaltenden Impfschutz ist ein Abstand von mindestens sechs Monaten zwischen der zweiten und der dritten Dosis der 6-fach-Impfung.
Ist die Grundimpfung bis zum ersten Geburtstag abgeschlossen, sind Kinder vor den sechs Infektionskrankheiten geschützt, die häufig in der Kita weitergegeben werden.
Mit fünf bis sechs Jahren sowie zwischen neun und 14 Jahren erfolgt jeweils eine Auffrischungsimpfung für Diphtherie, Pertussis und Tetanus.
Sonderfall Frühgeburt
Frühgeborene werden weiterhin nach dem 3+1-Schema geimpft. Sie erhalten die Injektionen in einem Alter von zwei, drei, vier und elf Monaten, da ihr Immunsystem noch nicht altersentsprechend ausgereift ist.
Warum wird schon so früh 6-fach geimpft?
Für viele Eltern kommt die 6-fach-Impfung mit acht Wochen gefühlt viel zu früh. Das Baby profitiert schließlich noch vom Nestschutz.
Dennoch kann es zu Erkrankungen kommen. Gerade Diphtherie, Pertussis, Tetanus, Poliomyelitis, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B sind im Säuglingsalter besonders gefährlich.
Die 6-fach-Impfung bietet die einzige Schutzmöglichkeit und derzeit gibt es keine Hinweise, dass Kombiimpfstoffe das Immunsystem überlasten.
Mögliche Nebenwirkungen der 6-fach-Impfung für dein Baby
Das Immunsystem reagiert auf die Impfung wie auf eine abgeschwächte Infektion. Daher kann es auch zu Symptomen wie
kommen. In der Regel treten diese Beschwerden in den ersten 24 Stunden nach der Injektion auf und legen sich innerhalb weniger Tage von alleine wieder.
Du kannst deinem Kind bei Bedarf Paracetamol oder Ibuprofen geben. Euer Kinderarzt wird das bei der Impfung besprechen und entsprechende Medikamente verschreiben oder empfehlen.
Werden die Symptome gar nicht besser oder macht dein Kind einen sehr apathischen Eindruck auf dich, gehst du besser zur Kontrolle zum Kinderarzt. Denn natürlich kann auch zeitgleich eine Infektion auftreten, die beim Impftermin noch nicht ersichtlich war.
Warnzeichen für einen Infekt sind auch eine Trinkverweigerung, eine gräuliche Hautfarbe, Berührungsempfindlichkeit und ein schrill schreiendes Baby, das sich nicht beruhigen lässt.
Es ist nicht notwendig, schon prophylaktisch Medikamente zu geben. Viele Kinder entwickeln gar kein Fieber und vertragen den Impfstoff gut.
Ein Impfschutz wird mit oder ohne Nebenwirkungen aufgebaut.
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Alternativen zur 6-fach-Impfung
Wenn du dein Kind aus persönlichen Gründen nicht gegen alle sechs Krankheiten impfen lassen möchtest, besteht auch die Möglichkeit, Hepatitis B und/oder Haemophilus influenzae Typ b (Hib) wegzulassen. Bitte besprich diese Möglichkeit mit eurem Kinderarzt.
Häufig gestellte Fragen zur 6-fach-Impfung für Babys (FAQ)
Ist die 6-fach-Impfung gefährlich für mein Baby?
Statistisch gesehen ist jede der Erkrankungen weitaus gefährlicher als die Impfung, die vor den Infektionskrankheiten schützt. Wissenschaftler beobachteten seit der Einführung der 6-fach-Impfung im Jahr 2002 zudem einen fortschreitenden Rückgang der SIDS-Fälle (Plötzlicher Kindstod).
Impfung verpasst! Kann man sie nacholen?
Für den frühestmöglichen Schutz sollte das Stiko-Impfschema eingehalten werden. Eine verpasste Impfung bedeutet einen lückenhaften Schutz.
Daher sollten verpasste Impfungen schnellstmöglich nachgeholt werden. Unzulässig große Abstände zwischen den Impfungen gibt es aber in der Regel nicht. Impfungen können für eine Grundimmunisierung also nachgeholt werden.
Welche Impfstoffe gibt es für die 6-fach-Impfung?
Verschiedene Pharmafirmen bieten 6-fach-Impfstoffe an. Alle haben den gleichen Effekt und es ist in der Regel nicht von Bedeutung, welches Präparat dein Baby erhält. Kinderärzte in Deutschland verwenden zum Beispiel Infanrix hexa oder Hexyon.
Kann mein Baby gleichzeitig mit der 6-fach-Impfung auch die Impfung gegen Pneumokokken erhalten?
Ja, das ist der empfohlene Impfkalender der STIKO. Dein Baby erhält beide Impfstoffe am selben Tag, je eine Injektion pro Oberschenkel.
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- Thomas Baumann, Atlas der Entwicklungsgeschichte: Vorsorgeuntersuchung von U1 bis U10/J1, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2015:
- Christian Speer, Manfred Gahr, Pädiatrie, Springer Medizin Verlag Heidelberg, 2005:
- Schönau et al., Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie, Urban & Fischer, München 2005:
- Martin Claßen, Olaf Sommerburg; Klinikleitfaden Pädiatrie; Urban & Fischer, München 2020:
- Kinder-& Jugendärzte im Netz: Impfen: Aktuelle Impfempfehlungen, abgerufen am 07.11.2022
- Robert Koch Institut: Ständige Impfkommission (STIKO), abgerufen am 07.11.2022
- impfen-info.de: Impfempfehlungen für Kinder (0-12 Jahre), abgerufen am 07.11.2022
- Kinder-& Jugendärzte im Netz: Fragen zu den empfohlenen Impfungen, abgerufen am 07.11.2022
- Praxis Michael Scheel: 20 Fragen und Antworten zu Impfungen, abgerufen am 07.11.2022
- Robert Koch Institut: 2+1 statt 3+1: eine Impfstoffdosis weniger bei der Grundimmunisierung von Säuglingen, abgerufen am 07.11.2022
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