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Verschiedene Ansätze - das gleiche Ziel

Eingewöhnungsmodelle für Kita & Krippe

Zuletzt aktualisiert

18. Oktober 2022

Kategorie

Kind

Eingewöhnungsmodelle für Kita & Krippe

Wenn dein Kind zum ersten Mal in die Kita geht, hast du bestimmt einen Wunsch: Es soll dort gut ankommen, sich wohlfühlen und im Gruppenalltag zurechtfinden. Es soll gerne in die Krippe gehen und mit seinen neuen Freunden fröhlich spielen.

Und genau das sind die Ziele einer Eingewöhnung in die Kita.

Die pädagogische Praxis kennt dafür verschiedene Eingewöhnungsmodelle. Wir geben einen Überblick.

Eingewöhnungsmodelle: Auf verschiedenen Wegen zur Sicherheit

Das Ziel eint alle gängigen Modelle zur Eingewöhnung in die Kita und Krippe. Dein Kind soll am Ende der Eingewöhnungszeit die Kinderkrippe als sicheren Ort annehmen, die ErzieherInnen als Bezugspersonen akzeptieren und in die Gruppe der Gleichaltrigen integriert sein.

Um diese Ziele zu erreichen, wurden in der Pädagogik verschiedenen Modelle entwickelt, erprobt und evaluiert. Jede Kita arbeitet nach einem festgelegten Konzept zur Eingewöhnung.

Die wichtigsten vier Eingewöhnungsmodelle sind:

  • Das Berliner Modell
  • Das Münchener Modell
  • Die partizipatorische Eingewöhnung
  • Die Peer-Group-Eingewöhnung

Das Berliner Eingewöhnungsmodell: In kurzer Zeit zu vollem Erfolg

Die Eingewöhnung nach dem Berliner Modell dauert etwa zwei bis drei Wochen. Sie kann aber auch längere Zeit in Anspruch nehmen, wenn dein Kind einfach länger braucht, um im Kita-Alltag anzukommen.

Die Eingewöhnung verläuft bedürfnisorientiert und wird individuell angepasst.

Im Grundsatz umfasst das Berliner Konzept sechs Phasen:

  • die Information der Eltern
  • die Grundphase
  • den ersten Trennungsversuch
  • die Stabilisierungsphase
  • die Schlussphase
  • den Abschluss der Eingewöhnung

In der Grundphase begleitest du dein Kind über einen relativ kurzen Zeitraum von ein bis zwei Stunden mit in der Kita und dienst als Sicherheit.

Bereits am vierten Tag kommt es zu einer kurzen Trennung. Je nach Verlauf der Trennung, werden die Trennungszeiten recht zügig ausgedehnt, bis dein Kind die Kita alleine besuchen kann.


Mehr Infos:

Berliner Eingewöhnungsmodell für Kita
Sanfte Eingewöhnungsphase

Das Berliner Eingewöhnungsmodell: Bindungsorientiert in die Kita

Ein neuer Lebensabschnitt beginnt: Dein Kind kommt in die Kita. Egal ob mit einem Jahr, etwas früher oder später. Mit dem Beginn der Kinderkrippe sind für dich und dein Kind Aufregung, Vorfreude und Neugier genauso vorhanden wie Ängste, Sorgen und Unsicherheiten. Damit dein Kind sich in der Kita gut eingewöhnen […]

Das Münchener Eingewöhnungsmodell: Aktive Gestaltung der Eingewöhnung

Mit dem Münchener Modell gibt es ein pädagogisches Konzept, welches dein Kind als aktiven Gestalter der Eingewöhnungszeit versteht. Du begleitest dein Kind ebenfalls in der ersten Kita-Zeit, allerdings bleibt ihr bereits von Beginn an länger in der Kita und das auch über mehrere Tage.

In der Regel erfolgt der erste Trennungsversuch erst in der dritten Woche. Die ersten beiden Wochen erkundest du gemeinsam mit deinem Kind die neue Umgebung.

Dabei darf dein Kind entscheiden, welche Räume, Spiele, Kinder und ErzieherInnen es kennenlernen möchte und in welchem Tempo. Im Laufe der zwei Wochen nimmst du dich immer weiter zurück.

Ab der dritten Woche kommt es zu Trennungsversuchen, die je nach Reaktion deines Kindes nach und nach ausgeweitet werden.

Bis zum Abschluss der Eingewöhnung können vier bis sechs Wochen vergehen.

Das Münchener Konzept zur Eingewöhnung kennt drei Kernphasen:

  • Kennenlernen
  • Sicherheit
  • Vertrauen.

Diese werden von einem Eingewöhnungs- und einem Auswertungsgespräch umrahmt.


Mehr Infos:

Münchener Eingewöhnungsmodell für die Kita
In fünf Phasen in die Kita

Das Münchener Eingewöhnungsmodell für Kita & Krippe

Wenn dein Kind in die Kita kommt, ist das für euch beide ein aufregender Neustart. Ähnlich wie bei der Einschulung, steht euch ein neuer Alltag bevor. Damit der Start in die Kita gut gelingt, gibt es verschiedene pädagogische Eingewöhnungsmodelle. Wir stellen dir hier das Münchener Eingewöhnungsmodell für die Kita genau […]

Die partizipatorische Eingewöhnung: Die Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt

Die Partizipation (Mitbestimmung) von Elternteil und Kind steht im Mittelpunkt dieses Eingewöhnungsmodells.

Das Konzept geht davon aus, dass die Bindung zwischen dir und deinem Kind intensiv gewachsen ist und es dich dabei braucht, im Kita-Alltag anzukommen.

Du begleitest dein Kind also aktiv in der Eingewöhnungszeit.

Dabei sind eure Bedürfnisse, Wünsche, Emotionen und Signale der Mittelpunkt des Konzeptes. Dein Kind und du dürfen zeigen, was ihr braucht, was euch guttut und wo im Moment noch eure Grenzen liegen.

Auf diese Weise soll ein Vertrauen in die Einrichtung und die ErzieherInnen entstehen, welches die Basis für die weiteren Schritte darstellt.

Gemeinsam wird dann festgelegt, wann die nächsten Schritte erfolgen sollen. Die erste Trennung, das Übernehmen der Pflegeelemente wie Wickeln oder Füttern.

Es gibt keinen festen Ablaufplan, sondern eine gemeinsame Entscheidung dazu. Dennoch lassen sich sieben Phasen unterscheiden:

  • Informieren: Eingewöhnungsgespräche, Anamnesegespräch, Hospitation
  • Ankommen: Elternteil und Kind besuchen gemeinsam die Kita und erkunden das neue Umfeld.
  • In Kontakt gehen: Das Kind geht auf Kontaktangebote ein oder stellt von sich aus Kontakt her.
  • Beziehung aufbauen: Die Beziehung zur Fachkraft und zu den anderen Kindern festigt sich.
  • Wohlfühlen: Das Kind zeigt durch Emotionen wie Freude und Neugier, dass es sich wohlfühlt.
  • Abschied: Erst jetzt erfolgt die erste Trennung nach gemeinsamer Entscheidung.
  • Kita als Alltag: Nach erfolgreichen Trennungsversuchen bleibt das Kind alleine in der Kita.

Die Peer-Group-Eingewöhnung: Kinder helfen Kindern

Die recht neu entwickelte Eingewöhnung in der Peer Group (Gruppe von Gleichaltrigen) hat sich aus einem Forschungsprojekt entwickelt und wird in immer mehr Kindereinrichtungen umgesetzt. Der Kerngedanke der Eingewöhnung ist hier ein ganz anderer als bei den anderen Modellen:

Die Kinder werden als Gruppe eingewöhnt.

Während die anderen Modelle hauptsächlich darauf abzielen, dass dein Kind eine gute Beziehung zu den Fachkräften aufbaut und sich dadurch eingewöhnt, hat das Peer-Konzept einen anderen Ansatz.

Es liegt der Gedanke zugrunde, dass Kinder sich besser eingewöhnen und wohler fühlen, wenn Sie eine Gruppe von Gleichaltrigen um sich haben, die sie bereits kennen.

In der Praxis bedeutet das Peer-Modell, dass die Kinder in Gruppen eingewöhnt werden. Bereits das Eingewöhnungsgespräch findet in Gruppen statt. Du wirst also zusammen mit drei bis sechs weiteren Eltern und Kindern zum Gespräch eingeladen. Diese Gruppe bildet die Peer Group.

Diese Kinder werden dann alle gemeinsam eingewöhnt. Bereits beim Eingangsgespräch können die Kinder sich beschnuppern und kennenlernen. Beim Start der Eingewöhnung wird dein Kind mit diesen Kindern gemeinsam in einem separaten Raum in den Kita-Alltag eingewöhnt.

Je nach Konzept bleibt die Peer Group über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen als eigene Gruppe zusammen. In den ersten Tagen begleitest du dein Kind dabei. Nach und nach kommt es zu den ersten Trennungsversuchen.

Die anderen Kinder sollen deinem Kind dabei die notwendige Stabilität und Sicherheit geben.

Wenn die Gruppe so weit ist, wird sie als Ganzes in die reguläre Kita-Gruppe entlassen. Da die Kinder den Alltag dann schon kennen und sich als vertraute Personen erleben, gelingt die Umgewöhnung in die Großgruppe meist sehr gut.

Tipps für die Eingewöhnung: So erleichtert ihr euch den Übergang

Egal welches Modell die Kita deines Kindes nutzt, die Eingewöhnung ist eine aufregende Zeit. Je nach Umgang des Kindes mit der Situation kann sie auch ganz schön anstrengend sein. In jedem Fall spielen viele Emotionen eine Rolle.

Mit den folgenden Tipps kannst du den Start in die Kita unterstützen:

  • Sprich in Anwesenheit deines Kindes immer positiv über die Kindereinrichtung.
  • Begleite dein Kind fröhlich und neugierig zu den ersten Tagen der Eingewöhnung.
  • Sprich mit den BezugserzieherInnen offen und ehrlich über deine Ängste, Sorgen und Unsicherheiten.
  • Tausche dich mit anderen Eltern aus und profitiere von deren Erfahrungen.
  • Plane in der ersten Eingewöhnungszeit viel positive Zeit mit deinem Kind am Nachmittag ein.
  • Lege keine weiteren lebensverändernden Maßnahmen (Umzug, Urlaub, Trennung) in die Eingewöhnungszeit.
  • Plane für die Eingewöhnung ausreichend Zeit ein, damit du nicht unter Zeitdruck gerätst.
  • Erlaube deinem Kind bei der Trennung traurig zu sein. Es darf seine Gefühle zeigen.
  • Bleib gelassen: Aller Anfang ist schwer. Manchmal wird es dann ganz schnell einfacher.

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