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Das letzte Kindergartenjahr

Vorschule im Kindergarten: Begleitung & Unterstützung auf dem Weg zum Schulkind

Zuletzt aktualisiert

20. Januar 2023

Kategorie

Kind

Vorschule im Kindergarten
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Die Vorschule: Das ist viel mehr als nur Schwungübungen!

Stift, Schere, Kleber und Papier: Das sind die Werkzeuge, die ein Schulkind sicher beherrschen muss. Damit dies gelingt, wird in der Vorschule fleißig der Umgang damit geübt.

Mit verschiedenen Vorschulübungen trainieren die Kinder malen, schreiben, schneiden und kleben. Das ist wichtig, aber nur ein Teil des Vorschulkonzeptes. Kinder lernen in der Vorschule viel mehr:

Die Vorschule – Das Wichtigste in Kürze:

Die Kinder bereiten sich emotional auf die Schule vor

Das Vorschuljahr im Kindergarten ist etwas Besonderes. Bereits bevor dein Kind selbst ein Vorschulkind wird, ist ihm der Begriff durch den Kindergarten vertraut.

Es hat vermutlich schon oft mitbekommen, dass die großen Vorschulkinder aufgerufen werden und in einen extra Raum gehen. Oder, dass die Vorschulkinder alleine in den Garten dürfen und sich am Ende des Kindergartenjahres feierlich verabschieden.

Mit dem Eintritt in die Vorschule weiß dein Kind also bereits, dass ein besonderer Abschnitt beginnt.

Und es weiß, dass es das letzte Kindergartenjahr sein wird und es bald in die Schule kommt. Damit beginnt eine emotionale Vorbereitung für dein Kind, die sehr wichtig ist. Der Übergang in die Schule stellt eine herausvordernde Lebensveränderung dar (pädagogisch: Transition). Je besser die Vorbereitung ist, umso leichter wird dieser Übergang später gelingen.

Viele Vorschulkonzepte sehen zum leichteren Übergang auch Besuche in der Grundschule vor oder eine LehrerIn der Grundschule besucht regelmäßig den Kindergarten und arbeitet mit den Vorschulkindern.

Die Kinder lernen wichtige soziale Kompetenzen

Selbstverständlich lernt dein Kind bereits im Kindergarten soziale Regeln, die für das Miteinander wichtig sind. Aber in der Vorschulzeit wird noch einmal ganz besonders darauf geachtet und fleißig trainiert. Zum Beispiel an folgenden Kompetenzen:

  • Wir lassen einander ausreden.
  • Wir hören uns gegenseitig zu.
  • Wir gehen freundlich miteinander um.
  • Wir lösen Streit friedlich.
  • Wir halten uns an die gemeinsamen Regeln.

Die Kinder lernen die Unterrichtsstruktur kennen

Auch wenn in der Vorschule im Kindergarten kein richtiger Unterricht stattfindet, ähnelt das Modell bei gewissen Vorschulaufgaben dem Unterricht: Die Erzieherin arbeitet mit Vorschulbüchern* oder Vorschulheften*. Sie erklärt eine Aufgabe, während alle ruhig zuhören sollen und im Anschluss erledigen die Kinder ihre Vorschularbeit.

Manche Kindergärten arbeiten sogar mit Hausaufgaben für die nächste Vorschulstunde. Durch diese Arbeitsweise lernen die Kinder die grundlegende Struktur des Unterrichts kennen und können sich dann im Schulalltag schneller einfinden.

Die Kinder üben Selbstständigkeit ein

Die Vorschulkinder sind die „Großen“ im Kindergarten. Von ihnen wird spätestens im Vorschuljahr daher viel Selbstständigkeit abverlangt. Und das ist auch gut so: In der Schule müssen die Kinder viele Dinge selbstständig erledigen, sich strukturieren und ihre Sachen beieinander halten. Das Vorschuljahr ist dafür eine gute Übung.

Tipp

An dieser Stelle können Eltern und Kindergarten gut zusammenarbeiten, damit das Kind Selbstständigkeit einübt. Im Vorschuljahr können die Kinder zum Beispiel nur noch bis zur Kita-Tür gebracht werden.

Das Ausziehen und Einräumen der Kleidung und der Tasche übernimmt das Kind dann komplett alleine.

Es übt dadurch auch die schnellere Trennung ein und geht alleine in die Gruppe wie später dann auch in das Klassenzimmer.

Frauke Wick (Pädagogin)

Verkehrserziehung als Bestandteil der Vorschule

Während der Weg in den Kindergarten von den Eltern begleitet wird, ist auf dem Schulweg Selbstständigkeit das Ziel. Jedes Kind sollte daher spätestens ab dem Vorschuljahr das richtige Verhalten im Verkehr einüben.

Vorschularbeit im Kindergarten beinhaltet daher immer auch Verkehrserziehung. Oft kommt sogar der zuständige Verkehrspolizist in den Kindergarten und übt mit den Kindern ganz praktisch im Straßenverkehr.

Zusammenfassend lässt sich also ganz klar feststellen: Die Idee der Vorschule beinhaltet wesentlich mehr Aspekte als das reine Erlernen von Stift, Schere und Papier.

Deshalb ist der Besuch einer Vorschulgruppe oder Vorschulkasse absolut zu empfehlen.

Das Vorschuljahr unterstützen: Was Eltern tun können

Die Erziehung im Kindergarten und das damit verbundene Vorschuljahr sind ein wichtiger Aspekt zur Vorbereitung auf die Schule. Aber genauso wichtig ist die Vorbereitung im Elternhaus. Als Elternteil kannst du dein Kind unterstützen, für die Schule gut gerüstet zu sein.

Dabei geht es aber auf keinen Fall darum, schon lesen und schreiben zu üben. Das lernt dein Kind in der Grundschule und vorherige Versuche sollten nur stattfinden, wenn dein Kind von sich aus Interesse daran zeigt.

Unterstützung ist aber wichtig, damit dein Kind im Schulalltag zurechtkommt und überhaupt lernen kann. Damit es in allen Lernbereichen unterstützt wird, kannst du auf folgende Dinge achten:

Sprachbereich

  • sprecht viel miteinander
  • achtet auf die Gesprächsregeln in der Familie
  • beantworte alle Kinderfragen
  • betrachtet gemeinsam Bilderbücher
  • lies deinem Kind viel vor
  • lass dein Kind Geschichten erzählen

Motorikbereich

  • basteln, backen, kneten für die Feinmotorik
  • toben, rennen, klettern für die Grobmotorik
  • versuche dein Kind an eine Sportgruppe anzubinden
  • geht viel im Freien spazieren, Rad fahren und toben

Soziale Kompetenzen

  • lass dein Kind viel mit Freunden spielen
  • mögliche Konflikte soll dein Kind zunächst versuchen selbst zu regeln
  • besprecht wichtige Familien- und Sozialregeln
  • sprecht über eure Gefühle
  • lass dein Kind nicht immer gewinnen; auch verlieren muss gelernt werden
  • besprecht die Unterschiede von Kindern: Jeder hat Stärken und Schwächen!

Selbstständigkeit

  • lass dein Kind so viel wie möglich selbstständig machen
  • dein Kind darf im Haushalt helfen
  • traue deinem Kind erste Alleingänge (zum Beispiel zum Bäcker) zu
  • dein Kind soll sich selbstständig an- und ausziehen

Allgemeine Schulreife

  • animiere dein Kind immer wieder dazu, allein Lösungen zu finden
  • dein Kind darf sich auch mal anstrengen müssen
  • spielt gemeinsam viele Brett- und Gesellschaftsspiele
  • versucht gemeinsam Dinge zu hinterfragen und zu verstehen
  • führt spannende Experimente durch

Wenn dein Kind Spaß an den Materialien hat, dürft ihr diese gerne verwenden. Unbedingt notwendig ist es nicht! Im normalen Alltag kann dein Kind, wie oben schon beschrieben, ganz viele Kompetenzen für die Grundschulzeit erwerben.

Checkliste und persönliche Meinung: Was muss mein Kind zur Einschulung können?

Im Internet gibt es viele Checklisten, die beinhalten, was dein Kind alles können und wissen muss, wenn es in die Schule kommt. Auch ErzieherInnen und LehrerInnen verteilen vorab am Elternabend diese Listen. Sollte dir jemals eine solche Liste in die Hände fallen, dann bekomme bitte keinen Schreck.

Die Listen sind oft sehr umfangreich und beschreiben sozusagen den perfekten Soll-Zustand. Aber wer, und vor allem welches Kind, ist denn bitteschön schon perfekt? Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo und seine eigenen Stärken und Schwächen.

Vielleicht ist dein Kind schon sehr fit im Bereich Sprache und Buchstaben. Dafür kann es leider noch nicht so gut verlieren und hat eine geringe Frustrationstoleranz. Oder ist es genau umgekehrt?

Bleib auf jeden Fall entspannt und versuche nicht Punkt für Punkt auf der Liste abzuarbeiten. Wenn dein Kind den überwiegenden Teil der Liste gut beherrscht, dann ist schon viel gewonnen.

Der Rest ergibt sich dann und die meisten Kinder machen innerhalb der ersten Schulmonate einen riesigen Entwicklungssprung.

Übrigens bleibt es den Rest der Schullaufbahn so: Dein Kind wird bestimmte Dinge sehr gut lösen und meistern und für andere mehr Kraft aufwenden müssen. Es wird auch mal etwas nicht so gut gelingen oder es ist sehr viel Übung notwendig.

Aber: Es wird immer Fortschritte geben! Deshalb ist meiner Meinung nach die wichtigste Vorbereitung im Vorschuljahr die Vorfreude: Vorfreude auf die Vorschule, Vorfreude auf die Einschulung und Vorfreude auf alles, was da kommt.

Denn mit Freude und Optimismus gelingt letztlich jede Aufgabe.

FAQs zum Thema Vorschule

Wann beginnt die Vorschule für mein Kind?

In der Regel beginnt die Vorschule mit dem letzten Kindergartenjahr. Dies ist je nach Bundesland unterschiedlich geregelt. Das Vorschuljahr dauert das ganze Jahr über an.

Die Durchführung der Angebote und die Häufigkeit der tatsächlichen Förderstunden ist aber abhängig von der Einrichtung. Manche Kindergärten machen täglich eine Stunde Vorschule, andere nur einmal in der Woche.

Ist die Vorschule Pflicht?

Es wird immer mal wieder diskutiert, ob die Vorschule ein Pflichtjahr sein sollte. Aktuell ist dies aber nicht der Fall. Die Eltern entscheiden über die Teilnahme am Vorschulprogramm.

Kinder, die den Kindergarten besuchen, gehen grundsätzlich aber gerne in die Vorschule und es ist absolut empfehlenswert. Sollte ein Kind gar keinen Kindergarten besuchen, ist die häusliche Förderung dafür um so wichtiger.

Welche Materialien braucht mein Kind für die Vorschule?

Das ist ganz unterschiedlich. Für gewöhnlich gibt es einen Elternabend oder einen Elternbrief für die Eltern der Vorschulkinder. Dort erfährst du alles über das jeweilige Konzept der Einrichtung und über das das notwendige Material. An einem Elternabend kannst du dann auch alle Fragen zum Vorschuljahr stellen.

Zuletzt aktualisiert am 3. Oktober 2024 um 12:20 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr. / *Affiliate Link, Werbung

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