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Erziehungspartnerschaft in der Kita

Elternarbeit in der Kita: Wieviel Engagement muss sein?

Zuletzt aktualisiert

9. Januar 2023

Kategorie

Familienleben

Elternarbeit in der Kita

Die Wahl zum Elternbeirat, der Kuchen für das Sommerfest und die notwendige Gartenarbeit im Herbst: In einer Kindertagesstätte gibt es immer viel zu tun und Eltern werden oft um ihr Engagement und tatkräftige Hilfe gebeten.

Doch wie viel Elternarbeit in der Kita muss tatsächlich sein? Darf ich mich auch passiv verhalten oder sollte ich unbedingt Elternbeirätin werden?

Mit diesem Erfahrungsbericht wollen wir dir ein paar Überlegungen dazu mitgeben.

Wichtiges zur Elternarbeit in der Kita auf einen Blick

Mein Erfahrungsbericht zur Elternarbeit

Mein Sohn hatte mit 11 Monaten seinen ersten Tag in der Krippe. Nach der aufregenden Eingewöhnung stand auch schon bald der erste Elternabend an. Es war Oktober und der neue Elternbeirat musste gewählt werden.

Bereits in der Einladung wurde an uns Eltern appelliert: Wir sollten über ein Engagement im Elternbeirat nachdenken. Dieses wichtige Gremium würde die Kommunikation zwischen Eltern und Erziehern stärken und wäre ein wichtiger Bestandteil der Erziehungspartnerschaft in der Kita.

Nach dem Lesen der Einladung hatte ich direkt ein schlechtes Gewissen, obwohl ja noch gar nichts passiert war. Ich hatte bis dato noch gar nicht darüber nachgedacht, ob ich mich als Elternbeirätin engagieren wollte oder nicht. Das Gespräch mit meinem Mann war eindeutig: „Mach das bloß nicht. Da hast du nur jede Menge Arbeit am Hals.“

Dann war der Elternabend da und ich wusste immer noch nicht, was ich tun sollte. Ich beschloss daher, die ganze Sache einfach mal auf mich zukommen zu lassen und mich spontan nach Bauchgefühl zu entscheiden.

Nach allgemeinen Informationen und der Bekanntgabe von Terminen ging die Kita-Leiterin dann zur Wahl des Elternbeirats über.

In ihren Einführungsworten machte sie nochmals deutlich, wie wichtig ein gut aufgestellter Elternbeirat sei und wie wertvoll die enge Zusammenarbeit zwischen Kita und Eltern ist. Natürlich alles zum Wohle der Kinder.

Während ich bis dahin der Vorstellung aufgesessen war, dass bei der Aufstellung der Kandidaten betretenes Schweigen herrschen würde, begann bereits mit den Einführungsworten der Kita-Leitung ein unruhiges Getuschel.

Finger wurden hin und her gestreckt und Ellenbogen in Körperseiten gedrückt. Als es dann an die tatsächliche Kandidatenaufstellung ging, schnellten die Finger nur so nach oben.

Nahezu jeder schlug seinen Bank- oder Tischnachbarn vor und ratzfatz standen mehr Namen an der Flipchart als Plätze im Elternbeirat zur Verfügung standen.

Hatte ich irgendetwas verpasst? Gab es als Elternbeirat etwa Gebührenermäßigungen oder Freikarten für den Freizeitpark? Scheinbar war es sehr erstrebenswert Elternbeirat oder Elternbeirätin zu werden. Deshalb hatte in der wilden Flüsterei wohl jeder dafür gesorgt, aufgestellt zu werden.

In der Folge gab es eine spannende Wahl, mit freudigen Gewinnern und dem ein oder anderen enttäuschten Gesicht. Und ich habe am Ende dieses Abends beschlossen:

Im Laufe meiner acht Jahre in dieser Kita kamen noch jede Menge Erkenntnisse und Beschlüsse zur Elternarbeit dazu. Und der ein oder andere Beschluss wurde auch wieder über Bord geworfen.

Mit den Jahren stellte ich fest, dass Eltern-Engagement auch Spaß machen kann und bei der Vorbereitung für den Verkaufsstand am örtlichen Weihnachtsmarkt immer jede Menge Apfelpunsch vorgekostet wurde.

Von diesen Abenden wurde dann noch beim nächsten Sommerfest erzählt. Und der Streit mit den Erzieherinnen über die Schließzeiten war nach diesem gemeinsamen Abend wohl auch wieder vergessen.

Elternarbeit im Kindergarten hat Vor- und Nachteile

Es ist mit der Elternarbeit im Kindergarten daher wie mit vielem im Leben: Es hat Vor- und Nachteile.

Ich konnte als Nicht-Elternbeirätin das Laternenfest auch verlassen, bevor die letzte Bierbank wieder in der Gartenhütte verstaut war.

Dafür erfuhr ich auch erst spät von den Planungen für den Bau einer neuen Turnhalle. Und ich verpasste die spontane Yoga-Einheit der Vorsitzenden nach dem offiziellen Osterfest.

Mit der Zeit fand ich für mich das richtige Maß heraus. Ich wollte mich gerne engagieren, wichtige Informationen erhalten und mit den anderen Eltern austauschen.

Aber ich konnte mir auch nicht vorstellen, zu jeder Elternbeiratssitzung zu kommen und mich entschuldigen zu müssen, wenn ich mal ein Kindergartenfest ausließ.

Außerdem wollte ich mich nur dann mit den Erziehern und Erzieherinnen auseinandersetzen müssen, wenn es wegen meiner Kinder notwendig war. Ansonsten war ich viel zu harmoniebedürftig und wollte einfach ein entspanntes Verhältnis zu den täglichen Bezugspersonen meiner Söhne.

Ich engagierte mich, wenn es zu mir und meinem Zeitplan passte. Und wenn es nicht ging, dann sagte ich ohne schlechtes Gewissen ab. Schließlich würde ich beim nächsten Mal ganz sicher wieder helfen.

Daher geht abschließend ein großer Dank an alle Elternbeiräte und -beirätinnen, die sich wählen lassen: Euer Engagement ist spitze und ich bin froh, dass es euch gibt!


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