Mumps, auch als Ziegenpeter bekannt, ist eine Virusinfektion, die weltweit, saisonal unabhängig und in jedem Alter auftritt.
Klassisches Kennzeichen ist die Entzündung der Ohrspeicheldrüsen seitlich des Kopfes und Halses. Auch wenn die Erkrankung meist komplikationslos ausheilt, ist sie dennoch nicht zu verharmlosen.
Lesen Sie in diesem Artikel alles Wichtige zum Thema „Mumps bei Kindern“.
Mumps bei Kindern – Das Wichtigste in Kürze
- Mumps zählt zu den Kinderkrankheiten, wobei mehr als die Hälfte aller Infektionen auf Jugendliche und Erwachsene fällt
- Erreger sind Mumpsviren, welche durch Tröpfcheninfektion übertragen werden
- Die Erkrankung verläuft bei mehr als 1/3 aller Infizierten symptomlos
- Bei allen anderen treten Anzeichen wie Fieber, Kopfschmerzen und eine Schwellung der Ohrspeicheldrüsen zu Tage
- Je älter die Kinder sind, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit eines komplizierten Verlaufes
- Behandelt werden können nur die Symptome
- Jedoch existiert eine Impfung für Kinder ab dem 11. Lebensmonat, die zuverlässig gegen eine Infektion schützt
Was ist Mumps?
- Mumps zählt zu den klassischen Kinderkrankheiten, obwohl sich in Deutschland mittlerweile mehr Jugendliche und Erwachsene infizieren.
- Auslöser sind Mumpsviren, welche sich per Tröpfcheninfektion ausbreiten.
- Die Krankheit kommt weltweit vor und kann saisonal unabhängig auftreten.
- Seit das RKI eine Impfempfehlung ausgesprochen hat, ist die Zahl der Infizierten in Deutschland stark zurückgegangen.
- Dennoch erkranken jährlich etwa 700 Personen an Mumps.
- Da die Symptome aber bei vielen Menschen gar nicht oder nur diffus auftreten, werden einige Fälle nicht erfasst.
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Klassische Kinderkrankheiten im Überblick
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Wie äußert sich Mumps?
Welchen Verlauf kann Mumps nehmen?
Je jünger die Kinder sind, umso wahrscheinlicher ist ein komplikationsloser Verlauf mit rascher Genesung. Erst mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, durch eine Mumpsinfektion weitere Erkrankungen oder Spätschäden zu entwickeln:
- Bis zu 10 % aller Jugendlichen entwickeln im Rahmen einer Mumpserkrankung eine Hirnhautentzündung – die Prognose ist relativ gut
- Bei etwa 1 % aller Infizierten passieren die Mumps-Viren die Blut-Hirn-Schranke und wandern ins Gehirn – hier sind bleibende Schäden oder tödliche Verläufe möglich
- Weniger als 0,1 % der Erkrankten erleiden nach der Ohrspeicheldrüsen-Entzündung auch eine Entzündung des Innenohrs – diese führt zu bleibenden Hörschäden
- Bei 15 bis 30 % aller männlichen Jugendlichen und Erwachsenen kommt es im Rahmen der Mumpserkrankung auch zu einer Entzündung der Hoden – das kann in seltenen Fällen eine eingeschränkte Fruchtbarkeit zur Folge haben
Gut zu wissen: Mumps in der Schwangerschaft
Es gibt einige Studien, die untersucht haben, wie sich der Kontakt mit Mumpsviren auf den Verlauf der Schwangerschaft und die Entwicklung des ungeborenen Kindes auswirkt.
Lesetipp
Vorsicht! Windpocken in der Schwangerschaft
Windpocken, auch als Varizella-Zoster-Virus bekannt, zählen zu den hochansteckenden Krankheiten. Hauptsymptom der Infektion ist ein stark juckender Ausschlag. Oftmals sind die Bläschen mit leichtem Fieber, Abgeschlagenheit und allgemeiner Schwäche vergesellschaftet. Nach einigen Tagen klingen die Symptome ab und die Betroffenen sind wieder gesund. Normalerweise tritt die Infektion im Kindesalter auf, […]
Welche Therapie ist bei Mumps indiziert?
Eine kausale Therapie gegen das Mumpsvirus gibt es nicht. Daher sollten Sie als Eltern im Falle einer Erkrankung am besten die Symptome lindern und so eine Genesung unterstützen.
Wann sollten Kinder mit Mumps zum Arzt?
- Bei Verdacht auf eine Mumpsinfektion sollten Sie Ihr Kind unbedingt einem Arzt oder einer Ärztin vorstellen.
- Diese können durch verschiedene Untersuchungen den Verdacht einer Mumpserkrankung bestätigen.
- Dann wird Ihr Kind vom Besuch in Gemeinschaftseinrichtungen vorübergehend ausgeschlossen bis es genesen ist.
Ab wann dürfen Kinder nach Mumps wieder in die KiTa?
Mumps ist meldepflichtig. Daher entscheidet das zuständige Gesundheitsamt, wann die Betroffenen wieder Gemeinschaftseinrichtungen besuchen dürfen.
Ist eine Impfung gegen Mumps sinnvoll?
- Seit vielen Jahren existiert eine Impfung gegen Mumps.
- Sie besteht aus zwei Impfdosen und ist für Kinder ab dem vollendeten 11. Lebensmonat empfohlen.
- In Deutschland können Sie ausschließlich eine Kombinationsvakzination erhalten, zum Beispiel MMR (Mumps, Masern, Röteln) oder MMRV (Mumps, Masern, Röteln, Varizellen).
- Die in der Impfung enthaltenen Erreger sind abgeschwächt und nicht mehr vermehrungsfähig.
- Sie rufen leichte Symptome hervor und regen so das Immunsystem zur Bildung spezifischer Antikörper an.
- In der Regel besteht bereits 14 Tage nach der ersten Impfgabe eine Grundimmunisierung.
- Für einen umfassenden Schutz ist allerdings eine zweite Vakzination erforderlich.
- Diese sollte im Abstand von mindestens 4 Wochen verabreicht werden.
- Anschließend ist eine Immunität von 99,99 % gegeben.
- Forschungen haben gezeigt, dass auch ein sinkender Titer keine Indikation für eine Auffrischimpfung darstellt.
- Wer also zweimal geimpft ist, kann Zeit seines Lebens nicht an Mumps erkranken.
- Allerdings gehen Wissenschaftler davon aus, dass „wilde“ Mumpserreger existieren, gegen die die Impfung wirkungslos sein kann.
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- infektionsschutz.de: Mumps, abgerufen am 18.12.2023
- RKI - Robert Koch Institut: Mumps RKI-Ratgeber, abgerufen am 18.12.2023
- Christian Speer, Manfred Gahr, Pädiatrie, Springer Medizin Verlag Heidelberg, 2005
- Schönau et al., Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie, Urban & Fischer, München 2005
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