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In fünf Phasen in die Kita

Das Münchener Eingewöhnungsmodell für Kita & Krippe

Zuletzt aktualisiert

18. Oktober 2022

Kategorie

Kind

Münchener Eingewöhnungsmodell für die Kita

Wenn dein Kind in die Kita kommt, ist das für euch beide ein aufregender Neustart. Ähnlich wie bei der Einschulung, steht euch ein neuer Alltag bevor. Damit der Start in die Kita gut gelingt, gibt es verschiedene pädagogische Eingewöhnungsmodelle.

Wir stellen dir hier das Münchener Eingewöhnungsmodell für die Kita genau vor.

Das Wichtigste zum Münchener Eingewöhnungsmodell im Überblick:

Das Eingewöhnungskonzept für einen sanften Übergang in die Kita

Kinder gehen heute im Schnitt mit einem Jahr in die Kinderkrippe. In diesem Alter können sie die Veränderung im Alltag zwar spüren, aber noch nicht ausreichend kommunizieren. Sie können noch keinen Erklärungen folgen oder ihre Sorgen, Ängste und Unsicherheiten verbalisieren.

Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Übergangszeit von der Kernfamilie in die Kindereinrichtung sanft und begleitet stattfindet.

Das Münchener Modell für die Kita sieht deshalb vor, dass du dein Kind in der ersten Zeit in die Kinderkrippe begleitest und gemeinsam mit ihm das neue Lebensumfeld erkundest.

In etwa vier Wochen findet daher eine gemeinsame Eingewöhnungszeit statt.

Das Ziel der Eingewöhnung ist, dass nach deren Abschluss dein Kind die Kita alleine besucht, sich dort sicher aufgehoben fühlt und die Fachkräfte als Bezugspersonen angenommen hat.


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Die fünf Phasen der Eingewöhnung nach dem Münchener Konzept

Phase 1: Die Vorbereitungsphase

Diese Phase gehört noch nicht zum Kern der Eingewöhnung, ist aber vor allem für dich als Elternteil besonders wichtig. In der Vorbereitungsphase kommt es zu mindestens einem Vorgespräch zwischen dir und den ErzieherInnen.

Ziel dieser Gespräche ist es, einen Austausch über die Gewohnheiten und Persönlichkeitszüge deines Kindes zu führen. Gleichzeitig sollen deine Einstellungen und Erwartungen besprochen werden. Du darfst deine Wünsche, Vorstellungen, Bedürfnisse und Sorgen teilen und alle Fragen stellen.

Dir wird außerdem das Konzept der Kita erläutert und der Ablauf der Eingewöhnungszeit wird genau mit dir besprochen. Genauso wie deine Rolle bei der Eingewöhnung.

Phase 2: Die Kennenlernphase

Mit dieser Phase beginnt die Kernzeit des Münchener Eingewöhnungsmodells. Für dein Kind beginnt die Kita-Zeit unter deiner Begleitung. In der ersten Woche erkundet ihr gemeinsam die Krippe.

In deiner Anwesenheit darf dein Kind die neue Umgebung kennenlernen. Die Räume, die Ausstattung, die anderen Kinder, die ErzieherInnen und die Spielgeräte. Ganz ohne Trennung erkundet ihr gemeinsam mit viel Neugier und Freude, weil dein Kind durch deine Anwesenheit die Sicherheit behält.

Im Gegensatz zum Berliner Modell bleibt ihr direkt über mehrere Stunden in der Kita, mit dem Ziel, den Ablauf des Tages mehrmals zu erleben und zu verinnerlichen.

Das Münchener Konzept setzt dabei auf die Eigenaktivität deines Kindes.

Das bedeutet, dass dein Kind selbst entscheiden darf, wie aktiv es sich in den Kita-Alltag einbringt. Es wird weder gedrängt noch animiert, sondern darf in seinem Tempo die Eingewöhnung gestalten und Neues annehmen.

Die ErzieherIn beobachtet dein Kind und lernt es dadurch kennen.

Eine besondere Rolle bei der Eingewöhnung nach dem Münchener Konzept spielen die anderen Kinder. Auch diese sollen Zeit haben, dein Kind in die Gruppe aufzunehmen und es kennenzulernen.

Außerdem lernt dein Kind durch Beobachtung der integrierten Kinder den Alltag genau kennen. Es lernt von diesen, dass Kita Spaß macht und es viel zu entdecken gibt.

Phase 3: Die Sicherheitsphase

Die Sicherheitsphase beginnt in der zweiten Woche. In dieser kommt es immer noch nicht zu einer Trennung von dir und deinem Kind. Du bleibst weiterhin im Kita-Alltag dabei, ziehst dich allerdings etwas zurück.

Die ErzieherIn wird erste Pflegeaufgaben wie Wickeln oder An- und Ausziehen übernehmen und sich immer häufiger als Bezugsperson anbieten. Dein Kind wächst weiter in den Kita-Alltag hinein und integriert sich in der Gruppe.

Du bist zur Sicherheit nur noch im Hintergrund des Gruppengeschehens, falls dein Kind dich plötzlich braucht.


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Phase 4: Die Vertrauensphase

In der dritten Woche beginnt die Vertrauensphase. Dein Kind sollte sich in der Kindereinrichtung mittlerweile sicher fühlen. Es kennt die Abläufe und Gruppenmitglieder, die ErzieherInnen und Räume.

Auf Basis dieses Vertrauens kommt es nun zur ersten Trennung. Nach Absprache mit der ErzieherIn verabschiedest du dich von deinem Kind und lässt es je nach seiner Reaktion für 30 bis 60 Minuten alleine in der Gruppe.

Wenn dein Kind traurig oder wütend reagiert, wird die BezugserzieherIn es trösten und beruhigen. Es darf aber seine Gefühle zeigen und den Trennungsschmerz verdeutlichen. Es wird mit seinen Emotionen angenommen.

Der Versuch wird nicht abgebrochen, auch wenn dein Kind stark reagieren sollte.

Wenn dein Kind sich schnell beruhigt hat und nach wenigen Minuten mit der Gruppe spielt und am Gruppenprogramm teilnimmt, gilt die Trennung als geglückt. In den nächsten Tagen wird die Trennungszeit nach und nach weiter ausgedehnt.

Die Kernphase der Eingewöhnung endet damit, dass dein Kind die Zeit alleine in der Kita verbringt.

Phase 5: Auswertung und Reflexion

Das Münchener Eingewöhnungsmodell sieht während der kompletten Zeit der Eingewöhnung immer wieder Gespräche zwischen den Fachkräften und den Eltern vor.

So wirst du immer wieder in Kontakt mit den ErzieherInnen treten und kannst Fragen und Sorgen mitteilen und das weitere Vorgehen besprechen. Du erhältst auch Tipps der ErzieherIn, wie du den Eingewöhnungsprozess gut unterstützen kannst.

Am Ende der Eingewöhnung sieht das Münchener Modell eine gemeinsame Auswertung vor. In einem Abschlussgespräch wird die Eingewöhnungszeit reflektiert und ausgewertet.

Fazit: Gemeinsam und aktiv

Das Münchener Eingewöhnungsmodell ist zeitintensiver als andere Modelle, weil es auf eine gemeinsame und aktive Eingewöhnung setzt. Als Elternteil bist du hier stark eingebunden und begleitest dein Kind länger in die Kita als beim Berliner Modell.

Auf der anderen Seite lernst du so ebenfalls den vollständigen Kita-Alltag kennen. Das kann einen beruhigenden Effekt auf dich haben, weil du alle Elemente des Tagesablaufs kennst. Du weißt daher, wie es deinem Kind in den einzelnen Situationen ergeht.

Wenn deine Kita nach dem Münchener Konzept zur Eingewöhnung arbeitet, sollst du dir vor deinem Arbeitsbeginn ausreichend Zeit für die Eingewöhnung nehmen.


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