Die warme Jahreszeit ist für viele Eltern sicher ein Grund zur Freude, doch sie bringt unweigerlich auch einige Quälgeister mit sich: Stechmücken.
Zeigen sich beim Baby oder gar Neugeborenen am Morgen ein oder sogar mehrere Stiche, kann dich das als Elternteil vielleicht zuerst erschrecken. Meist besteht aber kein Grund zur Sorge.
Erfahre in diesem Artikel, wie du verschiedene Insektenstiche voneinander unterscheiden kannst, wie du einen Stich behandelst und welche vorbeugenden Maßnahmen es gibt.
Mückenstiche bei Babys: Das Wichtigste in Kürze
- Mückenstiche sind in Mitteleuropa in der Regel harmlos, systemische allergische Reaktionen sind sehr selten
- Stiche möglichst rasch kühlen und mit Hausmitteln wie Zwiebelsaft oder Essig behandeln
- Arztbesuch ist ratsam bei sehr starker Hautreaktion, Entzündungen oder Reaktionen an anderen Körperstellen
- Vorbeugung von Stichen durch Fliegengitter in den Fenstern oder Moskitonetz ums Bett
- Vorsicht bei Mückenschutzsprays und -cremes: Für Kinder oft ungeeignet!
Ist das ein Mückenstich – oder doch etwas anderes?
Mücken sind in unseren Breiten die häufigsten Verursacher von Insektenstichen. Wenn du einen Stich bei deinem Kind findest, ist die Wahrscheinlichkeit also recht hoch, dass es sich um einen Mückenstich handelt.
Typisch für einen Mückenstich ist, dass wir (anders als bei Bienen oder Wespen) das Stechen selbst meist nicht spüren.
Neben Insekten gibt es aber auch noch andere Plagegeister, die für Stiche in der Sommerzeit verantwortlich sein können, wie etwa Zecken oder Flöhe.
Mückenstiche finden wir, anders als zum Beispiel Flohbisse, an unbekleideten Körperstellen, also meistens an
- Armen
- Beinen
- Kopf
Findest du bei deinem Kind Gruppierungen von Stichen, die eng beieinander liegen, solltest du an andere Verursacher wie etwa Flöhe oder Grasmilben denken.
Was tun bei einem Mückenstich?
Ein Mückenstich geht bei deinem Kind genau wie bei uns Erwachsenen mit Juckreiz, Brennen und Schwellung einher. Einige Hausmittel können helfen, die Symptome zu lindern.
Dabei gilt, dass die folgenden Mittel umso besser helfen, wenn du den Stich frühzeitig damit behandelst:
Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Aber durch das Kratzen vergrößert sich zum einen der Juckreiz.
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Und zum anderen wird die Entstehung einer lokalen Entzündung begünstigt.
Achte in jedem Fall darauf, dass dein Kind saubere Hände hat, solange es vom Juckreiz geplagt wird. Denn wenn es mit dreckigen Fingern kratzt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Bakterien oder Erreger in die Einstichstelle gelangen.
Können Mückenstiche für Babys gefährlich werden?
Anders als gegen Bienen- oder Wespenstiche gibt es bei Mücken so gut wie keine dokumentierten allergischen Reaktionen, die zu einem lebensgefährlichen Zustand führen.
Eine systemische Reaktion, für die man wie bei einer Bienen- beziehungsweise Wespenallergie ein Notfallmedikament mit sich führen muss, ist für Mücken bisher nicht beschrieben.
Bei Babys kommt es generell seltener zu allergischen Reaktionen, weil die körpereigene Histamin-Ausschüttung geringer ist. Da Kinder unter einem Jahr nur selten gezielt kratzen, fällt auch die Hautreaktion meist geringer aus.
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Aber wie sieht es mit Krankheiten aus, die die Mücke eventuell übertragen hat?
Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, da es viele verschiedene Mückenarten gibt. Und nicht jede Mückenart kann alle Arten von Viren oder Erregern aufnehmen und weitergeben.
- Es ist bekannt, dass es auch in Deutschland Mückenarten gibt, die Viren oder kleine Wurmarten (sogenannte Nematoden) übertragen können. Passiert dies, kann sich nach dem Mückenstich ein grippaler Infekt entwickeln, wie etwa eine Sommergrippe.
- Seit einiger Zeit finden sich in Deutschland auch tropische Mückenarten, wie zum Beispiel die asiatische Tigermücke. Diese könnten theoretisch gefährlichere Krankheiten wie das Denguefieber übertragen.
- Dazu müsste die Mücke aber vorher einen infizierten Menschen gestochen haben, was in Deutschland so gut wie ausgeschlossen ist.
Wann sollte mein Kind mit einem Mückenstich zum Arzt?
Wenn dein Kind lokal sehr stark auf Mückenstiche reagiert, also eine großflächige Rötung und Schwellung zeigt, kann ein Besuch beim Kinderarzt dennoch sinnvoll sein.
- Eventuell können Medikamente wie zum Beispiel Fenistil* oder auch kortisonhaltige Mittel den Juckreiz und die Belastung lindern.
- Wenn sich das Kind den Mückenstich aufkratzt, können Bakterien in die Wunde gelangen, die eine Entzündung hervorrufen. Auch in diesem Fall kannst du deinen Kinderarzt hinzuziehen.
- Solche Entzündungen sind aber eher selten, selbst wenn dein Kind sich den Stich blutig gekratzt hat.
Und schließlich solltest du immer dann an einen Arztbesuch denken, wenn dein Kind nach einem Mückenstich eine Reaktion an anderen Körperstellen zeigt.
Also zum Beispiel:
Mückenstiche bei Kindern vorbeugen
Gerade wenn dein Kind vielleicht mit etwas stärkeren Schwellungen oder Rötungen auf Mückenstiche reagiert, möchtest du vielleicht dafür sorgen, dass es gar nicht erst zu einem Stich kommt.
Und auch, um Babys und Kleinkinder vor dem lästigen Juckreiz zu bewahren, entsteht vielleicht der Wunsch, Stichen effektiv vorzubeugen.
Prinzip 1: Körpergeruch überdecken
Um zu verstehen, warum bestimmte Mittel vor Stichen schützen, schauen wir uns zuerst an, wie die Mücke ihre Beute findet:
Deshalb zielen die meisten Insektenschutzmittel für die Haut darauf ab, den Körpergeruch zu überdecken.
Angeboten werden zum Beispiel Mittel mit ätherischen Ölen.
Vorsicht: Diese sind für Kleinkinder und Babys keinesfalls geeignet!
Viele Pflanzen wie etwa Eukalyptus oder Kampfer führen bei kleinen Kindern zu:
Auch andere Mückenschutzsprays oder –cremes sind für kleine Kinder meist nicht zu empfehlen.
! Bei chemischen Mitteln solltest du bei kleinen Kindern eher zurückhaltend sein.
! Denke daran, dass ein Baby über die Haut schnell alle Inhaltsstoffe in seinen kleinen Körper aufnimmt und immer Reizungen der Haut oder allergische Reaktionen möglich sind.
! Außerdem stecken Babys und Kleinkinder oft Hände, Arme und Füße in den Mund und nehmen das Mittel so auch oral auf.
Prinzip 2: Die Mückenbarriere
Bist du mit deinem Kind in den Abendstunden draußen unterwegs, kannst du darauf achten, dass viele Körperstellen von Kleidung bedeckt sind. Dünne Baumwollstoffe sind auch an wärmeren Tagen eine gute Wahl.
Da Mücken aber natürlich vor allem nachts auf Beutesuche gehen, ist es eine sinnvolle Idee, die Schlafräume mückenfrei zu halten:
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Andere vorbeugende Maßnahmen
Da viele Menschen genervt von den kleinen Blutsaugern sind, hat auch die Industrie diesen Markt erkannt und bietet noch andere Alternativen an:
- Es gibt zum Beispiel Stecker für die Steckdose, die Mücken anlocken und dann mit einem Stromschlag töten. Die Wirksamkeit dieser Stecker ist zumindest umstritten.
- Auch Vernichter, die Ultraschallwellen gelten als wirkungslos.
- Biozidverdampfer, also Stecker, die Insektengifte freisetzen, wirken.
Allerdings atmen auch die menschlichen Bewohner das Nervengift ein. Das Umweltbundesamt empfiehlt derartige Stecker deshalb nicht uneingeschränkt für erwachsene Menschen.
Fazit
Mückenstiche bei Babys und Kleinkindern sind zwar lästig, aber zum Glück in unseren Breiten meist harmlos.
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- kinderarzt-augsburg.de: Insektenstiche bei Babies, Kindern, Jugendlichen, abgerufen am 04.07.2023
- KINDERARZTPRAXIS BERLIN Charlottenburg-Wilmersdorf: Insektenstich, abgerufen am 04.07.2023
- rund-ums-baby.de: Mückenstiche - was hilft am besten?, abgerufen am 04.07.2023
- ndr.de: Entzündeter Mückenstich: Ursachen und Behandlung, abgerufen am 04.07.2023
- apotheken-umschau.de: Können Mückenstiche gefährlich sein?, abgerufen am 04.07.2023
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