Scharlach ist eine unter Kindern weit verbreitete Infektionskrankheit. Denn die auslösenden Bakterien werden über kleinste Speicheltropfen übertragen und führen zu Fieber, Mandelentzündung und Hautausschlag.
Im Gegensatz zu vielen anderen Infektionskrankheiten besteht nach der Genesung aber keine Immunität. Das bedeutet, Kinder können auch mehrmals an Scharlach erkranken – bis ins Erwachsenenalter hinein.
Was Scharlach genau ist, welche Symptome auftreten, wie lange die Kinder ansteckend sind und welche Therapie am besten hilft, lesen Sie hier in diesem Artikel.
Scharlach – Das Wichtigste in Kürze
- Scharlach ist eine Infektionskrankheit, die vorwiegend in den Herbst- und Wintermonaten auftritt.
- Die meisten Erkrankungen sind zwischen dem 2. und 6. Lebensjahr zu verzeichnen.
- Vor allem in Kindertageseinrichtungen ist eine Ansteckung sehr wahrscheinlich.
- Auslösende Erreger sind A-Streptokokken (Bakterien).
- Die ersten Symptome zeigen sich ca. 3 Tage nach Erstkontakt mit dem Erreger und beginnen sehr plötzlich.
- Fieber, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Abgeschlagenheit und Bauchschmerzen sind Anzeichen einer Scharlach-Erkrankung.
- Später kommen auch die himbeerfarbene Zunge, die Mandelentzündung sowie der Hautausschlag am Körper hinzu.
- Im Allgemeinen verläuft Scharlach ohne Komplikationen, es sind jedoch Spätkomplikationen möglich.
- Bei Verdacht ist die medizinische Abklärung unbedingt erforderlich, um eine adäquate Therapie einzuleiten.
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Was ist Scharlach?
Wie äußert sich Scharlach?
Die Inkubationszeit bei Scharlach ist relativ kurz. Bereits nach etwa 3 Tagen treten die ersten Symptome zu Tage. Scharlach-Anzeichen beginnen sehr plötzlich und nehmen schnell an Intensität zu.
Die meisten Betroffenen klagen über …
Oftmals kommen auch noch andere Symptome bei Scharlach hinzu:
Gut zu wissen: Das Scharlach-Triple
Drei Symptome treten bei nahezu jedem Erkrankten auf, weshalb sie auch als „Scharlach-Triple“ bezeichnet werden und ein eindeutiges Indiz für die Infektion sind:
- Auf der Zunge zeigt sich zuerst ein weißer Belag, anschließend schwellen die Papillen an und die Zunge färbt sich rot – man spricht von einer „Himbeerzunge“
- Vom Körperstamm ausgehend breitet sich ein feinfleckiger Ausschlag aus, lediglich der Bereich um Mund und Kinn (peri-orale Blässe) sowie Handflächen und Fußsohlen bleiben ausgespart
- Die Gaumenmandeln sind rot, entzündet und manchmal auch eitrig, sodass auch die Hals-Lymphknoten stark anschwellen
Welchen Verlauf kann Scharlach nehmen?
Gut zu wissen: Guter Verlauf mit Therapie
- Wird Scharlach rechtzeitig diagnostiziert und eine adäquate Therapie rasch eingeleitet, ist die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen sehr gering.
- Dann heilt die Erkrankung nicht nur innerhalb weniger Tage aus, die Betroffenen sind zudem nach 24 Stunden nicht mehr ansteckend.
- Befindet sich das erkrankte Kind aber in einem guten Allgemeinzustand, kann die Erkrankung auch ohne antibiotische Behandlung in circa 2 Wochen ausheilen.
Welche Therapie ist bei Scharlach indiziert?
Die beste Therapie gegen die Scharlach-Erreger ist ein Antibiotikum. Das Medikament eliminiert die Bakterien und leitet eine schnelle Genesung ein.
Darüber hinaus können Sie als Eltern Ihr Kind beim Gesundwerden unterstützen:
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Sollten Eltern mit ihrem Kind bei Scharlach zum Arzt?
Gut zu wissen: Scharlach in der Schwangerschaft
Im Gegensatz zu vielen anderen Infektionskrankheiten ist die Gefahr bei einer Scharlach-Infektion während der Schwangerschaft sehr gering. Weder die werdende Mutter noch das ungeborene Kind sind durch die Bakterien gefährdet.
Ab wann dürfen Kinder nach Scharlach wieder in die KiTa?
Kinder, welche bei einer Scharlach-Infektion nicht mit Antibiotika therapiert werden, sind bis zu 3 Wochen ansteckend und dürfen so lange keine Gemeinschaftseinrichtung besuchen.
Anders sieht es bei einer Antibiotikabehandlung aus.
Rund 24 Stunden nach der ersten Einnahme ist die Zahl der lebensfähigen Erreger so gering, dass die Betroffenen nicht mehr als ansteckend gelten.
Allerdings leiden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit noch unter den Symptomen und brauchen Ruhe.
Zudem muss die Antibiotikatherapie auch nach Abklingen der Anzeichen fortgesetzt werden – in vielen Fällen übernimmt das pädagogische Personal einer KiTa dies nicht.
Aus diesem Grund sollten Kinder nach einer Scharlachinfektion noch einige Tage zu Hause genesen dürfen!
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- Christian Speer, Manfred Gahr, Pädiatrie, Springer Medizin Verlag Heidelberg, 2005
- Schönau et al., Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie, Urban & Fischer, München 2005
- infektionsschutz.de: Scharlach, abgerufen am 20.12.2023
- RKI - Robert Koch Institut: Streptococcus pyogenes-Infektionen, abgerufen am 20.12.2023
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