Ein Kinderwagen gehört zu den ersten teuren Anschaffungen junger Eltern. Dieser Kauf sollte deshalb auch richtig durchdacht sein. Denn der Kinderwagen wird zum ständigen Begleiter der Familie.
Er muss zur Größe der Eltern passen, auf unterschiedlichen Untergründen zurechtkommen, im Auto gut verstaubar sein, dazu stabil, sicher und natürlich möglichst schadstofffrei.
Ein Kinderwagen-Test hilft, sich zu orientieren und Fehlinvestitionen zu vermeiden. In der folgenden Übersicht findet ihr deshalb Ergebnisse aktueller und vergangener Kinderwagen-Tests sowie allgemeine Tipps für den erfolgreichen Kinderwagen-Kauf. (hier geht’s zum Kinderwagen-Ratgeber, falls ihr euch zunächst allgemein informieren wollt)
Übersicht: Kinderwagen-Test
Die folgenden Infos zu den besten Kinderwagen und den jeweiligen Testsiegern sind die ultimative Orientierungshilfe für den anstehenden Kauf des neuen Familiengefährts. So könnt ihr von Anfang an schlechte Modelle aussortieren und euch bei eurer Auswahl auf die guten Kombis konzentrieren.
Hast du gerade keine Zeit, den absolut hilfreichen Ratgeber 😎 & die ausführlichen Testberichte zu lesen? Kein Problem, hier sind in aller Kürze die besten Kinderwagen der letzten Jahre bzw. deren Nachfolger aufgelistet:
Zuletzt aktualisiert am 3. Oktober 2024 um 12:03 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr. / *Affiliate Link, WerbungAchtung! Der Moon Rocca Edition ist nur empfehlenswert, wenn das Regenverdeck ausgetauscht wird. Datails siehe weiter unten im Testbericht.
Kinderwagen-Test v. Stiftung Warentest: Kinderkraft & Moon Testsieger
Für die Augustausgabe 2023 nahm Stiftung Warentest sieben Kombikinderwagen unter die Lupe. Neben den normalen Kombis wurden diesmal auch drei Geschwister-Kombikinderwagen (Duo) sowie drei Zwillings-Kombikinderwagen (Twin) getestet.
Nur zwei Modelle erreichten ein „gutes“ Ergebnis. Die besten Kinderwagen im Tests sind der Kinderkraft Nea 2 in 1 und der Moon Gio Edition+.
Probleme gab es vor allem bei der kindgerechten Gestaltung. Zudem wurden bei der Schadstoffprüfung einige Kinderwagen auffällig.
Kinderwagen-Test: Die Ergebnisse im Überblick
Testergebnis: „gut“
- Kinderkraft Nea 2 in 1* (Note 2,3) – Der Kinderkraft ist für eine Schieberhöhe von 97 bis 105 cm geeignet. Er bietet eine gute kindgerechte Gestaltung und Handhabung, mit einer Gesamtnutzungszeit von 6 bis 48 Monaten. Die kleinstmöglichen Transportmaße mit Sitz betragen 61 x 84 x 50 cm.
- Moon Gio Edition+ (Note 2,3) – Mit einer Schieberhöhe von 90 bis 104 cm, ist der Moon für kleine bis mittelgroße Erwachsene geeignet und kann von Kindern im Alter von 6 bis 36 Monaten genutzt werden. Die kleinstmöglichen Transportmaße mit Sitz betragen 62 x 93 x 43 cm.
Testergebnis: „befriedigend“
- Joolz Geo³ Mono* (Note 2,8) – Dieser Kinderwagen ist für eine Schieberhöhe von 95 bis 112 cm geeignet und kann von kleinen bis großen Erwachsenen genutzt werden. Er ist für Kinder im Alter von 6 bis 48 Monaten geeignet. Die kleinstmöglichen Transportmaße mit Sitz betragen 62 x 91 x 52 cm. Er lässt sich zu einem Duo-Kinderwagen erweitern.
- Cybex Priam (Note 3,5) – Der Cybex hat eine Schieberhöhe von 96 bis 107 cm und ist für mittelgroße Erwachsene geeignet. Er kann von Kindern im Alter von 9 bis 48 Monaten genutzt werden. Die kleinstmöglichen Transportmaße mit Sitz betragen 60 x 94 x 48 cm.
Testergebnis: „ausreichend“
- Bugaboo Donkey 5 Mono (4,0) – Dieser Kinderwagen ist für eine Schieberhöhe von 85 bis 105 cm geeignet und kann von kleinen bis mittelgroßen Erwachsenen genutzt werden. Er ist für Kinder im Alter von 6 bis 36 Monaten geeignet. Die kleinstmöglichen Transportmaße mit Sitz betragen 61 x 91 x 59 cm.
- Nuna Mixx Next (Note 4,0) – Mit einer Schieberhöhe von 105 bis 114 cm, ist der Nuna für mittelgroße bis große Erwachsene geeignet. Er kann von Kindern im Alter von 9 bis 42 Monaten genutzt werden. Die kleinstmöglichen Transportmaße mit Sitz betragen 61 x 100 x 64 cm.
- Uppababy Vista V2 Mono (Note 4,0) – Er ist für Kinder von 5 bis 42 Monaten geeignet. Die Schieberhöhe ist zwischen 85 und 105 cm verstellbar, was ihn für kleine bis mittelgroße Erwachsene passend macht. Die kleinstmöglichen Transportmaße mit Sitz betragen etwa 61 x 91 x 59 cm.
Kurzprotait zum Testsieger Kinderkraft Nea 2 in 1
Der Kinderkraft Nea 2 in 1 ist ein preisgünstiger Kinderwagen, der bei Stiftung Warentest eine gute Gesamtnote von 2,3 erzielt hat.
Er ist besonders leicht und verfügt über eine geräumige Babywanne mit einem Fenster aus Netzstoff. Der Sitz lässt sich auf 156 Grad öffnen, was eine angenehme Position für das Kind ermöglicht. Allerdings ist das Verstellen der Gurte recht aufwendig.
Der Kinderwagen hat eine gute Bremse und die Schieberhöhe lässt sich mit einer Hand anpassen. Er verfügt über einen Transportgriff und eine Transportsicherung, die unterwegs hilfreich sind.
Allerdings ist der Kinderwagen im Dunkeln kaum sichtbar. Die Maße des zusammengeklappten Kinderwagens betragen etwa 61 x 84 x 50 cm. Der Kinderwagen ist von 6 bis 48 Monate nutzbar.
Vorteile:
- Preisgünstig
- Leicht und geräumig
- Babywanne mit Netzstofffenster
- Sitz lässt sich auf 156 Grad öffnen
- Gute Bremse
- Schieberhöhe lässt sich mit einer Hand anpassen
- Transportgriff und Transportsicherung
Nachteile:
- Verstellen der Gurte ist aufwendig
- Im Dunkeln kaum sichtbar
Kombi-Kinderwagen mit Problemen bei kingerechter Gestaltung
Schon im letzten Test bemängelte Stiftung Warentest bei einigen Kombi-Kinderwagen ein gravierendes Problem. Sie bekommen den Übergang von der Babywanne zu Kleinkind-Sitz nicht ordentlich hin.
Nur die beiden Testsieger bekommen ein „gut“ bei der kindgerechten Gestaltung.
Oft sind die Wannen zu kurz und der Sitz zu groß, so dass die Kleinen über mehrere Monate nicht kindgerecht transportiert werden können. Hier sind findest ihr beispielhaft die ergonomischen Probleme einzelner Modelle:
Bugaboo Donkey 5 Mono
Uppababy Vista V2 Mono
Nuna Mixx Next
Cybex Priam
Schadstoffe sind erneut ein Thema
Schadstoffe gehörten in den vergangenen Jahren zu den zentralen Problempunkten bei zahlreichen Kinderwagen-Tests. Auch diesmal waren zwei Modelle betroffen:
Beim Uppababy Vista wurde im Matratzenbezug krebserzeugendes Formaldehyd gefunden.
Die gesetzlich festgelegten Grenzwerte wurden aber bei beiden nicht überschritten, so dass Stiftung Warentest noch ein „ausreichend“ und kein „mangelhaft“ vergab.
Kombi-Kinderwagen für Geschwister und Zwillinge im Test
Es gibt drei Modelle im Test, die sich zu Duo- oder Twin-Wagen umfunktionieren lassen.
Duo-Wagen sind ideal für zwei Geschwister unterschiedlichen Alters, wobei das jüngere Kind in der Babywanne liegt und das ältere im Sitz sitzt.
Twin-Wagen hingegen sind speziell für Zwillinge konzipiert. Sie ermöglichen den Transport beider Kinder gleichzeitig, entweder in zwei Babywannen oder in zwei Sitzen.
Duo- und Twin-Kombikinderwagen: Die Ergebnisse im Überblick
Geschwister-Kombikinderwagen (Duo)
Testergebnis: „befriedigend“
- Joolz Geo³ Duo (Note 2,9)
Testergebnis: „ausreichend“
- Bugaboo Donkey 5 Duo (Note 4,0)
- Uppababy Vista V2 Duo (Note 4,0)
Zwillings-Kombikinderwagen (Twin)
- Joolz Geo³ Twin (Note 2,9)
Testergebnis: „ausreichend“
- Bugaboo Donkey 5 Twin (Note 4,0)
- Uppababy Vista V2 Twin (Note 4,0)
Kinderwagen-Test v. Stiftung Warentest: Nur BabyOne & Hauck bekommen Empfehlung
Nach 2020 bekommen auch 2022 wieder nur zwei Kombi-Kinderwagen ein „gutes“ Testergebnis von Stiftung Warentest und damit eine Kaufempfehlung. Dies sind in diesem Jahr der BabyOne B.O und der Hauck Vision X Set. Schadstoffe und unbequeme Sitze vermiesen vielen Modellen ein besseres Ergebnis.
Viele Probleme beim Übergang von Babywanne zu Kleinkind-Sitz
Babys können ab einem Alter von circa 6 bis 9 Monaten selbstständig sitzen. Vorher ist eine sitzende Position ungesund.
Bei vier Kombi-Kinderwagen ist die Babywanne schlicht zu klein. Beim Stokke Xplory ist die Liegefläche schon nach etwa 4 Monaten zu kurz. Die Modelle von Joie, Baby Jogger und Emmaljunga können nur 5 Monate genutzt werden.
Dagegen bieten die Liegewannen von BabyOne, Joolz, Maxi-Cosi und Moon ausreichend Platz zum Schlafen und Strampeln.
Das Problem einer zu knapp dimensionierten Babywanne verschärft sich weiter, wenn der Sitz der Kombiwagen nur mit älteren Kindern guten Gewissens genutzt werden kann.
So beim Emmaljunga. Der Sitz ist, laut Stiftung Warentest, erst ab 9 Monaten geeignet. Theoretisch könnten Eltern den Emmaljunga in der Übergangszeit also drei Monate nicht nutzen.
Auch beim Stokke sieht Stiftung Warentest dieses Problem. Immerhin liefert Stokke einen Sitzverkleinerer mit, so dass der Sitz bereits ab dem 6. Monat genutzt werden kann. Vorausgesetzt, dein Baby kann dann schon selbstständig sitzen.
Platz für Vierjährige ist in den wenigsten Modellen
Alle 12 getesteten Kinderwagen sind, laut Hersteller bis 22 Kilogramm und damit für Kinder bis zu vier Jahren geeignet. Stiftung Warentest ist da bei vielen Modellen ganz anderer Meinung.
So sind die Rückenlehnen beim Hauck und Joie so kurz, dass sie nur bis circa 2,5 Jahre ein bequemes Sitzen ermöglichen. Nur drei Sitze (Maxi-Cosi, Joolz, ABC Design) sind, so die Tester, auch noch für Vierjährige geeignet.
Insgesamt sieht Stiftung Warentest beim Sitzkomfort deutlich Luft nach oben. Denn zu einem bequemen Sitz gehört auch die Möglichkeit, ihn in eine angenehme Schlafposition zu bringen. Diese sollte möglichst flach sein.
Besonders unbequem gelöst wurde dies demnach bei den Modellen von Stokke, Maxi-Cosi, Joolz, Bugaboo und Easywalker. Bei den genannten Kinderwagen wird der gesamte Sitz mit festem Winkel nach hinten gekippt. Die Kleinen werden quasi in Hockstellung fixiert und müssen mit den Knien nach oben schlafen.
Schadstoffe in Regenhaube verderben Moon ein „gutes“ Ergebnis
Bis auf wenige Ausnahmen (Joolz, Baby Jogger, Moon) erreichten alle Modelle im Test im Teilbereich Schadstoffe ein „sehr gutes“ bzw. „gutes“ Ergebnis.
Beim Joolz wurde im Sitzbezug Naphthalin gefunden. Die Werte lagen unterhalb der Grenze des GS-Zeichens für Kleinkinderprodukte. Stiftung Warentest bewertete hier dennoch nur mit „ausreichend“
Mit der Note „mangelhaft“ glatt durchgefallen ist der Moon. Die Tester fanden im transparenten Material des Regenverdecks kurzkettige Chlorparaffine, die im Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen.
Moon hat das Regenverdeck direkt vom Markt genommen und bietet einen kostenlosen Umtausch an. Eltern können sich unter service@moon-buggy.com melden.
Ohne das Regenverdeck ist der Moon ansonsten absolut empfehlenswert, liefert er doch in allen Teildisziplinen durchweg „sehr gute“ und „gute“ Ergebnisse:
- Note Kindgerechte Gestaltung: 2,3
- Note Handhabung: 2,5
- Note Haltbarkeit: 1,0
- Note Sicherheit: 2,2
Unser Tipp: Regenverdeck direkt beim Hersteller tauschen oder den Reer Regenschutz ohne PVC, BPA und Weichmacher* als Ersatz verwenden.
Kinderwagen-Test 2022: Die Ergebnisse im Überblick
Testergebnis: „gut“
- BabyOne B.O. StartKlar Comet* (2,2)
- Hauck Vision X Set* (2,5)
Testergebnis: „befriedigend“
- EasyWalker Harvey3 Premium (2,7)
- Joie Signature Aeria (2,7)
- Maxi-Cosi Plaza+ (2,7)
- Bugaboo Fox 3 Complete (2,8)
- Joolz Day+ (3,0)
- ABC Design Samba (3,5)
Testergebnis: „ausreichend“
- Baby Jogger City Mini GT2
- Emmaljunga NXT90 F Select Outdoor 3.0 (4,0)
- Stokke Xplory X (4,0)
Testergebnis: „mangelhaft“
- Moon Rocca Edition* (5,0) – ohne Regenverdeck „gut“
Kinderwagen-Test v. Stiftung Warentest: Nur Maxi-Cosi & Hartan „gut“
Im letzten Test vor gut einem Jahr konnte Stiftung Warentest noch 6 Kinderwagen mit „gut“ bewerten und Eltern zum Kauf empfehlen. 2020 erreichten gerade einmal zwei Modelle ein gutes Ergebnis. Warum nur der Maxi Cosi Lila XP (Testsieger 2020) und der Hartan Yes GTS eine Empfehlung bekommen, erfahrt ihr hier.
Testsieger: Kinderwagen für große Eltern & bequem für Babys
Testsieger 2020 wurde ganz knapp der Maxi-Cosi Lila XP („gut“ 2,2). Er besitzt die komfortabelste Babywanne. Sie kann ungefähr bis zum 8. Monat genutzt werden. Und auch der Sitz ist sehr lange einsetzbar (bis circa 3,5 Jahre).
Der Maxi-Cosi ist zudem der Einzige Wagen im Test, der im Teilbereich „Kindgerechte Gestaltung“ ein „gutes“ (2,2) Ergebnis erzielte.
Ein Nachteil des Maxi-Cosi ist allerdings das große Faltmaß. Eltern mit Kleinwagen könnten hier auf Probleme stoßen.
Das zweite Modell mit Empfehlung ist der Hartan Yes GTS. Er ist der passende Kinderwagen für große Eltern. Die Höhe des Schiebers reicht von 92 cm bis 111 cm. Außerdem ist er der einzige Wagen im Test mit einer verstellbaren Fußstütze. Die Schadstoffüberprüfung bestand er mit „sehr gut“ (1,0).
Abzüge musste der Hartan bei der “Kindgerechten Gestaltung“ hinnehmen, da er nur Platz für bis zu Zweieinhalbjährige biete. In diesem Teilbereich scheitert er daher knapp an einem „guten“ Ergebnis (2,6).
Viel Mittelmaß im Kinderwagen-Test: Zu eng, zu unbequem, zu viele Schadstoffe
Alle anderen Kinderwagen im Test zeigten zu viele Schwächen in einem oder mehreren Teilbereichen des Tests.
Kindgerechte Gestaltung
Laut Stiftung Warentest hat eine Babywanne mit 35 x 78 Zentimeter die optimalen Abmaße. Die Wannen von Britax Römer, Stokke, Mutsy und Kinderkraft sind demnach deutlich zu kurz. Größere Kinder könnten schon nach circa 4 Monaten mit Füßen und Kopf anstoßen.
Passen die Kinder nicht mehr in die Babywanne, müssen sie in den Sitz. Die Sitzeinheiten der Testkandidaten sind aber erst ab dem 6. bzw. ab dem 9. Monat geeignet und lassen sich zumeist nicht flach genug für ein rückenschonendes Liegen einstellen. Die Möglichkeit, den Sitz komplett flach einzustellen, bietet kein Kinderwagen im Test.
Babys sollten aber erst aufrecht Sitzen, wenn sie dies aus eigener Muskelkraft können. Das ist meist um den achten Monat der Fall.
Besonders schlecht gelöst ist die Sitzgestaltung beim Teutonia Trio. Hier müssen die Kleinen in einem nicht verstellbaren und sehr aufrechten Winkel von 98 Grad sitzen. Die Sitze von Stokke und Joolz machen es nicht viel besser. Sie lassen sich nur bis auf 150 Grad öffnen.
Ergonomisch ebenfalls problematisch sind zu tiefe Sitze (Emmaljunga, Hauck). Kleine Kinder können ihre Beine nicht beugen oder müssen mit krummen Rücken sitzen, so Stiftung Warentest.
Auch sollten die Fußstützen verstellbar sein, um den Anforderungen wachsender Kinder zu erfüllen. Dies ist leider nur beim Hartan Yes GTS möglich.
Schadstoffe
Sechs Kinderwagen (Hartan, Joolz, Moon, Emmaljunga, Mutsy, Britax Römer) schneiden im Schadstofftest mit „sehr gut“ und ein Modell (Maxi-Cosi) mit „gut“ ab. Das ist ein hervorragendes Ergebnis.
Stiftung Warentest musste aber auch zweimal ein „mangelhaft“ vergeben“.
Im Matratzenbezug des Kinderkraft Prime wurden hohe Mengen des Flammschutzmittels Tris(2-chlorisopropyl)phosphat (TCPP) gefunden. TCPP wird als möglicherweise krebserregend eingestuft.
Der Hauck Mars Duoset wurde mit „mangelhaft“ bewertet, weil im Sicherheitsgurt Benzo(ghi)perylen gefunden wurde. Benzo(ghi)perylen gehört zu den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und es liegen Beweise für eine erbgutverändernde Wirkung vor.
Kinderwagen-Test: Die Ergebnisse im Überblick
Testergebnis: „gut“
- Maxi-Cosi Lila XP* (2,2)
- Hartan Yes GTS (2,3)
Testergebnis: „befriedigend“
- Joolz Hub
- Teutonia Trio
- Moon ReSea S
- ABC Design Viper 4
Testergebnis: „ausreichend“
- Emmaljunga NXT60F
- Mutsy Nio
- Stokke Beat
- Britax Römer Smile III
Testergebnis: „mangelhaft“
- Hauck Mars Duoset
- Kinderkraft Prime
Fazit zum Kinderwagen-Test 2020
Schadstoffe sind im Großen und Ganzen kein Problem. Das sah in den Jahren zuvor noch anders aus. Nur der Hauck Mars Duoset und der Kinderkraft Prime vielen negativ auf.
Dennoch konnten nur zwei Modelle insgesamt mit „gut“ bewertet werden. Die anderen Modelle im Test leisteten sich vor allem im wichtigen Teilbereich „Kindgerechte Gestaltung“ zu viele Schwächen, um über ein durchschnittliches Ergebnis hinauszukommen.
Auf der Suche nach einer aktuellen Kinderwagen-Empfehlung bleibt für Eltern nach diesem Test eigentlich nur der Griff zum Maxi-Cosi Lila XP oder zum Hartan Yes GTS. Für eine größere Auswahl an guten Kinderwagen sind aber auch die älteren Tests (Bitte nach unten scrollen!) immer noch hilfreich. Einige der damals „gut“ getesteten Modelle sind weiterhin im Handel erhältlich.
Gute Fahrt! ‐ Kinderwagen-Test ‐ Stiftung Warentest findet 6 Modelle „gut“
Noch bevor das Baby auf der Welt ist, müssen sich werdende Eltern einer großen Herausforderung stellen. Und die heißt: einen Kinderwagen kaufen. Die Auswahl an unterschiedlichen Produkten und Modellen ist riesig, die Preisspanne enorm.
Ein Großteil der Kinderwagen zählt heute zu den sogenannten Kombi-Modellen (aka Kinderwagen 3 in 1), die sich der Entwicklung des Babys anpassen lassen. Der Nachwuchs kann sie vom ersten Lebenstag an zumeist bis ins Kleinkindalter nutzen.
Doch wie gut und sicher sind die Gefährte tatsächlich? Bieten sie den Kindern ausreichend Platz, lassen sie sich gut zusammenklappen? Und was ist mit möglichen Schadstoffen?
Stiftung Warentest wollte es genau wissen. In der August-Ausgabe 2019 haben die Experten insgesamt 14 Modellen von 9 verschiedenen Kinderwagen Marken auf den Zahn gefühlt. Und das Ergebnis des Kinderwagen-Tests fällt aus Sicht der Tester überraschend gut aus.
Gleich für 6 Modelle (4 noch im Handel) können sie eine Kaufempfehlung aussprechen!
Testsieger | Preistipp | ||
Modell | Hauck Saturn R Duoset* | ABC Design Salsa 4* | Kinderkraft Moov* |
Testergebnis | Bewertung2,3Gut2019 | Bewertung2,3Gut2019 | Bewertung2,5Gut2019 |
Preis | € 299,90 Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten | Preis nicht verfügbar Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten | Preis nicht verfügbar Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten |
zum Anbieter | Gibt es hier!* | Gibt es hier!* | Gibt es hier!* |
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Testergebnis | Bewertung2,3Gut2019 |
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Testergebnis | Bewertung2,3Gut2019 |
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Testergebnis | Bewertung2,5Gut2019 |
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Stiftung Warentest nimmt 14 Kinderwagen unter die Lupe
Von den 14 getesteten Kinderwagen sind 11 Produkte sogenannte Mono-Kinderwagen, die von einem Kind genutzt werden können. Sie beinhalten eine Babywanne sowie eine entsprechende Sitzeinheit.
Drei weitere Modelle gehören zur Gruppe der Geschwisterwagen, die zwei Kindern unterschiedlichen Alters gleichzeitig Platz bieten. Diese Kinderwagen verfügen über Aufsätze, die sich austauschen lassen. Auch hier testete Stiftung Warentest jeweils die Variante mit Wanne und Sitz.
Die Preisspanne reichte von rund 170 Euro bis zu stolzen 1260 Euro bei den Mono-Kinderwagen sowie von 770 Euro bis mehr als 1500 Euro bei den Geschwisterwagen.
Untersucht haben die Experten die kindgerechte Gestaltung – inklusive Sitz- und Liegekomfort, Gurtsystem, Federung, Sonnen- und Regenschutz, Handhabung, Haltbarkeit und Sicherheit. Ein Augenmerk lag zudem auf möglichen Schadstoffen, beispielsweise polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und Phtalat-Weichmachern.
Bester Kinderwagen: Der Saturn R Duoset von Hauck ist Testsieger 2019
Das Ergebnis ist für die Tester und damit natürlich auch für die Eltern durchaus erfreulich. Gleich sechs Modelle können die Tester empfehlen, allesamt aus der Gruppe der Mono-Kinderwagen; diese sechs erhalten die Note „gut“.
Der beste Kinderwagen ist der Saturn R Duoset von Hauck. Mit einem Preis von rund 400 Euro ist der Kinderwagen-Testsieger zugleich ein Preistipp unter den Kaufempfehlungen.
Aus Sicht von Stiftung Warentest verfügt das Hauck-Modell nicht nur über den besten Sitzkomfort der getesteten Modelle, sondern lässt sich zudem zügig montieren. Die Wanne bietet ausreichend Platz: Das Baby kann sie solange nutzen, bis ein sicherer Wechsel auf den Sitz möglich ist.
Die Tester machen beim Hauck nur kleine Abstriche, unter anderem, weil der Hersteller keinen passenden Regenschutz für den Saturn R Duoset anbietet.
Ebenfalls mit einem „gut“ als Gesamtnote werden der Salsa 4 von ABC-Design, der Fox von Bugaboo, Day3 und Geo2 von Joolz sowie das Modell Moov von Kinderkraft bewertet.
Neben zweimal „befriedigend“ und zweimal „ausreichend“ vergab Stiftung Warentest bei den Mono-Modellen jedoch auch ein „mangelhaft“.
Das große Thema: Kinderwagen ohne Schadstoffe
Damit ist der B.O. Startklar T-Light von Babyone das Schlusslicht. Grund für diese schlechte Bewertung ist in erster Linie der Gehalt an Benzo(ghi)perylen aus der Gruppe der PAK. In den Griffen dieses Kinderwagens sei die Schadstoffmenge deutlich höher, als das GS-Zeichen es erlaube.
- Benzo(ghi)perylen: zählt zur Gruppe der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK): krebserregend, erbgutverändernde Wirkung
Kinderwagen ohne Schadstoffe zu finden, war für Eltern in den vergangenen Jahren ein großes Problem. Das zeigten auch immer wieder die Tests von Öko-Test und Stiftung Warentest (siehe weiter unten im Artikel).
Der Kinderwagen-Test 2019 von Stiftung Warentest hat aber auch gezeigt, dass einige der bekannten und zahlreichen Kinderwagen Marken nachgebessert haben. Erstmals wird beispielsweise ein Bugaboo Kinderwagen mit „gut“ bewertet. In früheren Tests scheiterte die beliebte Marke immer wieder aufgrund zu hoher Schadstoffwerte.
Gestaltung der Babywannen ein Knackpunkt
Als ein Problembereich erwies sich im Rahmen des Kinderwagen-Tests die Gestaltung der Babywannen. Sie waren teilweise zu schmal und boten den Babys so zu wenig Bewegungsfreiheit, wie etwa bei den beiden mit „ausreichend“ bewerteten Mono-Kinderwagen der Hersteller Bugaboo (Donkey 2 Mono) und Froggy (Magica).
Eine zu kurz bemessene Wanne – wie etwa beim Schlusslicht von Babyone – kann zur Folge haben, dass die Kinder zu früh herauswachsen. Da sie zugleich aber noch zu jung sind, um eigenständig zu sitzen, kommt die Sitzeinheit noch nicht in Frage.
Beim Thema Sitzkomfort für ältere Kinder sehen die Prüfer von Stiftung Warentest generell noch Nachholbedarf. Bei keinem der getesteten Kombikinderwagen lasse sich die Sitzfläche in eine ebene Fläche verwandeln. Rückenschonendes Ruhen sei aber auch für ältere Kinder durchaus noch empfehlenswert, so die Tester.
Auch mitwachsende Fußstützen sind demnach Mangelware; nur der Day3 von Joolz sei damit ausgerüstet.
Beim Thema Transport sammelten das Modell von Peg-Pérego sowie der beste Kinderwagen im Test (Hauck) Pluspunkte.
„Befriedigend“ für den besten Geschwisterwagen im Test
Unter den drei Geschwisterwagen war das Modell Design Zoom von ABC mit der Note „befriedigend“ der beste Kinderwagen im Test.
Lediglich ein „ausreichend“ gab es für den Donkey 2 Duo von Bugaboo und den Geo2 mit Erweiterungsset von Joolz. Unterm Strich führe die kompakte Bauweise der Kinderwagen zu Komforteinbußen – für Eltern und Kind, so Stiftung Warentest.
So lasse sich etwa beim ABC-Modell der Sitz für ältere Kinder nicht nach hinten kippen. Beim Bugaboo sei die Babywanne zwar lang genug, aber zu schmal.
Eine schlechte Sicht für das Baby und beengte Platzverhältnisse in der Wanne bescheinigen die Experten dem Geo2 mit Erweiterungsset von Joolz als nur zwei von mehreren Kritikpunkten.
Kinderwagen-Test: Öko Kinderwagen & alternative Konzepte fehlen
Schade ist, dass die Stiftung Warentest in diesem Jahr keine alternativen Kinderwagenkonzepte in den aktuellen Test mit aufgenommen hat.
So setzen die Naturkind Kinderwagen bei den verwendeten Textilien ausschließlich auf natürliche Materialien wie Biobaumwolle. Die bisher getesteten Öko Kinderwagen (Bsp.: Terra Koala – Öko-Test „gut“) schnitten in der Schadstoffbewertung daher auch immer gut ab.
Probleme gab es aber teilweise im Bereich der Sicherheit. Es wäre interessant gewesen, ob hier der Hersteller der Bio Kinderwagen nachgebessert hat.
Ebenfalls wäre das einbeziehen neuer Kinderwagen Marken wünschenswert. So wirbt bspw. die Marke bonavi mit einem frischen Online-Konzept um die Gunst der Eltern.
Kinderwagen im Test: Die Ergebnisse im Überblick
Testergebnis: „gut“
Mono-Kinderwagen:
- Hauck Saturn R Duoset *
- ABC-Design Salsa 4*
- Bugaboo Fox / Nachfolger Bugaboo Fox 3*
- Joolz Day3
- Joolz Geo2
- Kinderkraft Moov*
Testergebnis: „befriedigend“
Monokinderwagen:
- Priam / Cybex
- Ypsi Combo / Peg-Pérego
Geschwisterwagen:
- Design Zoom / ABC
Testergebnis: „ausreichend“
Mono-Kinderwagen:
- Donkey 2 Mono / Bugaboo
- Magica / Froggy
Geschwisterwagen:
- Donkey 2 Duo / Bugaboo
- Geo2 mit Erweiterungsset / Joolz
Testergebnis: „mangelhaft“
Mono-Kinderwagen:
- B.O. Startklar T-Light / Babyone
Kinderwagen im Test – Tipps & Kaufempfehlung für Eltern
- Kombikinderwagen sind praktisch und lassen sich in der Regel bis ins Kleinkindalter hinein nutzen. Eltern sollten dennoch vor dem Kauf die Maße der Babywannen vergleichen und überprüfen, ob und wie sich die Sitzeinheit verstellen lässt.
- Kinderwagen unterscheiden sich auch in puncto Gewicht. Das sollten werdende Eltern berücksichtigen – insbesondere bei Geschwisterwagen.
- Muss der Wagen häufiger in den Kofferraum, spielt das einfache Zusammen- und Auseinanderklappen eine wichtige Rolle.
- Die Kinder immer im Blick? Darauf sollte man speziell beim Kauf eines Geschwisterwagens achten.
Kinderwagen-Test 2017 von Stiftung Warentest
Im Kinderwagen-Test nahm Stiftung Warentest diesmal zwölf Kombis genau unter die Lupe. Drei Kombiwagen, der Britax Go Big (Testsieger), ABC Design Condor 4 und der Joolz Kinderwagen Geo Earth, erreichten ein „gut“ und sind damit empfehlenswert.
Der Rest des Testfeldes verteilte sich auf die Noten „befriedigend“ bis „mangelhaft“ (Bugaboo, Teutonia, Bergsteiger, Knorr-Baby).
Problematische Schadstoffe
Der Kinderwagen-Test hat gezeigt. An der Haltbarkeit der Modelle gab es durchweg nichts auszusetzen.
Wieder einmal sind es Schadstoffe, die bei vielen Kinderwagenkombis zur Abwertung führte. Stiftung Warentest setze beim aktuellen Kinderwagen-Test verständlicherweise die strengeren Grenzwerte für Kleinkinderspielzeug an, da die Kleinen durchaus die Griffe anfassen oder an ihnen lutschen.
Flammschutzmittel (TDCPP, TCPP): unnötigerweise als Weichmacher eingesetzt, vermutlich Krebserregend
Phthalate (Weichmacher wie DEHP & DINP): durch Schweiß & Speichel lösbar, dünsten aus, DEHP bspw. ist fortpflanzungsgefährdend
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): Bsp. Naphthalin ist vermutlich krebserregend
Im Schiebe- und im Tragbügel des Bugaboo Kinderwagen fanden die Tester große Mengen des Flammschutzmittels TDCPP. TDCPP wird im Bugaboo als Weichmacher eingesetzt und steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen.
Im Knorr-Baby wurden in den Textilien des Wagens das Flammschutzmittel TCPP gefunden. Die Kindergriffe und Schiebegriffe enthielten PAK in Form von Naphthalin, das ebenfalls im Verdacht steht, Krebs zu erzeugen. Zudem konnten die Tester noch Phthalate (DEHP) im Kindergriff messen.
Naphthalin (Kindergriff) sowie die Weichmacher DEHP & DINP (Schiebegriff) führten auch beim Bergsteiger für die Abwertung.
Naphthalin wurde überdies in den Kinder- und Schiebegriffen von Teutonia nachgewiesen.
Solltet ihr einen Kinderwagen besitzen, der wegen Schadstoffen mangelhaft getestet wurde, könnt ihr euren Händler auffordern, innerhalb der Gewährleistungszeit, den Mangel zu beheben.
Sicherheitsprobleme
Neben Schadstofffunden führten auch diverse Sicherheitsprobleme zu Abwertungen.
Besonders Schade ist die Abwertung beim Naturkind Kinderwagen Varius Pro. Die Tester fanden keinerlei Schadstoffe. Zudem erreichte er bei der kindgerechten Gestaltung Bestnoten.
Allerdings besteht beim Naturkind Kippgefahr, weil der Sitz falsch eingesetzt werden könnte. Auch ist er im Dunkeln nur schwer zu erkennen. Durch die Sicherheitsprobleme reichte es daher nur für ein „ausreichend“
Knorr-Baby patzt auch im Bereich Sicherheit. Um die Sitzeinheit zu sichern, müssen vier Metallstifte in das Gestell einklinken. Ein hörbares Einrasten erfolgt aber auch, wenn nur zwei Stifte fest sitzen. Eltern könnten sich so in falscher Sicherheit wiegen und der Aufsatz möglicherweise kippen, sobald euer Kind im Wagen sitzt.
Der Hersteller versprach, allen Kunden ein kostenloses Nachrüstset bereitzustellen.
Was machen die „gut“ getesteten Kinderwagen von Britax, ABC Design & Joolz besser?
Auch die drei gut getesteten Kinderwagen von Britax, ABC Design & Joolz sind nicht perfekt und haben ihre Schwachstellen.
So erreichen der ABC Design Condor 4 (Sitzwinkel nicht veränderbar, Schieber recht niedrig) und der Joolz Kinderwagen (Sitzwinkel nicht veränderbar) in der Prüfkategorie kindgerechte Gestaltung nur ein befriedigendes Ergebnis.
Der Britax Go Big kommt dafür in der Kategorie Sicherheit nicht über ein „befriedigend“ (im Dunkeln kaum zu sehen) hinaus.
Im Bereich Schadstoffe schneidet von den drei guten Wagen der ABC Design am besten ab. Aber auch der Britax Go Big und der Joolz Geo Earth erreichen ein gutes Ergebnis.
Insgesamt erlauben sich die drei Modelle keine gravierenden Ausrutscher, so dass es zu einem guten Gesamtergebnis reicht.
Überblick: Kinderwagen im Test
Testergebnis „gut“:
- Britax Go Big (Testsieger) + gute Tragetasche & Sitz / gut auf allen Untergründen / Beladen des Einkaufskorbes sehr einfach
- ABC Design Condor 4 + günstig /gute Tragetasche / bremst & federt gut
- Joolz Geo Earth + einfach zu verstauen / längste Tragetasche im Test / Einkaufskorb lässt sich herausnehmen
Testergebnis „befriedigend“:
- Moon Nuova City
- Joie Chrome DLX
Testergebnis „ausreichend“:
- Hauck Maxan 4 Trio Set
- Naturkind Varius Pro (ohne Schadstoffe)
- Osann Pep
Testergebnis „mangelhaft“:
- Bugaboo Buffalo
- Teutonia Bliss
- Bergsteiger Capri
- Knorr-Baby Noxxter
Kinderwagen-Tests vor 2017
Auch ältere Tests sind gerade beim Kauf von gebrauchten Kinderwagen wertvoll. Daher liste ich auch die älteren Testergebnisse hier auf. Möchtet ihr detaillierter wissen, welche Stärken und Schwächen euer gebrauchtes Wunschmodell hat, findet ihr die ausführlichen Tests auch noch einmal auf den Seiten von Öko-Test und Stiftung Warentest.
Kinderwagen-Test von 2015 (Stiftung Warentest)
Überblick: Kinderwagen im Test
Testergebnis „gut“
- Britax Go (Kinderwagen-Aufsatz extra) + gute Tragetasche / einfach zu verstauen / Ergebnis bei Sicherheit & Schadstoffe „gut“
Testergebnis „befriedigend“:
- Knorr Baby Voletto Sport
- ABC Design Turbo 6S
- Hauck Malibu XL All in One
Testergebnis „ausreichend“:
- Bugaboo Cameleon 3
- Gesslein F6 Air+
- Hartan Topline S
- Maxi-Cosi Mura 4
- Mutsy evo
- Naturkind Terra Plus
- Peg Perego Book Pop-Up
- Teutonia BeYou
Testergebnis „mangelhaft“:
- Joolz Day Earth Edition
- Stokke Trailz
Kinderwagen-Test von 2013 (Öko-Test)
Testergebnis „gut“
- Naturkind Terra Koala (Praxisprüfung „gut“, Inhaltsstoffe „gut“)
+ großer Einkaufskorb, Schieber ausreichend hoch, lange Liegewanne | – hohes Gewicht - Stokke Xplory (Praxisprüfung „gut“, Inhaltsstoffe „gut“)
+ flexibel, wenig Schadstoffe, höhenverstellbarer Sitz | – wenig Stauraum Babyschale zu kurz - Teutonia Mistral S Dessin 4210 (Ergebnis aus Öko-Test Jahrbuch Kleinkinder)
(Praxisprüfung „sehr gut“, Inhaltsstoffe „ausreichend“)
Testergebnis „befriedigend“:
- Emmaljunga Mondial Duo Combi (Praxisprüfung „sehr gut“, Inhaltsstoffe „mangelhaft“)
- Britax B-Dual 4 (Praxisprüfung „gut“, Inhaltsstoffe „mangelhaft“)
- Teutonia Be You Cool & Classic (Praxisprüfung „sehr gut“, Inhaltsstoffe „ungenügend“)
- Hartan Lite XL 502 (Praxisprüfung „sehr gut“, Inhaltsstoffe „ungenügend“)
Testergebnis „ausreichend“:
- Peg-Pérego Book Plus Sportivo (Praxisprüfung „befriedigend“, Inhaltsstoffe „ungenügend“)
Testergebnis „mangelhaft“:
- Bugaboo Basis Cameleon 3 (Praxisprüfung „mangelhaft“, Inhaltsstoffe „ungenügend“)
- Wonderwalk Kombi-Kinderwagen (Praxisprüfung „mangelhaft“, Inhaltsstoffe „mangelhaft“)
- Maxi-Cosi 68105940 Mura 4 (Praxisprüfung „gut“, Inhaltsstoffe „ungenügend“)
Kinderwagen-Ratgeber: Welcher Kinderwagen passt zu uns?
Welcher Kinderwagen am besten zu einer Familie passt, hängt immer von den jeweiligen individuellen Bedürfnissen ab. Die Entscheidung ist oft schwierig, gilt es doch, viele Vor- und Nachteile der verschiedenen Modelle abzuwägen.
Dabei hilft es enorm, befreundete Elternpaare nach deren Erfahrungen zu befragen oder sich gezielt im Internet umzuschauen. In vielen Foren und Blogs gibt es die unterschiedlichsten Meinungen und gute Artikel, die wichtige Vorüberlegungen zum Kinderwagen-Kauf beleuchten, so bspw. hier (kurz & knackig das Wesentliche). Dies hilft auf jeden Fall bei der ersten Orientierung.
Wir hatten uns damals für einen gebrauchten Teutonia Kinderwagen entschieden. Dieser war mit einer Babywanne und einer zusätzlichen Sitzeinheit ausgestattet, die den Umbau zum Sportwagen ermöglichte.
Die Entscheidung fiel letztlich auf einen gebrauchten Wagen, weil man beim Kinderwagen-Kauf einfach nicht um das Thema Schadstoffe herumkam. Bei einem gebrauchten sahen wir eine höhere Chance, dass sich Schadstoffe durch mehrmaliges Waschen der Bezüge und täglicher Benutzung im Freien möglicherweise schon reduziert haben.
Zudem schnitt der Teutonia Mistral S seinerzeit bei Öko-Test gut ab. Diese Firma konnte also empfehlenswerte Kinderwagen bauen (in einem anderen Kinderwagen-Test von Stiftung Warentest sah das aber scheinbar wieder anders aus).
Ein weiteres Kriterium war natürlich der Preis. Wir haben damals ungefähr 250 Euro für den Teutonia bezahlt, neu hätte er um die 1000 Euro gekostet. Gefunden hatten wir ihn über ebay-Kleinanzeigen, das Portal Vinted (früher Mamikreisel) ist aber ebenfalls eine gute Quelle für gebrauchte Kinderwagen.
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Bei unseren Vorüberlegungen hatten wir auch einen Neukauf nicht ausgeschlossen. Durch die Schadstoffproblematik schaffte es damals allerdings nur ein Naturkind Kinderwagen in die engere Auswahl. Dass wir uns letztlich gegen diesen entschieden, lag daran, dass er nicht perfekt zu uns passte. Der Schwenkschieber war zu tief für unsere Größe und die Softtragetasche fiel etwas zu klein aus. Für den hohen Kaufpreis hätte es einfach zu 100% passen müssen.
Kinderwagen kaufen: Grundsätzliche Vorüberlegungen
Kinderwagen gebraucht oder neu kaufen?
Gerade beim Kauf eines gebrauchten Kinderwagens muss man auf gute Qualität achten. Haltbarkeit, Sicherheit, eine komfortable Handhabung und Stabilität sind hier entscheidende Kriterien. Denn der Wagen war womöglich schon einige Zeit in Benutzung und soll schließlich noch ein paar Jahre für die eigenen Kinder halten.
Mit etwas Glück wurde der gebrauchte Wagen bereits in einem Kinderwagen-Test der bekannten Testmagazine ausführlich untersucht, so dass man auch in punkto Schadstoffe auf Nummer sicher gehen kann.
Da die Preise für gebrauchte Kinderwagen insgesamt deutlich geringer ausfallen, hat man theoretisch eine größere Auswahl und somit gute Chancen, dass für sich passende Modell zu finden.
Kinderwagen gebraucht: pro & contra
Vorteile:
- Markenwagen (Britax, ABC Design, Hartan, Emmaljunga, Teutonia, Naturkind etc.) deutlich günstiger
- gebrauchte Markenwagen in der Regel qualitativ besser als neue, günstige No-Name-Produkte
- evtl. vorhandene Schadstoffe durch Gebrauch bereits reduziert
- möglicherweise gibt es bereits einen Kinderwagen-Test zum gebrauchten Modell
- vorhandenes Zubehör wie Sonnensegel oder Fußsack oft im Preis enthalten
- gebrauchter Kinderwagen bei Dieben nicht so beliebt wie neue Modelle
Nachteile:
- oft mehrere Fahrten zu Privatanbietern nötig, um den richtigen Gebrauchten zu finden
- passender Kinderwagen oft nicht in der Nähe verfügbar, längere Fahrtstrecken nötig
- möglicherweise ungepflegt (Tierhaare, Raucherhaushalt etc.)
- bereits zu alt, angerostet, Bezug ausgeblichen & schlechter Geruch
- trotz genauer Prüfung werden evtl. nicht alle Defekte erkannt (Verschleiß an Kunststoffteilen, Rädern oder Gestell)
- Ersatzteile bei älteren Modellen nicht mehr verfügbar
- Benutzung der evtl. schon vorhandenen Kinderwagen-Matratze nicht empfehlenswert
- „Traum“-Kinderwagen wird gebraucht gerade nicht angeboten, also etwas Glück & Geduld sind gefragt
- nur selten noch gültige Händlergarantie
Kinderwagen neu: pro & contra
Vorteile:
- nach aktuellem Kinderwagen-Test orientieren und direkt einen gut getesteten Wagen kaufen
- Gewährleistung und Garantieanspruch
- ausgiebiges Testen im Laden möglich
- keine Abnutzung oder Defekte
- ein guter Kombikinderwagen hält über mehrere Jahre & kann auch noch für das zweite, dritte oder vierte Kind genutzt werden
Nachteile:
- teilweise hohe Schadstoffbelastung
- gute Markenqualität ist teuer
- teils längere Lieferzeiten
Wo nutze ich den Kinderwagen am meisten?
Ein ganz wichtiger Punkt bei der Auswahl des richtigen Kinderwagens ist euer Nutzungsverhalten.
Lebt ihr auf dem Land oder in der Stadt? Fahrt ihr hauptsächlich auf unebenen Wegen oder nur auf asphaltiertem Untergrund? Habt ihr ein Haus mit genug Abstellfläche oder eine kleine Wohnung? Fahrt ihr oft mit dem Auto und müsst den Wagen regelmäßig im Kofferraum verstauen? Nutzt ihr den Kinderwagen auch für Einkäufe oder beim Sport?
Welche Räder braucht mein Kinderwagen?
Eltern, die auf dem Land wohnen und oft auf holprigen Straßen, Schotter- oder Waldwegen unterwegs sind, werden in den meisten Fällen einen geländetauglichen Kinderwagen bevorzugen. Hier sind gut gefederte Modelle mit großen Rädern gefragt.
Familien in der Stadt sind dagegen auf wendige Kinderwagen angewiesen. Der Untergrund ist meist eben, dafür ist der Platz gering. Auf dem Weg durch die Innenstadt, auf schmalen Fußwegen, an Baustellen vorbei, im Bus oder in der Straßenbahn spielen Kinderwagen mit leichter Bereifung und schwenkbaren Vorderrädern ihre Stärken aus.
Lufträder
Am meisten Fahrkomfort bieten Lufträder. Sie unterstützen die Federung des Kinderwagens, dämpfen harte Unebenheiten und schonen den Rücken der kleinen Passagiere.
Nachteile von Lufträdern sind deren Gewicht und Pannenanfälligkeit. Außerdem sind große Lufträder nicht so wendig und daher weniger für eine überfüllte Innenstadt geeignet.
Luftkammerräder
Vor allem hochwertige Kinderwagen setzen auf Luftkammerräder. Diese Reifenart besteht aus einem Kunststoff, der im Inneren durch viele kleine Luftkammern aufgeschäumt wurde. Sie federn deutlich weniger und sind nicht so komfortabel wie Lufträder.
Ihr klarer Vorteil liegt in der Pannensicherheit. Luftkammerräder können keine Luft verlieren, bieten aber dennoch ein gewisses Maß an Federung. Sie sind zudem leicht und wendig genug, um im engen Stadtverkehr, in U-Bahn oder Straßenbahn bestehen zu können.
Hartgummi- oder Kunststoffräder
Einfache Kunststoffräder werden vor allem bei günstigen Kinderwagen verbaut.
Sie sind deutlich leichter als Lufträder, haben aber keine abfedernde Wirkung. Sie sind somit für unebene Untergründe ungeeignet. Selbst kleine Steinchen können zum Problem für Hartgummiräder werden und diese blockieren.
Außerdem sind sie im Vergleich zu Luftkammerrädern und Lufträdern relativ laut.
Feste oder drehbare Vorderräder?
Feste Vorderäder sorgen überall für eine stabile Fahrlage. Drehbare Vorderäder können dagegen recht leicht durch herumliegende Steine, Stöckchen oder Spurrinnen aus der Bahn gebracht werden, was den Fahrkomfort erheblich beeinflussen kann.
So könnt ihr den Vorteil einer höheren Beweglichkeit mit einem ausreichenden Fahrkomfort kombinieren, wenn der Kinderwagen dann doch einmal auf längeren und unebenen Strecken verwendet werden soll.
Anzahl und Größe der Räder
mehr Räder = bessere Gewichtsverteilung & festerer Stand
größere Räder = ruhigere Fahrt auf allen Untergründen / dafür unflexibel & schwer
Welcher Kinderwagen ist flexibel genug für die typischen Alltagssituationen?
Neben der richtigen Auswahl des Fahrwerks, sollten auch die weiteren Ausstattungsmerkmale des Kinderwagens flexibel genug sein, damit die typischen Alltagssituationen komfortabel gemeistert werden können.
Der Schieber / Schwenkschieber
Der Schieber ist die zentrale Steuereinheit des Kinderwagens. Er muss daher perfekt zur Körpergröße passen, damit der Wagen mit Kind bequem geschoben werden kann, ohne dass dabei die Arme einschlafen oder Rückenschmerzen entstehen.
Daher ist es wichtig, dass der Schieber sich in der Höhe verstellen lässt, damit beide Eltern Spaß am Schieben haben und auch die Großeltern oder Geschwisterkinder die Familienkutsche bequem steuern können.
1. Knickschieber werden durch Veränderung des Knickwinkels angepasst. Dies ist nur zweihändig möglich, da an zwei Punkten jeweils gleichzeitig ein Knopf gedrückt werden muss, um den Schieber zu justieren.
2. Teleskopschieber, die durch das Hineinschieben bzw. durch Herausziehen in der Höhe verstellt werden, lassen sich auch gut einhändig verstellen. Dies ist natürlich ein klarer Vorteil im Alltag.
Eine spezielle und praktische Form des Schiebers ist der Schwenkschieber. Er lässt sich leicht aus seiner Position lösen und auf die gegenüberliegende Seite des Kinderwagens schwenken.
Schwenkschieber sind eine sehr einfache Möglichkeit, um den Wagen flexibel an wechselnde Wetterbedingungen anzupassen oder die Blickrichtung des Kindes zu verändern. Damit entfällt der teils beschwerliche Umbau der Sitzeinheit.
Die Sitzeinheit / Babywanne oder Softtragetasche?
Wenn am Kinderwagen kein Schwenkschieber verbaut ist, sollte für einen leichten Perspektivwechsel des Kindes zumindest die Sitzeinheit gedreht werden können.
Wichtig sind zudem eine flexibel verstellbare Rückenlehne, die zugleich eine gesunde Schlaf- und Sitzposition ermöglicht als auch stabile Fußstützen, die sich idealerweise in der Länge anpassen lassen.
Ob ein Kinderwagen mit Softtragetasche oder mit fester Babywanne besser ist, hängt wiederum von der jeweiligen Nutzung ab und ist auch Geschmackssache.
Babywanne
Wie anfangs geschrieben, hatten wir uns damals für einen gebrauchten Teutonia mit Babywanne entschieden. Diese war geräumig, stabil und reichte, bis unser Kind selbständig sitzen konnte.
Zusätzlich kauften wir eine Matratze und nutzten die Babywanne nach Ausflügen gerne als Bettchen. Der Vorteil an einer Babywanne mit Matratze ist der gute Schutz für den Rücken des Kindes sowie ein besserer Schutz vor aufsteigender Kälte in den Wintermonaten.
Allerdings war die Babywanne auch schwer und unhandlich. Das Tragen über längere Strecken, bspw. vom weit entfernten Parkplatz in die Wohnung, machte da eher keinen Spaß. Wenn ihr die Wanne kaum vom Gestell nehmt, ist sie aber sehr zu empfehlen.
Softtragetasche
Mobiler sind ganz klar die leichteren Softtragetaschen. Sie sind von Vorteil, wenn ihr oft Treppen laufen müsst oder eben das Auto nicht direkt vor der Wohnung parken könnt. Euer Baby könnt ihr so unkompliziert überall mitnehmen, ohne es zu wecken.
Außerdem kann man viele Tragetaschen später auch zu einem Fußsack umfunktionieren und damit die Nutzungsdauer erheblich verlängern.
Allerdings ist der Liegekomfort für euer Kind nicht so gut, wie in einer Babywanne. Eine Softtragetasche bietet normalerweise keine Matratze, ist dafür aber weich gepolstert.
An kalten Tagen empfiehlt sich ein Lammfell als Unterlage. Manche Softtragetaschen sind am Boden gut verstärkt, andere beim Tragen doch recht instabil. Für diese Taschen solltet ihr über den zusätzlichen Kauf einer Matratze nachdenken.
Klappmaß & Gewicht
Gewicht
Solange er fährt spielt das Gewicht eines Kinderwagens keine Rolle. Doch wer oft Straßenbahn, Bus oder den Zug benutzt, sollte auf das Gewicht achten, damit man überall problemlos alleine ein- und aussteigen kann.
Oft sind Flure von Mehrfamilienhäusern eng oder bereits mit Fahrrädern, Fahrradanhängern oder Kinderwagen zugestellt. Seid ihr deshalb gezwungen, den Kinderwagen in den Keller oder mehrere Etagen nach oben zu tragen, bietet sich ebenfalls ein leichtes Modell an.
Klappmaß
Klassische Kinderwagen mit großen Luftreifen und einem stabilen Metallgestell bieten dem Nachwuchs ein wunderbares Fahrgefühl. Sie benötigen aber auch mehr Stellfläche und durch das Zusammenklappen lassen sie sich nur bedingt verkleinern.
Habt ihr nur wenig Platz zuhause und transportiert den Wagen oft mit dem Auto, sind kleine Abmaße und speziell ein geringes Klappmaß Pflicht.
Der Stauraum
Nach dem Besuch auf dem Spielplatz noch schnell in den Drogerieladen, dann in die Apotheke und abschließend auf den Wochenmarkt. Der Kinderwagen wird euer ständiger Begleiter bei den täglichen Besorgungen.
Achtet daher auf einen gut erreichbaren und ausreichenden Stauraum unter der Babyschale. Neben dem Sandspielzeug, Matschhose und Lieblingskuscheltier muss noch genug Platz für kleine Einkäufe vorhanden sein.
Kombikinderwagen (3 in 1 Kinderwagen) oder doch Erstlingswagen, Buggy, Sportwagen & Jogger einzeln kaufen
Kombikinderwagen sind Standard. Es gibt wenige Modelle, die sich ausschließlich auf die klassische Babywanne (Erstlingswagen) begrenzen.
Kombikinderwagen ‐ Die Vorteile:
Kombikinderwagen werden zur Geburt angeschafft und können bis zum 4. Lebensjahr genutzt werden. Sie haben eine feste Liegefläche und schützen Säuglinge vor widrigen Wetterverhältnissen. Sie bieten letztlich zu einem ähnlichen Preis annähernd den gleichen Komfort wie Erstlingswagen.
Ein Fahrgestell mit verschiedenen Aufsätzen, wie ein Sportwagenaufsatz oder eine Babyschale via Adapter, ermöglichen flexible Nutzungsszenarien und ersparen gegebenenfalls die Anschaffung zusätzlicher Wagen.
Kombikinderwagen ‐ Die Nachteile:
Kombikinderwagen sind allerdings auch ein Kompromiss. Sie sollen Babys sicher und bequem transportieren und zugleich Kleinkindern bis zu 3 Jahren genug Platz bieten, ohne eine ergonomische Zumutung zu werden.
In den verschiedenen Kinderwagen-Tests zeigte sich allerdings immer wieder, dass dies nur wenigen Modellen gelingt.
Kinder wachsen nun mal unterschiedlich schnell. So können die Tragetaschen bzw. Babywannen schon zu kurz sein, noch bevor euer Kind selbständig sitzen kann. Die Sitzeinheit trotzdem zu benutzen, ist, aufgrund der empfindlichen Wirbelsäule der Kleinen, nicht empfehlenswert.
Erstlingswagen, Buggy, Sportwagen, & Jogger einzeln kaufen
Der größte Vorteil des Kombikinderwagens ist, dass ihr nur einmal kaufen müsst und mit einem guten Modell die wichtigsten Nutzungsszenarien abdeckt. Dies spart Geld und auch Zeit, die ihr sonst für die jeweilige Recherche zu den verschieden Wagentypen aufbringen müsstet.
Dennoch kann auch der Kauf eines „Spezialisten“ Sinn machen. Folgend sind einige Wagentypen mit ihren Vor- und Nachteilen im Vergleich zu einem Kombikinderwagen aufgeführt.
Erstlingskinderwagen
Erstlingskinderwagen bieten wohl die komfortabelsten Fahreigenschaften für euer Neugeborenes. Eine stabile Liegefläche zum Schutz der empfindlichen Wirbelsäule, Wetterschutz und ein sehr gut gefedertes Fahrgestell mit großen Reifen.
Großer Nachteil: Erstlingswagen können nur circa 10 Monate genutzt werden. Meist sitzen die Kleinen auch schon eher und der Umstieg auf einen Sportwagen wird noch früher nötig.
Hat man bereits einen Buggy geschenkt bekommen oder günstig einen gebrauchten Sportwagen gekauft, kann sich auch der Kauf eines Erstlingswagens lohnen. Allerdings bieten auch gute Kombikinderwagen einen ähnlich Komfort für die ersten Monate.
Buggy
Der Buggy ist der Zweitwagen für Kinder, die bereits sitzen können. Buggys sind gut geeignet für kurze Strecken und kleine Stadtspaziergänge. Für lange Wege sind Rückenlehne und Sitzfläche nicht stabil genug, so dass es für euer Kind schnell unbequem werden kann. Die meisten Modelle haben kleine, bewegliche Doppelräder aus Hartplastik und sind damit nicht für ausgedehnte Spaziergänge in der Natur ausgelegt.
Ihr Vorteil liegt in ihrer Wendigkeit. Buggys sind klein, leicht und lassen sich nahezu überall verstauen. Schnell ins Auto gepackt und ab in den Kurzurlaub. Hier sind sie auch dem Kombikinderwagen hoch überlegen. Viele Eltern haben die Erfahrung gemacht, dass ihnen der umgebaute Kombikinderwagen doch zu sperrig war und sie noch extra einen Buggy dazukaufen mussten.
Sportwagen
Sportwagen sind für Kinder (ab circa 8 ‐ 10 Monate) ausgelegt, die bereits über einen längeren Zeitraum selbständig sitzen können.
Gute Sportwagen sind geräumiger als Buggys, haben meist größere Räder und lassen sich somit gut manövrieren. Sie bieten einen guten Sitzkomfort, die Rückenlehne lässt sich recht flexibel verstellen und die Fußstützen der Größe des Kindes anpassen.
Im Vergleich zum umgebauten Kombikinderwagen bietet er zwar weniger Sitzkomfort, dafür ist er leichter, wendiger, lässt sich besser verstauen und ist dennoch für längere Ausflüge geeignet.
Jogger
Jogger werden für den sportlichen Spezialeinsatz mit Kind gebaut. Inline-Skaten um den See oder ein ausgedehnter Waldlauf sind auch für ambitionierte Sportler kein Problem.
Der Jogger kommt zumeist auf drei großen Rädern (bis zu 20 Zoll) daher und besitzt einen leichten, stabilen Rahmen. Damit sind diese Modelle bestens für hohe Geschwindigkeiten ausgerüstet.
Ein Jogger bleibt allerdings auf den sportlichen Einsatz beschränkt. Sein Gestell nimmt sehr viel Platz ein, auch im zusammengefallteten Zustand. Er ist also nicht für den öffentlichen Nahverkehr geeignet und auch in vielen Autos ist nicht genug Platz.
Alternative Sportwagenaufsatz? Die Sportwagenaufsätze von Kombikinderwagen können natürlich ebenfalls mit einem stabilen Fahrwerk und großen Reifen kombiniert sein.
Dennoch bieten sie keine Alternative zum Jogger.
Sie sind einfach nicht für so hohe Geschwindigkeiten ausgelegt. Dafür ist die Federung zu schwammig und der Radstand zu gering. Wer schon einmal mit einem Kinderwagen voran zur Bahn sprinten und dabei Kurven nehmen und Hindernissen ausweichen musste, weiß, dass es sehr schwierig sein kann, diesen in der Spur zu halten.
Geschwisterkinderwagen / Kinderwagen für Zwillinge
Überraschung Zwillinge! Nur wenige Eltern haben das Glück, Zwillinge zu bekommen. Zwei Kombikinderwagen sind hier wohl nicht die richtige Lösung.
Natürlich gibt es auch Kinderwagen für Zwillinge. Da solche Geschwisterkinderwagen seltener nachgefragt werden, findet man leider kaum aussagekräftige Tests zur Sicherheit oder Schadstoffbelastung. Hier solltet ihr euch die Tests zu den Kombikinderwagen ansehen und ein Geschwistermodell raussuchen, das auf dem Konzept des Einzelwagens aufbaut.
Geschwisterkinderwagen sind auch eine Überlegung wert, wenn man zwei Kinder mit einem geringen Altersunterschied hat. Nimmt man die Nachteile (schwer, sehr große Abmessungen, nichts für Auto, Bus und Bahn) ergeben sich auch einige Vorteile.
Warum der Kauf von Geschwisterkinderwagen durchaus Sinn machen kann, erfahrt ihr in diesem sehr ausführlichen Beitrag.
Die Sicherheit
Kauft keine Kinderwagen ohne GS-Zeichen oder TÜV-Plakette. Vor allem bei gebrauchten Modellen solltet ihr darauf achten. Beide garantieren, dass die Wagen getestet wurden und bieten so ein Mindestmaß an Sicherheit.
Ein gutes Gurtsystem ist ausreichend gepolstert und schützt euer Kind vor dem Herausfallen, ohne das die Gurte unangenehm einschneiden.
Achtet darauf, ob der favorisierte Wagen über ausreichend Reflektoren verfügt und auch im Dunkeln gut zu sehen ist. Wenn nicht, solltet ihr diese unbedingt nachrüsten.
Die Kippsicherheit ist wichtig und sollte bereits im Laden oder spätestens vor der ersten Ausfahrt getestet werden.
Sucht nach einem passenden Kinderwagen-Test. Stiftung Warentest oder Öko-Test gehen in ihren Tests über die Mindestanforderungen von TÜV oder GS hinaus und überprüfen detailliert auf mögliche Quetschstellen, einen sicheren Stand oder Sichtbarkeit im Dunkeln.
Design: Retro-Kinderwagen oder doch lieber modern?
Funktionalität und Sicherheit sind Plicht, Design ist die Kür!
Ich kenne nur ein befreundetes Elternpaar, denen das Aussehen des Kinderwagens vollkommen egal war. Sie haben ihn günstig gebraucht bekommen und damit war die Suche abgeschlossen.
Normalerweise achten Eltern aber sehr genau darauf, dass der Kinderwagen zu ihnen passt. Für die individuellen Bedürfnisse bieten die Hersteller jede Menge verschiedener Modelle und Designs.
Am auffälligsten ist der äußerliche Unterschied wohl zwischen sogenannten Retro-Kinderwagen und modern designten Kinderwagen.
Retro-Kinderwagen gibt es oft gebraucht in der Ausführung als Erstlingskinderwagen mit geflochtener Weidenkorb-Babyschale, riesigen Rädern und einem vollgefederten Fahrwerk.
Aber auch neue Kombi-Modelle bedienen sich des nostalgischen Looks und werden als elegante Retro-Kinderwagen verkauft. Allen neuen Retro-Kinderwagen gemein ist ein gut gefedertes Metallgestell, Lufträder und eine große Babyschale. Dazu bieten sie die bekannten Umbaumöglichkeiten eines Kombikinderwagens.
Einen passenden Test zu einem Retro-Kinderwagen gibt es leider nicht. Ein gut getesteter Wagen im klassischen Design ist aber bspw. der Naturkind Terra Koala.
Modern designte Wagen kommen eher als wendige Stadtflitzer daher. Sie haben kleine, bewegliche Vorderräder und ein schmaleres Gestell. Sie wirken insgesamt deutlich filigraner. Manche Modelle sind bis auf die wesentliche Babyschale reduziert.
Der Stokke Xplory X bspw. treibt den modernen Look auf die Spitz. Der Wagen sieht sehr futuristisch aus, das Design ist wirklich Klasse. Neben dem Design überzeugt das Konzept aber nur teilweise (siehe Testbericht 2022). Er ist wendig, auf ein kleines Maß zusammenklappbar und die Sitzeinheit für einen besseren Sichtkontakt in der Höhe verstellbar.
- Bezüge sollten abnehmbar und waschbar sein
- verzichtet auf die Imprägnierung der Bezüge, da zu hohe Schadstoffbelastung
- Kinderwagen nicht zu lange in der prallen Sonne (Bezüge bleichen aus), in Regen & Schnee (Rost, auf feuchten Bezügen könnte Schimmel entstehen) stehen lassen
- regelmäßige Wartung (alle Schrauben fest, Reifen genug Luft, Gestellfixierung & Bremse noch einwandfrei
- regelmäßige Pflege (Flecken & Essensreste schnell entferne, bewegliche Teile sauber halten & fetten)
Welches Zubehör für den Kinderwagen ist wirklich wichtig?
In die Kalkulation für euren Kinderwagen-Kauf solltet ihr unbedingt das Zubehör mit einberechnen. Hier gilt es abzuwägen, was wirklich nötig ist. Oft stellt sich das auch erst in der täglichen Nutzung heraus.
Zur ersten Orientierung habe ich folgend eine knappe Liste mit nützlichem und möglichst schadstoffarmen Kinderwagenzubehör zusammengestellt:
wichtig:
- Regenschutz* (aus PEVA, PVC-frei)
- Moltontuch* (aus Bio-Baumwolle)
- Matratze (für gebrauchte Kinderwagen, bei schlecht gepolsterten Softtragetaschen)
- Schloss (Bügelschloss*, Faltschloss*, Kettenschloss*)
- Fußsack für den Winter*
- Einkaufsnetz bzw. Netz für alles Mögliche
- Reflektoren*
kann man kaufen, müsst ihr aber nicht:
- Sonnensegel (Verdeck reicht bei vielen Wagen schon als Sonnenschutz, Moltontuch über Verdeck hängen, Sonnensegel am Kinderwagen oft schlecht zu befestigen)
- Sonnenschirm (siehe Sonnensegel, Sonnenschirm nicht immer in Gebrauch, nimmt Platz weg, muss umständlich an und wieder abgeschraubt werden)
- Insektenschutznetz
- Flaschenhalter
- Trittbrett* /Buggy Board (günstiger als ein Geschwisterkinderwagen)
- Kinderwagenkette
- Wickeltasche (Rucksack ist meist immer dabei und reicht auch)
Solltet ihr Lust auf individuelle Extras haben, schaut auch mal auf Etsy. Hier gibt es über den Kinderwagenmuff und praktischen Kinderwagentaschen bis zum Bauchbügelbezug, Kinderwagenketten und Gurtpolstern eine Menge nützliches und süß designtes Kinderwagenzubehör.
Alternativen zum Kinderwagen: Babytragetuch, Babytrage oder Fahrradanhänger
Ein Kombikinderwagen ist praktisch und gehört zu den ersten großen Anschaffungen werdender Eltern. Aber es gibt auch sehr gute Alternativen mit klaren Vorteilen.
Babytragetuch / Babytrage
Babys möchten getragen werden. In einem Babytragetuch sind sie nah bei Mama oder Papa, spüren die Körperwärme und den Geruch. Ein Babytragetuch bzw. eine Babytrage bieten daher mehr Geborgenheit als die Liegefläche eines Kombikinderwagens.
Zudem liegen Babys insgesamt sehr viel. Dies müssen sie nicht unbedingt auch noch bei Spaziergängen tun. Außerdem mögen es viele Babys grundsätzlich nicht, wenn sie in den Wagen gelegt werden.
Ihr könnt die elastischen Babytragetücher und Babytragen direkt ab der Geburt einsetzen. Richtig gewickelt stützen sie euer Baby ideal. Sie helfen, Hüftschäden zu vermeiden und fördern die allgemeine körperliche Entwicklung.
Ein Baby will getragen sein: Alles über geeignete Tragehilfen und die Vorteile des Tragens*
Linktipp zum Tragen:
Neben diesen Vorteilen ist ein Tragetuch natürlich auch mobiler als jeder Kombikinderwagen. Ihr benötigt keine Abstellfläche oder Stauraum im Auto und seit auch in öffentlichen Verkehrsmitteln und bei Spaziergängen flexibel.
Fahrradanhänger ‐ Kinderanhänger (der bessere Geschwisterkinderwagen):
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein Kombikinderwagen für das Geschwisterkind nicht zwingend erforderlich ist. Zwar hatten wir noch unseren Teutonia, aber unsere Tochter hasste das Liegen im Wagen. Für sie kam also nur das Tragetuch zum Einsatz.
Als sie dann selbständig sitzen konnte, war der nun umgebaute Teutonia für sie noch immer tabu. Viel interessanter war dagegen der Fahrradanhänger (von Chariot). Mit einem Sitzverkleinerer und neben ihrem Bruder war sie nun glücklich und hatte auch Spaß bei Ausflügen.
Gute Fahrradanhänger bzw. Kinderanhänger sind eine klasse Alternative zum Kombikinderwagen. Sie bieten je nach Ausführung bis zu zwei Kindern Platz und sind, trotz ihrer Größe, extrem wendig. Kinderanhänger ersetzen das Auto, lassen sich zum Jogger umrüsten und bieten genug Stauraum für Einkäufe oder Tagesausflüge.
Mit einer einstellbaren Federung und großen Luftreifen ermöglichen Sie einen sicheren Transport. Zusammengeklappt neben manche Modelle nicht mehr Platz weg, als ein Kombikinderwagen.
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Clara & Adam Williams
Danke für den informativen Beitrag.
Das hilft natürlich, um alles mit Plan anzugehen und nur das Wichtigste zu kaufen. Einige Sachen werden eventuell weniger benötigt als andere.
Liebe Grüße Clara