Dass der Storch dein Baby nicht gebracht hat, war dir wohl klar. Weißt du aber auch, warum trotzdem so viele Säuglinge einen Storchenbiss im Nacken oder im Gesicht haben? Und was der Unterschied zu einem Hämangiom ist? Wir erklären dir alles zum Thema Storchenbiss bei Babys in diesem Ratgeber.
Storchenbiss bei Babys: Das Wichtigste in Kürze
- Ein Storchenbiss wird auch Naevus flammeus simplex oder Naevus flammeus lateralis (Feuermal) genannt.
- Es handelt sich um eine harmlose Fehlbildung der Blutgefäße, die bei mehr als der Hälfte der Neugeborenen auftritt.
- In der Regel verschwindet der Storchenbiss in den ersten Lebensmonaten bis -jahren ganz von alleine.
- Du findest den Naevus im Nacken oder im Gesicht deines Babys.
Woher kommt der Storchenbiss bei Babys?
Die meisten betroffenen Kinder kommen schon mit dem Storchenbiss auf die Welt. Der unregelmäßige Fleck ist scharf begrenzt und hellrot gefärbt.
Ursache sind erweiterte Kapillaren in der Haut. Das sind die kleinsten Gefäße am Ende des Blutkreislaufs.
Warum der Storchenbiss entsteht, ist nicht ganz klar. Er ist aber keine Reaktion auf Probleme in der Schwangerschaft und wird auch nicht direkt vererbt.
Drückst du von außen auf den Fleck oder streichst ihn aus, verliert er seine Farbe. Schreit dein Baby, drückt in die Windel oder hat Fieber, sammelt sich mehr Blut in den Gefäßen des Storchenbisses und er wird dunkelrot.
Woher hat der Storchenbiss seinen Namen?
Der Naevus flammeus simplex heisst im Volksmund Storchenbiss, weil er meist im Nacken sitzt. Das passt zum Schnabel des Storches, der das Baby im Nacken hielt, als er es zu seinen Eltern gebracht hat. So lautet zumindest der Volksglaube. Befindet sich der Naevus im Gesicht, heißt er häufig auch Engelskuss.
Eine weitere Bezeichnung ehrt den Arzt Paul Gerson Unna, der den Storchenbiss im 19. Jahrhundert in der Dermatologie beschrieb. Naevus Unna heißt er deshalb auch.
So erkennst du einen Storchenbiss beim Baby
Wie lange bleibt ein Storchenbiss?
In den ersten Monaten, bis circa zum zweiten Geburtstag, wird der Storchenbiss immer blasser.
Wahrscheinlich fällt es dir gar nicht auf, wenn der Naevus dann plötzlich verschwunden ist. Vielleicht ist er ab und zu noch zu sehen, wenn dein Kind sich aufregt, aber das ist dann auch bald Geschichte.
Wie kann der Hautarzt den Storchenbiss beim Baby behandeln?
Ein Storchenbiss muss nicht behandelt werden. Es handelt sich hier einfach um winzige erweiterte Blutgefäße, die sich mit der Zeit von alleine zurückbilden.
Bist du nicht sicher, ob dein Baby einen Naevus flammeus simplex oder eine andere Hauterscheinung hat, fragst du am besten den Kinderarzt um Rat. Er kann dir schnell sagen, worum es sich bei dem roten Fleck handelt.
Was ist ein Feuermal?
Neben dem Storchenbiss gibt es noch andere Gefäßfehlbildungen bei Säuglingen, die so ähnlich aussehen.
Eine ist das Feuermal oder der Naevus flammeus lateralis.
Diese Hautveränderung tritt im Gesicht oder zum Beispiel auch an den Armen oder Beinen auf. Das Feuermal kann mit Syndromen (Kombination von verschiedenen Krankheitszeichen) verbunden sein und ist daher für den Kinderarzt ein Warnhinweis, nach weiteren Fehlbildungen zu suchen.
Was ist ein Blutschwämmchen?
Sicher hast du auch schon einmal etwas von einem Blutschwämmchen oder Hämangiom gehört. Hierbei handelt es sich um einen gutartigen Gefäßtumor, der bei circa drei Prozent aller Kinder in den ersten Lebenswochen auftreten kann.
Das Hämangiom ist wie der Storchenbiss ein roter Fleck, der aber ähnlich dunkelrot, wie ein Feuermal ist.
Er wird in den ersten Lebenswochen nach und nach dunkler, kann wachsen und knotig werden. Wenn du mit dem Finger darüberstreichst, fühlst du, wie erhaben die Gefäße sind.
Ein Hämangiom kann sich von alleine zurückbilden. In manchen Fällen wächst es aber auch weiter oder befindet sich an einer ungünstigen Stelle, zum Beispiel nahe am Auge. Dann kann der Hautarzt den gutartigen Tumor behandeln.
Bist du dir nicht sicher, um welche Art von Veränderung der Blutgefäße es sich bei deinem Baby handelt, frage den Kinderarzt oder einen Hautarzt um Rat.
Für einen Mediziner ist es meist eine sogenannte Blickdiagnose.
- Peter H. Höger, Kinderdermatologie: Differenzialdiagnostik und Therapie bei Kindern und Jugendlichen (mit 272 Tabellen), Schattauer Verlag, München 2007
- Ulrike Blume-Peytavi, Helga Albrecht-Nebe, Kathrin Hillmann; Atlas der Pädiatrischen Dermatologie; John Wiley and Sons, 2018
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- Christian Speer, Manfred Gahr, Pädiatrie, Springer Medizin Verlag Heidelberg, 2005
- Schönau et al., Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie, Urban & Fischer, München 2005
- Martin Claßen, Olaf Sommerburg; Klinikleitfaden Pädiatrie; Urban & Fischer, München 2020
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- AWMFonline: Infantile Hämangiome im Säuglings- und Kleinkindesalter, abgerufen am 20.09.2022
- DocCheck Flexikon: Hämangiom, abgerufen am 20.09.2022
- Kinder- & Jugendärzte im Netz, Storchenbiss (Feuermal), abgerufen am 20.09.2022
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