Vollgekleckerte Lätzchen, dreckige Hosen vom Spielplatz, Handtücher, Bettwäsche: In einem Familienhaushalt stapelt sich beinahe täglich die schmutzige Wäsche. Das kommt auch dir sicherlich bekannt vor, oder?
Das regelmäßige Waschen ist die eine Sache, das anschließende Trocknen die andere. Da ist ein leistungsfähiger Wäschetrockner besonders im Winter eine prima Alternative.
Aber ist das wirklich so? Sind diese Geräte nicht unglaubliche Energiefresser? Wie sieht es mit den Anschaffungskosten aus? Und rechnet sich ein Trockner unterm Strich überhaupt?
Stiftung Warentest hat sich zuletzt in der September-Ausgabe 2023 und 2022 diesen Fragen angenommen. Insgesamt 24 Geräte kamen im Wäschetrockner-Test auf den Prüfstand.
Die besten Wäschetrockner sind der AEG TR8T70680* (Testsieger 2023) und Miele TEF 775 WP (Testsieger 2022).
Wäschetrockner-Test 2023: Das sind die besten Trockner für Familien
Testergebnis: „gut“
- AEG TR8T70680* (Note: 2,0)
- Siemens WQ35G2D00* (Note: 2,2)
- Beko B3T41230 (Note: 2,2) – aktuell ausverkauft
- Beko B3T42240S* (Note: 2,2)
- Samsung DV7GAA005AX (Note: 2,3) – Preis- & Umwelttipp!
- Samsung DV8GBBA225AE* (Note: 2,3)
- Bosch WTH83V03* (Note: 2,5)
- Otto Hanseatic HWT8A2GT* (Note: 2,5)
Testergebnis: „befriedigend“
- Constructa CWK6R203 (Note: 2,6)
- Bauknecht T Pure M11 72 N (Note: 2,9)
Testergebnis: „ausreichend“
Bauknecht B8 D84WB DE (Note: 3,8)
Handhabung und Trocknen
Stiftung Warentest hat im Wäschetrockner-Test 2023 insgesamt 11 Geräte ausführlich geprüft.
In der alltäglichen Handhabung konnte nur ein Gerät wirklich überzeugen. Der Testsieger AEG TR8T70680 schnitt als einziges Gerät in diesem Teilbereich mit „gut“ ab.
Die Aufstellung und Inbetriebnahme des AEG gestalten sich einfach. Das Ein- und Ausladen verläuft reibungslos, und der Kondensatbehälter kann vollständig geleert werden. Das Reinigen des Wärmepumpenfachs ist bequem. Das Flusensieb kann problemlos entnommen werden, hat jedoch unnötig scharfe Kanten, was zu Punktabzügen in der Bewertung führte.
Weitaus mehr Probleme gab es bei anderen Geräten. So ist der Zugang zu den Füßen bei den Modellen von Beko und Bauknecht schwierig, was die Installation recht herausfordernd gestaltet.
Bei den Samsung-Geräten beeinträchtigen die Tür und das Sieb den Beladevorgang. Eine potenzielle „Einklemmgefahr“ wurde identifiziert, und Flusen können sich beim Öffnen des Siebs lösen.
Beim wichtigsten Punkt, dem Trocknen, erreichen alle Marken gute Ergebnisse.
Bis auf eine Ausnahme: Die Bauknecht-Wärmepumpentrockner konnten die Tests von Stiftung Warentest nicht erfolgreich durchlaufen und schnitten nur mit „befriedigend“ bzw. „ausreichend“ ab.
Der Bauknecht B8 D84WB DE viel gänzlich durch. Er schaffte es in fünf Versuchen nicht, im Programm „Baumwolle schranktrocken“ nahe null Prozent Restfeuchte zu kommen, so Stiftung Warentest.
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Energieeffizienz und Betriebskosten
Alle Geräte im Test sind mit den Energieeffizienzklassen A+++ oder A++ ausgezeichnet. Dennoch gibt es in Sachen Betriebskosten erhebliche Unterschiede.
Beispiel-Vergleich der Betriebskosten über 10 Jahre:
Bauknecht T Pure M11 72 N:
Anschaffungspreis: 545 Euro
Betriebskosten: 1.133 Euro
Gesamtkosten: 1.678 Euro
Samsung DV7GAA005AX:
Anschaffungspreis: 600 Euro
Betriebskosten: 694 Euro
Gesamtkosten: 1.294 Euro
Laut Stiftung Warentest verbrauchten die Wäschetrockner im Test in den jeweiligen Pflegeleicht-Programmen am wenigsten. Diese Programme sind für Bekleidung aus Synthetik und Mischgewebe optimiert. Sie waschen mit einer geringeren Temperatur als das Baumwoll-Standardprogramm, die Füllmenge ist allerdings nur halb so groß.
Energie kann man allgemein durch eine kürzere Programmdauer und/oder niedrigeren Temperaturen sparen.
Trocknet man nur Bügelfeucht anstatt Schranktrocken sind bis zu 30% Einsparungen drin.
Tipps von Stiftung Warentest – Den Wäschetrockner richtig nutzen
Wäschetrockner-Test (Stiftung Warentest): die Ergebnisse im Überblick
(Das sind die Testergebnisse der September-Ausgabe 2022.)
Testergebnis: „gut“
- Miele TEF 775 WP (Note: 1,9)
- Bosch WQG233D40* (Note: 2,0)
- Bosch WTW84433* (Note: 2,0)
- Samsung DV8GA6225LH/S2 (Note: 2,0)
- Siemens WQ33G2D40* (Note: 2,0)
- Grundig GTA 38263 G (Note: 2,1)
- LG RT80V9* (Note: 2,2)
- Miele TWF 760 WP* (Note: 2,2)
Testergebnis: „befriedigend“
- Amica WTP 489 030 (Note: 2,6)
- Gorenje DA 83 IL/I (Note: 2,6)
- Beko DS852GAV (Note: 2,7)
- Sharp KD-NHH8S8GW3-DE (Note: 3,2)
Testergebnis: „ausreichend“
- Hoover NDEH8A3TCBEXS-S (Note: 3,7)
Der Trockner: ein sinnvoller Familienhelfer
Kurz vorweg: Braucht man eigentlich wirklich einen Wäschetrockner? Das wird sich so manch einer fragen, der seine Wäsche am liebsten auf der Leine im Garten flattern sieht.
Allerdings: Nicht jede Familie verfügt über einen Garten und nicht jede Wäscheleine auf einem Balkon bietet Platz für eine ganze Familienladung Wäsche! Problematisch kann das Trocknen gerade in kleineren Wohnungen sein.
Und nicht zuletzt profitieren auch Allergiker von einem Wäschetrockner. Denn gerade im Frühling und Sommer haften die Pollen gerne auf der Wäsche im Garten – und lösen danach erst recht die lästigen Beschwerden aus.
Ein Wäschetrockner ist also in vielen Fällen ein wirklich sinnvoller Familienhelfer. Doch nun zurück zum Wäschetrockner-Test.
13 „Kandidaten“ auf den Zahn gefühlt
Für den Test eingekauft wurden 13 sogenannte Kondensationswäschetrockner mit Wärmepumpe. Anders als bei klassischen Kondensationstrocknern ersetzt bei diesen Geräten die Wärmepumpentechnologie das Heizelement.
Trockner dieser Art gelten als deutlich energieeffizienter als herkömmliche Kondensationstrockner. Zugleich profitieren die Textilien von den vergleichsweise niedrigen Temperaturen im Trockner.
In puncto Verbrauch legte Stiftung Warentest nicht nur die aktuellen Strompreise bei der Berechnung zugrunde, sondern ging von einer jährlichen Erhöhung um fünf Prozent aus.
Die Anschaffungskosten für die getesteten Geräte lagen zwischen 450 und 1230 Euro.
Um die Leistungsfähigkeit zu ermitteln, testete Stiftung Warentest die Trocknungsprogramme mit verschiedenen Textilien und unterschiedlicher Beladung der Trommel.
Ein Miele-Trockner ist der Testsieger
Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Von den 13 Geräten im Test erhielten acht die Note „gut“ und sind aus Sicht von Stiftung Warentest damit empfehlenswert.
Der Testsieger TEF 775 WP von Miele erwies sich im Teilbereich Trocknen als besonders zuverlässig und punktet zudem in Sachen Stromkostenersparnis. Das gilt auch für das ebenfalls mit „gut“ bewertete Miele-Modell TWF 760 WP – es verbraucht sogar noch weniger Energie als der Testsieger.
Hochgerechnet auf zehn Jahre rechneten sich an dieser Stelle auch die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten beider Geräte mit einem Preis jeweils über der 1000-Euro-Marke.
Lob gab es von Stiftung Warentest zudem für den Bosch WTW84433. Dieser Wäschetrockner biete von den empfehlenswerten Geräten die günstigste Kombination aus Kaufpreis und Stromkosten.
„Bügelfeucht“ können fast alle
Die besten Ergebnisse erzielten die 13 „Kandidaten“ im Test durchgängig im Programm „bügelfeucht“. Lediglich der mit „ausreichend“ bewertete Hoover bekam das nicht hin.
Im Gegenzug sammelte der Hoover jedoch Pluspunkte im Programm „schranktrocken“. Zusammen mit dem Miele-Testsieger sowie zwei weiteren Geräten (Samsung und Bosch WTW84433) erfüllte er hier seine Aufgabe am besten.
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Genau hinschauen: die Sache mit dem Kältemittel
Kondensationstrockner mit Wärmepumpen arbeiten mit einem Kältemittel. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Propan. Diese Substanz gilt, so Stiftung Warentest, als vergleichsweise harmlos – solange sie nicht in die Atmosphäre entweicht.
Dann wäre die klimaschädliche Wirkung sogar dreimal höher als die von CO2.
Anders sieht es beim Gorenje-Trockner aus. Hier kommt nicht Propan, sondern das im Falle eines Falles um ein Vielfaches schädlichere Kühlmittel R134a zum Einsatz. Vor dem Kauf empfiehlt es sich also, genau hinzuschauen.
Eine App für alle Fälle
Kaum ein elektronisches Gerät, das heute nicht mittels einer App gesteuert werden kann. Das gilt auch für Wäschetrockner. Von den Geräten in diesem Wärmepumpentrockner-Test trifft dies auf fünf Produkte zu: die beiden Miele-Trockner sowie die Modelle von Samsung, LG und Hoover.
Die Geräte von Miele und LG lassen sich sogar über die App starten, bei den anderen ermöglicht die App zumindest die Beobachtung des Programmfortschritts. Theoretisch zumindest.
Im Test kam beim Hoover keine Verbindung zwischen Wäschetrockner und Mobilgerät zustande.
Wäschetrockner im Test: Energiespartipps
- Wenn es möglich ist: Wäsche im Freien trocknen. Günstiger geht es nicht.
- Ist der Trockner nicht verzichtbar: Energiesparende Wäschetrockner wählen und den Stromverbrauch im Blick behalten.
- Keine halbe Ladung: Den Trockner ganz befüllen und die Wäsche vorher ordentlich schleudern.
- Regelmäßig das Flusensieb wechseln und die Wäschen nicht nur nach Farben, sondern nach Fasern sortieren: Auch das spart Energie.
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- Stiftung Warentest (Heft 09/2022): Wäschetrockner im Test: Preis und Leistung in trockenen Tüchern, abgerufen am 27.09.2022
- Stiftung Warentest (Heft 09/2023): Eins, zwei, dry
Noah
Vielen Dank für diesen Beitrag zu Wäschetrocknern. Meine Mutter hat es satt, jedes Mal die Wäsche aufzuhängen und sucht nach einem Wäschetrockner. Danke für die verschiedenen Tipps.