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Dein Baby hustet und so hilfst du ihm

Zuletzt aktualisiert

15. September 2022

Kategorie

Baby

Baby hustet & inhaliert

Wenn das Baby hustet, ist das anstrengend für die ganze Familie. Meist steckt ein Virusinfekt dahinter, den du nur symptomatisch behandeln kannst.

Denn Husten an und für sich ist nur ein Symptom und keine Erkrankung. Der Körper entfernt mit dem Hustenreflex Verunreinigungen und Fremdkörper aus den Atemwegen.

Gerade bei Babys hört sich der Husten häufig dramatischer an, als er eigentlich ist.

Dein Baby hustet: Das Wichtigste in Kürze

Warum hustet dein Baby?

Husten kann unterschiedliche Ursachen haben. Einige sind harmlos, andere erfordern eine Behandlung beim Kinderarzt oder sind sogar ein Grund, die 112 zu wählen.

Viraler Atemwegsinfekt

In den meisten Fällen ist ein banaler Virusinfekt für den Husten verantwortlich. Entweder reizt der Schleim aus der Nase den Rachen oder die Bronchien sind angegriffen und führen zu Husten.

Hauptsächlich im Winter infizieren sich Säuglinge mit RSV, dem Respiratory Syncytial Virus. Für ältere Kinder stellt das Virus keine Gefahr dar, aber Babys können aufgrund einer Infektion mit RSV an einer Bronchiolitis erkranken.

Dabei sind die kleinsten Bronchien entzündet, dein Kind braucht vielleicht sogar Sauerstoff und muss in die Kinderklinik.

Ebenfalls durch Viren ausgelöst wird der Pseudo Krupp, eine Anschwellung der Schleimhaut des Kehlkopfes. Typisch ist hier der bellende Husten, der von einem pfeifenden Geräusch bei der Einatmung (Stridor) begleitet sein kann.

Keuchhusten (Pertussis)

Hustet ein Säugling trocken über Wochen oder zeigt er Episoden mit Atemaussetzern und blauen Lippen, kann die Diagnose Keuchhusten heißen.

Je jünger dein Baby ist, desto gefährlicher sind diese Bakterien und ihre Toxine. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Familie geimpft ist, um das jüngste Mitglied zu schützen.

Ist ein Säugling erst an Pertussis erkrankt, helfen Antibiotika nur bedingt. Die Bakterien produzieren Giftstoffe, die das Atemzentrum über Wochen beeinflussen und zu Atemaussetzern führen können.

Fremdkörper in den Atemwegen

Fällt dir bei deinem schon etwas mobileren Baby ganz plötzlich und ohne weitere Krankheitsanzeichen ein massiver Husten auf, kann es sich um eine Aspiration handeln.

Dein Kind hat zum Beispiel eine Erdnuss oder einen anderen Fremdkörper eingeatmet. Dieser befindet sich jetzt in den Atemwegen und führt zu Husten.

Allergien

Bei Säuglingen spielen Allergien noch eine untergeordnete Rolle. Hustet dein Baby aber längere Zeit trocken ohne weitere Krankheitsanzeichen, kann der Kinderarzt abklären, ob es sich um ein hyperreagibles Bronchialsystem oder eine Allergie handelt.

Gastroösophagealer Reflux

Selten hustet ein Säugling, weil ständig Magensäure aus dem Magen zurück bis zum Kehlkopf fließt und in den Bronchien kleine Entzündungsherde verursacht.

Der Kinderarzt kann diese Erkrankung mit einer pH-Wert-Messung an verschiedenen Stellen in der Speiseröhre feststellen. Dazu wird dem Säugling über 24 Stunden eine Magensonde gelegt.


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Das kannst du tun, wenn dein Baby hustet

Husten wird meist von einem Virus verursacht, das der Kinderarzt nicht direkt behandeln kann. Trotzdem kannst du verschiedene Dinge tun, um deinem Baby zu helfen:

  • Sorge für frische Luft: Regelmäßiges Stoßlüften & feuchte Handtücher auf der Heizung helfen den Schleimhäuten in den Atemwegen. Hat dein Baby kein Fieber, gehe im Park oder Wald spazieren.
  • Du kannst ein elektrisches Inhaliergerät für Babys besorgen. Mit Kochsalzlösung 0,9 % darf dein Kind mehrmals am Tag inhalieren. Diese Behandlung löst Husten häufig besser als jeder Hustensaft.
  • Hänge in der Nähe des Kinderbettes Zwiebelsäckchen auf. Hierfür hackst du eine Zwiebel klein und schlägst sie in ein sauberes Baumwolltuch ein. Die ätherischen Öle helfen nachts gegen den Hustenreiz.
  • Lass dein hustendes Baby mit erhöhtem Oberkörper schlafen. Lege dafür an der Kopfseite des Kinderbettchens etwas unter die Beine oder schiebe einen Aktenordner unter das Kopfende der Matratze.
  • Ab einem Alter von sechs Monaten kannst du Thymian-Myrte-Balsam anwenden. Einfach Brust und Rücken mit etwas in Babycreme verdünntem Balsam einreiben. Das Naturheilmittel kann die Atemwege beruhigen.
  • Trinkt dein Baby schon Tee, biete ihm warmen Kamillen- oder Fencheltee an.
  • Hustensaft und andere Medikamente bitte erst nach Rücksprache mit dem Kinderarzt anwenden.
  • Achte darauf, dass sich dein Baby immer in einer rauchfreien Umgebung aufhält.

Das solltest du nicht tun, wenn dein Baby hustet

Jetzt ist es Zeit für den Kinderarzt

Wenn dein Neugeborenes hustet, solltest du auf jeden Fall gleich zum Kinderarzt gehen.

Bei Säuglingen ab dem zweiten Lebensmonat ist auch der Allgemeinzustand wichtig. Hustet das Baby, trinkt aber gut, hat eine rosiges Hautfarbe und strampelt fröhlich, kannst du in Ruhe beim Kinderarzt nach einem zeitnahen Termin fragen.

Ist dein Kind aber schlapp und bewegt sich kaum, ist blass, trinkt schlecht und atmet auffällig, ist es Zeit direkt zum Kinderarzt oder am Wochenende in die Notfallambulanz zu gehen.

Bei akuter Atemnot und blaue Lippen rufst du am besten unter der 112 einen Notarzt.

  • Christian Speer, Manfred Gahr, Pädiatrie, Springer Medizin Verlag Heidelberg, 2005
  • Schönau et al., Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie, Urban & Fischer, München 2005
  • Martin Claßen, Olaf Sommerburg; Klinikleitfaden Pädiatrie; Urban & Fischer, München 2020
  • Michael J. Lentze, Jürgen Schaub, Franz-Josef Schulte, Jürgen Spranger; Pädiatrie: Grundlagen und Praxis; Springer Verlag; Heidelberg 2013
  • Kinder- & Jugendärzte im Netz: Gefährlicher Keuchhusten: Erkrankte Babys müssen nicht zwangsläufig husten, abgerufen am 13.09.2022
  • Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin: Mein Kind hat Husten, abgerufen am 13.09.2022
  • Kinder- & Jugendärzte im Netz: Mehr als eine Erkältung: RSV-Infektion, abgerufen am 13.09.2022 

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