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Kinderfahrrad-Test v. Stiftung Warentest: Puky Top, Woom Flop

Zuletzt aktualisiert

16. August 2022

Kategorie

Testberichte

Kinderfahrrad-Test 20-Zoll

Rauf aufs Rad und los geht’s: Ein eigenes Fahrrad ist für viele Kinder ein ganz besonderes Geschenk. Beim Kauf gibt es für Eltern jedoch einiges zu beachten. Während der Nachwuchs den Fokus meist auf das Aussehen legt, stehen für Mama und Papa Kriterien wie Qualität und Sicherheit und natürlich der Preis im Mittelpunkt.

Doch was macht ein sicheres Fahrrad aus? Und sind die teuren Modelle automatisch immer die besten Kinderfahrräder?

Das wollte auch Stiftung Warentest wissen. In der Juni-Ausgabe des Verbrauchermagazins kamen im großen Kinderfahrrad-Test zusammen mit dem ADAC deshalb zwölf 20-Zoll-Kinderfahrräder auf den Prüfstand.

Großer Kinderfahrrad-Test: die Ergebnisse im Überblick

Testergebnis: „gut“

Testergebnis: „befriedigend“

  • Victoria Pro 5.3 20 Zoll (Note: 2,7)
  • KTM Wildcat 20 (Note: 2,8)
  • Puky Cyke 20-7 Aktive (Note: 2,8)
  • Pegasus Avanti 7 20 Zoll (Note: 3,0)

Testergebnis: „mangelhaft“

  • Bulls Tokee Street 6 20 Zoll (Note: 5,0)
  • Raymon Tworay 2.5 Street (Note: 5,0)
  • S’cool Xxlite 20 Zoll 7-Gang (Note: 5,0)
  • Winora Dash 20 3-Gang (Note: 5,0)
  • Woom 4 (Note: 5,0)

Testparcours und Schadstoff-Check: zwölf Kinderräder auf dem Prüfstand

In Kooperation mit dem ADAC wurden insgesamt zwölf 20-Zoll-Kinderräder getestet. Die Ausrüstung der Räder entsprach dabei den Anforderungen der StVZO (Abkürzung: Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung).

Die Preise für die Kinderfahrräder variierten zwischen 270 Euro und 575 Euro.

In einem von Experten begleiteten Testparcours prüften Grundschüler die Räder zunächst auf ihre Praxistauglichkeit. Weitere Testkriterien waren die ergonomische Eignung, Handhabung, Sicherheit und Haltbarkeit.

Nicht zuletzt wurden Griffe und Sättel in beauftragten Laboren auf den Gehalt an Schadstoffen hin untersucht, beispielsweise auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Weichmacher.

Gut, sicher und robust: die Testsieger Puky-Skyride, Cube und Decathlon

Das Testergebnis überrascht – leider nicht nur in positiver Hinsicht. Von zwölf Kinderrädern im Test erhielten lediglich drei die Note „gut“ und damit eine Empfehlung von Stiftung Warentest.

Testsieger waren das Skyride von Puky sowie die Räder von Cube und Decathlon. Erfreulich: Mit dem Decathlon-Kinderrad findet sich zugleich das günstigste Modell auf den vorderen Plätzen.

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Zuletzt aktualisiert am 21. November 2024 um 22:18 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr. / *Affiliate Link, Werbung

Abzüge gab es für die drei Spitzenreiter lediglich aufgrund ihres Gewichtes. Mit zwölf bis 13 Kilogramm seien die Modelle von Puky, Decathlon sowie das Cube-Kinderfahrrad im Vergleich zu den anderen 20-Zoll-Rädern eher schwer.

Ein weiterer Wermutstropfen: Das beste Kinderfahrrad im Test, das Modell Skyride von Puky, ist laut Anbieter ein Auslaufmodell.

Aufgrund von Sicherheitsproblemen fielen fünf Kinderfahrräder im Test durch. Die Räder von Bulls, Raymon, Winora, S’cool und Woom erreichten nur das Gesamturteil „mangelhaft“. Die übrigen Kinderfahrräder tummelten sich bei der Gesamtbewertung im Mittelfeld.

Schwachstellen: Haltbarkeit und Bremskraft

Zunächst vorweg: Den Praxistest bestanden alle zwölf Kinderräder ohne Probleme und heimsten dabei gute Noten fürs Fahren ein.

Schwächen zeigten etliche 20-Zoll-Kinderräder im Test jedoch mit Blick auf Sicherheit und Schadstoffe.

Einzelne Bauteile wie Tretkurbel, Lenker und Sattel der Kinderräder mussten etwa ihre Haltbarkeit im Labor unter Beweis stellen. Diesen Test bestanden nicht alle Kandidaten. Negativ fielen in diesem Zusammenhang die Räder von Woom und Winora auf; bei beiden bildeten sich Risse an der Tretkurbel bzw. an der Sattelklemmung.

Weitere Abzüge gab es für das Winora-Modell im Bremstest – ebenso wie für die Kinderfahrräder von Bulls, Raymon und S’cool. Bei allen genannten Rädern war die Bremskraft zu schwach.

Sie reichte nicht aus, um das zugelassene Gesamtgewicht von 60 Kilogramm schnell genug und zuverlässig zum Stehen zu bringen – genau das sieht die entsprechende Sicherheitsnorm aber vor.

Das Pegasus-Kinderrad erfüllte dieses Kriterium. Punktabzüge gab’s für das Modell trotzdem. Der Grund: Dieses Kinderrad hat ein vom Anbieter zugelassenes Gesamtgewicht von 115 Kilogramm. Dieses Gewicht sicher abzubremsen, schaffte das Modell nicht, so Stiftung Warentest.

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Überflüssig: Schadstoffe in sechs Fahrradsätteln

Unerfreuliche Befunde gab es im Rahmen des ADAC-Kinderfahrrad-Tests auch in puncto Schadstoffe.

In sechs Fahrradsätteln (Victoria, KTM, Bulls, Raymond, S´Cool, Woom) wiesen die beauftragten Labore den schädlichen Weichmacher DPHP (Dipropylheptylphtalat) nach. Diese Substanz sei zwar nicht verboten. Stiftung Warentest weist aber darauf hin, dass das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) von einer Verwendung in Kinderprodukten abrät.

Grundsätzlich verboten ist auch nicht der Einsatz von Benzo(ghi)perylen, ein Stoff aus der Gruppe der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK). Er wurde im Sattel des Modells Cyke von Puky gefunden.

Zwar lag der Gehalt demnach unterhalb des Richtwertes, den das GS-Zeichen zugrunde legt. Punktabzüge gab es trotzdem. Dass es auch ohne diese Inhaltsstoffe geht, bewiesen die Kinderräder von Cube, Decathlon, Winora sowie das Skyride von Puky.

Als leichtestes Kinderfahrrad erwies sich im Test das Rad von Woom. Mit nur acht Kilogramm gab es dafür eine Eins in puncto kindgerechter Gestaltung. Aufgrund der anderen Mängel bei Schadstoffen und Sicherheit reichte es für das Modell letztlich trotzdem nur für ein „mangelhaft“.

Fahrräder für Kinder: Das raten Experten

Um die richtige Fahrradgröße zu finden, sollten Eltern die niedrigste Sattelhöhe einstellen. Berührt das Kind in dieser Position mit den Fußspitzen sicher den Boden, ist die Größe geeignet.

Eine gute Sichtbarkeit ist elementar in der Dämmerung und bei Dunkelheit. Wichtig sind daher ein Standlicht und ausreichend Reflektoren.

Weniger ist mehr: Für Kinder reicht ein Fahrrad mit wenigen Gängen.

Eine Rücktrittbremse ist nach Expertenmeinung nicht zwingend sicherer. Zwei Handbremsen lassen sich demnach von Kindern intuitiver bedienen.

Kinder müssen nicht nur sicher mit ihrem Rad umgehen, sondern es bei Bedarf auch alleine aufrichten können. Das sollte vor dem Kauf getestet werden.

Bis zum achten Geburtstag müssen Kinder übrigens den Gehweg zum Fahren benutzen. Alternativ kommen Radwege infrage, die baulich klar von der Straße abgegrenzt sind.

Bis zum zehnten Geburtstag dürfen Kinder den Gehweg bei Bedarf noch befahren. Danach ist er für sie auf dem Rad tabu.


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