Wer auf dem Fahrrad unterwegs ist, der benötigt einen Helm. Das gilt grundsätzlich für alle Radler, in besonderem Maße jedoch für Kinder. Denn bei einem Sturz auf den Kopf kann ein Helm nicht selten das Schlimmste verhindern.
Doch was macht einen guten Fahrradhelm für Kinder aus? Worauf müssen Eltern besonders achten? Und wie sieht es mit möglichen Schadstoffen aus? Stiftung Warentest ist diesen Fragen zusammen mit dem ADAC nachgegangen. Die Antworten liefert der Kinderfahrradhelm-Test in der April-Ausgabe 2022 des Verbrauchermagazins.
18 „Kandidaten“ im Kinderfahrradhelm-Test
18 Schutzhelme für Kinder hat Stiftung Warentest in Zusammenarbeit mit dem ADAC auf Herz und Nieren geprüft. Günstige Modelle für zwölf Euro aus dem Discounter waren ebenso darunter wie Markenprodukte für 90 bis 100 Euro. Die Mehrzahl der getesteten Helme gibt es jeweils für verschiedene Kopfumfänge.
Zu den Prüfkriterien zählte insbesondere der Unfallschutz. Dazu kamen die Bereiche Handhabung und Hitzebeständigkeit. Nicht zuletzt wollten Stiftung Warentest und ADAC wissen, ob die ausgewählten Produkte Schadstoffe wie PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) oder Weichmacher enthielten.
Alle Modelle schützen vor schweren Kopfverletzungen
Die gute Nachricht gleich vorweg: Sämtliche Kinderfahrradhelme im Test schützen den Nachwuchs bei einem Sturz vor schweren Kopfverletzungen.
Als bester Kinderhelm mit der Note „gut“ entpuppte sich der Helm von Abus. Vier weitere Kinderhelme erhielten ebenfalls ein „gut“, in elf Fällen gab es ein „befriedigend“.
Schlusslichter im Kinderfahrradhelm-Test waren zum einen der Kopfschutz von Prophete („ausreichend“). Der Prophete viel bei der Hitzebeständigkeit durch und erziehlte im Schadstofftest nur ein „befriedigend“.
Zum anderen schnitt der Cube Linok X mit „mangelhaft“ ab. Der Cube schütze zwar gut vor Kopfverletzungen, heißt es. Allerdings wurde im Kinnpolster DINP (Diisononylphtalat) nachgewesen. Diese Substanz zählt zur Gruppe der Weichmacher und hat sich in Tierversuchen als giftig für die Leber erwiesen.
Das A und O: der optimale Sitz
Verbesserungsbedarf gibt’s auch in puncto Sichtbarkeit. Längst nicht jedes Modell im Kinderfahrradhelm-Test von ADAC und Stiftung Warentest verfügte über Reflektoren oder LED-Lichter.
Als Ergänzung zur Fahrradbeleuchtung sollte beides jedoch möglichst vorhanden sein. Abzüge gab es aus diesem Grund für die Helme von Decathlon, Giro, Bell, Lazer und Hamax.
Ein maßgeblicher Faktor bei jedem Helm ist der optimale Sitz. So darf der Kopfschutz weder zu eng noch zu locker sitzen. Trotz verschiedener Größen passten einige Testkandidaten nicht auf breite oder längliche Köpfe.
Beim Nutcase-Helm (Note „befriedigend“) fiel das hohe Gewicht auf: In der Größe Y waren es 500 Gramm mehr als beim Abus-Testsieger.
Einen Pluspunkt erhielten der Nutcase sowie drei andere Modelle (Scoot & Ride, Woom, Hamax) aufgrund des Magnetverschlusses am Kinn. Der lässt sich insbesondere von Kindern sehr gut handhaben.
Notwendig oder nicht? Helme mit Mips
Hinter der Abkürzung Mips versteckt sich die Bezeichnung „Multi-directional impact protection system“. Dieses Schutzsystem besteht aus einer Kunststoffschale an der Helminnenseite.
Diese Schale bewegt sich unabhängig von der Helmschale. Auf diese Weise sollen bei einem Aufprall die sogenannten Rotationskräfte abgepuffert werden, die auf das Gehirn einwirken.
Im Kinderhelm-Test von Stiftung Warentest und ADAC stellte sich allerdings heraus, dass Mips keine Grundvoraussetzung für einen gut schützenden Fahrradhelm für Kinder darstellen.
- DINP (Diisononylphtalat): Weichmacher; können leberschädigend wirken
Fahrradhelme für Kinder im Test: Die Ergebnisse im Überblick
Testergebnis: „gut“
- Abus Youn-I 2.0* (2,2)
- Alpina Pico Flash* (2,4)
- Casco Mini 2* (2,4)
- Crivit Kinder Fahrradhelm* – Lidl (2,4)
- Sidetrack II Mips – Bell* (2,5)
Testergebnis: „befriedigend“
- Tremor Mips – Giro (2,6)
- Little Nutty Mips – Nutcase (2,6)
- Safety Helmet – Scoot & Ride (2,6)
- Shuffle LED SB – Specialized (2,6)
- Kids‘ Helmet –Woom (2,6)
- BTwin Teen 520 – Decathlon (2,8)
- Pop – Ked (2,8)
- hlmt 4 – Uvex (2,8)
- Thundercap – Hamax (2,9)
- Gekko – Lazer (3,3)
- Pocito Crane Mips – Poc (3,4)
Testergebnis: „ausreichend“
- Kinder-Fahrradhelm – Prophete (4,0)
Testergebnis: „mangelhaft“
- Linok X Actionteam – Cube (5,5)
Fahrradhelme für Kinder – Das raten die Experten
Der Helm muss passen: Waagerechter Sitz auf dem Kopf, zwischen Kinnriemen und Hals sollten zwei Finger passen. An den Seiten laufen die Riemen im Dreieck unter den Ohren zusammen.
Eltern sollten mit ihren Kindern am besten mehrere Modelle ausprobieren.
Auf Reflektoren und LED-Lampen achten: Sie sorgen für mehr Sichtbarkeit im Straßenverkehr.
Vorbildfunktion: Auch für Eltern ist der Helm Pflicht.
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