Kinder bewegen sich von Natur aus gerne und viel.
Erst unsere gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zwingen Kinder spätestens im Schulalter zu häufigem Sitzen. Bewegung kommt dann vielfach zu kurz.
Ein Bewegungskindergarten hat deshalb zum Ziel: Die Kinder sollen eine Begeisterung für Bewegung und Sport aufbauen, die nachhaltig anhält.
Vor- und Nachteile der Bewegungs-Kita im Überblick
Bewegung im Fokus: Die Grundidee der Bewegungs-Kita
- In unserer Gesellschaft kommt der Sport seit vielen Jahren zu kurz.
- Unsere technischen Errungenschaften und unser Lebenswandel zwingen uns meist zu vielem Sitzen und unser Freizeitverhalten passt sich dem an.
- Auch Kinder bewegen sich heute bereits zu wenig. Spielkonsolen, Tablets, Fernseher und Smartphones locken bereits die kleinsten Kinder und unterdrücken den natürlichen Bewegungsdrang.
- Für die motorischen Fähigkeiten, die Gehirnentwicklung und die körperliche und psychische Gesundheit ist Bewegung aber unbedingt notwendig.
- Das Konzept einer Bewegungs-Kita setzt genau an diesem Punkt an: Im Fokus des pädagogischen Konzepts stehen Bewegung, Bewegung und Bewegung.
- Es gibt bisher keine festen Standards, wie genau der Alltag in einem Sport- oder Bewegungskindergarten aussieht.
- Die meisten Kindereinrichtungen haben aber über einen Sportverband ein Zertifikat erworben und ein fundiertes Konzept als Grundlage.
- Wenn du eine Bewegungs-Kita in deiner Nähe hast, die für dein Kind in Frage kommt, informiere dich am besten über das individuelle Konzept und das Zertifikat der Kita.
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Bewegungskindergarten im Alltag: So kann ein Kindergartentag aussehen
Da wie beschrieben keine festen Standards oder Richtlinien gelten, kann der Alltag in einer Bewegungs-Kita stark variieren.
In der Regel ist aber bereits bei der ersten Besichtigung erkennbar, dass die Bewegung im Fokus des Alltags steht:
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- In der Regel haben Bewegungskindergärten ein offenes Konzept.
- Das bedeutet, dass die Kinder nicht in festen Gruppen den Kita-Alltag erleben, sondern sehr individuell die täglichen Angebote der Kita wahrnehmen dürfen.
- So findet beispielsweise im großen Turnraum ein Sportangebot statt, ein Teil der Kinder tobt frei im Garten und im Entspannungsraum lädt eine Fantasiereise ein.
- Jedes Kind kann dann selbst wählen, was ihm gerade guttut.
- Die verschiedenen Sport- und Bewegungsangebote finden täglich statt.
- Sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag steht Bewegung aller Art klar im Vordergrund.
- Dabei werden häufig auch die örtlichen Sportvereine eingebunden, die Angebote in der Kita vorbereiten und durchführen.
- Möglichst viel Bewegung findet auch in der freien Natur statt.
Dabei werden der Jahreszeit angemessene Sport- und Bewegungsaktivitäten angeboten:
- In Bewegungs-Kitas stehen Sportangebote ohne Wettkampfgedanken im Vordergrund.
- Vielmehr geht es darum, allen Kindern eine gesunde Möglichkeit der körperlichen Bewegungsentwicklung zu bieten.
- Es werden daher keine Wettkämpfe durchgeführt oder gar Bestenlisten geführt.
- Dennoch kann es passieren, dass die Kinder selbst einen Wettkampfgedanken entwickeln und sich stark vergleichen.
- Die ErzieherInnen haben dann den pädagogischen Auftrag, dem entgegenzuwirken und einen angemessenen Umgang mit Gewinnen und Verlieren einzuüben.
- Neben der Bewegung setzen Sport-Kitas auch auf die Vermittlung einer gesunden Ernährung.
- Das Angebot des Mittagessens ist daher häufig bewusst sehr gesund ausgestaltet und es gibt Regeln für das Mitbringen einer gesunden Brotzeit.
- So sind beispielsweise Süßigkeiten in der Brotdose nicht gewünscht.
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Toben, Flitzen, Ballspielen: Kinder lieben es
Wenn ich meine Kinder aus der Kita abgeholt habe, sind diese mit unterschiedlicher Begeisterung mit mir nach Hause gegangen. Je nach Angebot, Uhrzeit und Erschöpfungszustand wollten sie sofort nach Hause oder waren wenig erfreut, mich bereits zu sehen.
Letzteres war vor allem dann der Fall, wenn sie gerade mit den anderen Kindern in der Turnhalle waren. Nie wollte eines meiner Kinder dann nach Hause, wenn gerade getobt, geflitzt und sportlich gespielt wurde.
Kein Wunder: Denn Kinder lieben Bewegung und das von klein auf.
Babys strampeln fröhlich vor sich hin, krabbeln mit Freude durch den Garten oder flitzen, sobald sie können, hin und her.
Sie lieben Fahrgeräte wie …
- Laufräder
- Anschieb-Autos
- Fahrräder
- Gartentrampoline
- Spielplätze
Diesen natürlichen Bewegungsdrang sollten wir aus gesundheitlichen Gründen pädagogisch unbedingt unterstützen und begleiten.
Deshalb sind Bewegungs-Kitas eine tolle Idee.
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