Röteln zählen zu den sogenannten Kinderkrankheiten, da zu 90 % Kinder zwischen dem ersten und fünften Lebensjahr an der Infektion erkranken. Röteln werden durch Viren verursacht und sind ansteckend.
Während bei vielen Betroffenen die Erkrankung fast symptomlos verläuft, leiden einige unter Erkältungssymptomen und dem typischen Ausschlag.
Es gibt keine generelle Impfpflicht gegen Röteln, doch in der Regel werden die meisten Kleinkinder ab 11 Monaten immunisiert. Das ist insofern wichtig, weil eine Übertragung der Erreger auf eine Schwangere für das ungeborene Kind sehr gefährlich sein kann.
Erfahre in diesem Artikel alles Wichtige zum Thema Röteln bei Kindern.
Röteln bei Kindern – Das Wichtigste in Kürze
- Röteln bei Kindern sind in Deutschland selten, insbesondere aufgrund der hohen Impfquote bei Mädchen und Frauen.
- Röteln zählen zu den Kinderkrankheiten, da in Ländern mit niedriger Impfquote etwa 90 % aller Infektionen vor dem 5. Lebensjahr auftreten.
- Das Rötelnvirus wird durch Husten, Sprechen, Niesen oder Lachen übertragen.
- Der Krankheitsverlauf von Röteln ist meist sehr mild, nur etwa jedes zweite Kind zeigt überhaupt Symptome.
- Klassische Röteln-Symptome sind leichtes Fieber, Gelenkschmerzen, Lymphknotenschwellung und Hautausschlag.
- Eine ursächliche Behandlung gibt es bei Röteln nicht, die Therapie zielt auf die Symptomlinderung ab.
- In Deutschland können Kleinkinder ab 11 Monaten gegen Röteln geimpft werden, in der Regel im Rahmen einer Kombinationsimpfung (Masern, Mumps, Röteln oder Masern, Mumps, Röteln und Windpocken).
- Röteln sind meldepflichtig!
Was sind Röteln?
Wie sehen Röteln aus?
- Bei mehr als 50 % aller Infizierten treten überhaupt keine Symptome zu Tage – unabhängig davon, ob es sich um Säuglinge, Kleinkinder, Jugendliche oder Erwachsene handelt.
Einige Menschen leiden etwa zwei bis drei Wochen nach der Infektion unter Erkältungssymptomen wie…
- Nur bei ca. 10 % aller Erkrankten zeigen sich zu den oben genannten Beschwerden auch geschwollene und schmerzempfindliche Lymphknoten im Kopf- und Nackenbereich sowie ein für Röteln typischer Hautausschlag.
- Die hellroten, leicht erhabenen Flecken beginnen hinter den Ohren und ziehen sich über das Gesicht bis hinunter zum Rumpf.
- Oftmals ist der Röteln-Ausschlag jedoch nur so leicht ausgeprägt, dass er kaum sichtbar wird.
- In der Regel verschwinden alle Symptome nach drei bis vier Tagen wieder. Die Betroffenen sind jedoch noch immer ansteckend und können die Rötelnviren auf andere Menschen übertragen.
- Auch Personen, die keine Röteln-Anzeichen hatten, sind Überträger.
Welchen Verlauf können Röteln nehmen?
Allerdings kann eine Infektion in einem höheren Alter oder bei einem sehr eingeschränkten Immunsystem zu Begleiterkrankungen wie…
…führen.
Eine Besonderheit bei Röteln ist die Infektionsgefahr während der Schwangerschaft.
Lesetipp
Röteln & Schwangerschaft: Impfung, Behandlung, Folgen
Röteln zählen zu den Kinderkrankheiten, die in der Regel einen relativ milden Verlauf nehmen und nur in sehr seltenen Fällen mit Komplikationen einhergehen. Doch während Säuglinge, Kleinkinder und auch Erwachsene eine Rötelninfektion oftmals sogar symptomfrei „wegstecken“, können die gleichen Viren bei einem Embryo oder Fötus zu schweren Schäden führen. Denn […]
Wie werden Röteln festgestellt?
- Bei dem Verdacht auf eine Rötelninfektion sollte in jedem Fall ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.
- Doch nur anhand der Symptome lässt sich der Erreger nicht zweifelsfrei nachweisen, da auch andere Erkrankungen zu ähnlichen Beschwerden führen können.
- Deshalb wird in der Regel (immer) ein PCR- oder Antikörper-Test durchgeführt. Die Ergebnisse liefern schnell Sicherheit und sind wichtig, um schwangere Frauen vor einer Infektion zu schützen.
- Säuglinge, Kleinkinder und Schulkinder mit Röteln dürfen keine Gemeinschaftseinrichtung besuchen und werden isoliert bis sie mindestens 5 Tage symptomfrei sind.
- Der behandelnde Arzt bzw. die Ärztin sind verpflichtet, eine Rötelninfektion beim zuständigen Gesundheitsamt zu melden.
Welche Therapie ist bei Röteln ratsam?
Eine ursächliche Behandlung gegen die Rötelnviren gibt es nicht. Daher steht die symptomatische Therapie im Vordergrund.
Dazu zählen:
Sollten die Symptome nicht innerhalb weniger Tage verschwinden oder sich sogar noch verschlimmern, ist es ratsam, erneut einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.
Röteln vorbeugen durch eine Impfung
Der einfachste Weg, sich vor einer Röteln-Infektion zu schützen, ist eine Impfung.
- Bereits Kleinkinder ab dem vollendeten 11. Lebensmonat können immunisiert werden. Sollen die Kinder eine KITA besuchen, ist es auch möglich, schon Säuglinge mit 9 Lebensmonaten das erste Mal zu impfen.
- In Deutschland sind laut Paul-Ehrlich-Institut (PEI) lediglich Kombinationsimpfstoffe zugelassen. Das heißt, es ist kein separater Rötelnimpfstoff erhältlich, die Vakzination erfolgt gemeinsam gegen Röteln, Masern und Mumps (MMR) oder gegen Röteln, Masern, Mumps und Windpocken (MMRV).
- Bei der Impfung erhalten die Kinder abgeschwächte, nicht vermehrungsfähige Rötelnviren, die das Immunsystem dazu initiieren, Antikörper zu bilden.
- Mehr als 80 % aller Kinder haben etwa 4 Wochen nach der ersten Immunisierung ausreichend Abwehrstoffe gebildet. Doch erst nach der 2. Impfung gilt der Impfschutz als vollständig.
- Eine Infektion mit Röteln trotz Impfung ist bei Kindern sehr selten und nur dann möglich, wenn aufgrund genetischer Faktoren keine Antikörper gebildet werden konnten.
Die Immunität nach zwei Vakzinationsgaben liegt bei über 99,99 %.
- Die WHO und andere Gesundheitsinstitutionen appellieren, alle Kleinkinder gegen Röteln impfen zu lassen.
- Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass ungeborene Föten mit dem Rötelnvirus in Kontakt kommen und schwere Organschäden davontragen.
Aus diesem Grund sollten auch jugendliche Mädchen im gebärfähigen Alter sowie Frauen mit Kinderwunsch ihren Impfstatus überprüfen und sicherstellen, dass sie bereits 2 Impfungen gegen Röteln erhalten haben und so sicher vor einer Rötelninfektion während einer Schwangerschaft sind.
Lesetipp
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Fakten-Check: Ringelröteln
- Auch wenn die Bezeichnung Ringelröteln das Wort „Röteln“ enthält, so handelt es sich um eine völlig andere Erkrankung.
- Zwar treten bei den Betroffenen ähnliche Symptome auf und die Erkrankung ist für gesunde Menschen und Nichtschwangere vergleichsweise „harmlos„, jedoch werden Ringelröteln durch das Parvovirus hervorgerufen.
- Gegen diese Erreger existiert keine Impfung, sodass sich Babys, Kleinkinder und Schwangere nicht schützen können.
Lesetipp
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Im Alter von 5 bis 15 Jahren kommen Ringelröteln bei Kindern relativ häufig vor. Auch, wenn es sich hierbei um eine vergleichsweise harmlose Kinderkrankheit handelt, kann das Virus mit einigen Risiken verbunden sein. Das gilt vor allem für eine Infektion in der Schwangerschaft, denn die Erkrankung kann für das ungeborene […]
Fakten-Check: Unterschied Masern und Röteln
Röteln
- Meist milder Verlauf, teilweise symptomfrei
- Krankheitsverlauf 3 – 5 Tage
- Geschwollene Lymphknoten
- Leichte Temperaturerhöhung
- Ausschlag: einzelne, hellrote Flecken, verbleiben 1 – 3 Tage, kaum Juckreiz
Masern
- Immer schweres Krankheitsgefühl
- Zweiphasiger Krankheitsverlauf über 3 – 4 Wochen
- Rot-weiße Flecken auf der Wangenschleimhaut
- Hohes Fieber im zweiten Schub
- Ausschlag: dunkelrote Flecken, flächig verschmelzend, verbleiben mehrere Tage, danach schuppende Hautstellen
Fazit
Röteln werden durch das Rötelnvirus übertragen und sind ansteckend!
Aus diesem Grund gibt es eine weltweite Impfempfehlung für Kleinkinder!
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- Robert Koch Institut: Röteln RKI-Ratgeber, abgerufen am 16.08.2023
- Christian Speer, Manfred Gahr, Pädiatrie, Springer Medizin Verlag Heidelberg, 2005
- Schönau et al., Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie, Urban & Fischer, München 2005
- Johannes Forster, DGPI Handbuch, Infektionen bei Kindern und Jugendlichen, Thieme Verlag, Stuttgart 2018
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