Es gibt kein Spielzeug, kein Beschäftigungsmaterial und kein Übungsbuch, das Kinder so lange beschäftigt und begeistert wie die Natur.
Im Wald, auf der Wiese oder am Bach wird das Leben für Kinder erfahrbar.
Die Naturpädagogik weiß darum und stellt Naturerfahrungen in den Mittelpunkt der pädagogischen Handlungen.
Die Kerngedanken der Naturpädagogik
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Joseph Cornell und die Naturpädagogik
Wer über Naturpädagogik nachdenkt, muss auch den Namen Joseph Cornell kennen. Er ist der bekannteste Naturpädagoge und prägt die pädagogische Richtung wie kein anderer.
Er wurde mit vielen Preisen und Titeln ausgezeichnet und kann auf über 30 Jahre Erfahrung als Naturpädagoge zurückblicken. Seine Bücher über Naturerfahrungsspiele und Natur- und Umweltpädagogik* sind weltweit erschienen und anerkannt.
Die Ziele der Naturpädagogik im Überblick
Neben den Kernzielen der Naturpädagogik, die sich auf die Beziehung Umwelt-Mensch konzentrieren, sind Kinder in naturpädagogischen Konzepten viel im Freien und der Natur unterwegs:
Ganz nebenbei werden die Grob- und Feinmotorik trainiert. Das Empathievermögen und die Achtsamkeit werden geschult. Es findet ein ganzheitliches Lernen statt und die psychische Gesundheit wird deutlich gestärkt.
Konzepte in der Praxis: Naturpädagogische Angebote
Naturpädagogische Konzepte können sehr unterschiedlich gestaltet sein. Man findet sie gleichermaßen in …
Der bekannte Waldkindergarten ist eine Einrichtung unter einem naturpädagogischen Konzept, genauso wie die Ferienfreizeit am Fluss, das Bienenprojekt in der Schule oder die Gruppenstunde im Wald bei den Pfadfindern.
Immer dann, wenn ein intensives Erleben und Auseinandersetzen mit Themen der Natur im Fokus stehen, sind naturpädagogische Konzepte im Hintergrund.
Natur- und Umweltpädagogik in der Kita: Spiele und Projekte
Als Teil der frühkindlichen Bildung und Entwicklung sollten naturpädagogische Ansätze in keinem Kindergarten fehlen.
Neben den wichtigen Umweltthemen werden in naturpädagogischen Ansätzen ganz nebenbei viele Entwicklungsaufgaben der Kinder unterstützt. Zudem ist im Rahmen der Kita noch viel Zeit für naturnahe Erlebnisse und Projekte vorhanden.
Naturpädagogische Angebote sind so vielfältig wie die Natur selbst. Je nach den individuellen Gegebenheiten können Spiele, Programmpunkte und Aktionstage konzipiert werden.
Als Anregung sind folgende Spiele, Angebote und Projekte als naturpädagogische Elemente in der Kita denkbar:
Aktionstage im Wald
Ob ein einzelner Tag, eine ganze Woche oder als Jahresthema: Der Wald hat für naturpädagogische Konzepte jede Menge zu bieten und übt auf Kinder seit jeher eine große Faszination aus.
- eine Führung mit dem Förster
- das Erforschen von Waldbewohnern
- das freie Spiel mit Naturmaterialien
Der Wald hat viel zu bieten!
Alternativ: Aktionstage am Fluss oder auf der Wiese
Lebensmittel und Natur
Das Thema Ernährung ist im Kindergartenalter ein wichtiger Bestandteil der Bildungsthemen. Dieses lässt sich sehr gut mit einem naturpädagogischen Projekt verknüpfen:
In Verbindung bieten sich ein Besuch auf dem Bauernhof und das Herstellen von Lebensmitteln aus Naturprodukten an.
Umweltschutz
- Kinder lernen so früh wie möglich, dass wir unsere Umwelt und Natur schützen müssen, damit diese gesund bleibt und wir in und von ihr leben können.
- Gemeinsam kann bei einem Spaziergang durch die Natur erarbeitet werden, wie jeder einzelne die Natur schützen kann.
- Ergänzt werden kann das Thema beispielsweise durch eine Müllsammelaktion in der Umgebung.
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Konkrete Spielideen für Wald, Wiese und Natur
1. Naturbilder malen
Die Kinder dürfen in der Umgebung liegende Naturmaterialien einsammeln und aus diesen jeweils ein Naturbild aus Blüten, Steinen, Ästen, Rinde und Zapfen gestalten. Alternativ kann die Gruppe gemeinsam ein großes Naturbild legen.
2. Bäume ertasten
Ein Kind wird mit verbundenen Augen an einen Baum herangeführt und darf diesen abtasten. Zurück am Ausgangspunkt wird die Augenbinde entfernt und das Kind soll seinen Baum wiederfinden. Bei kleinen Kindern sollte die Auswahl der Bäume begrenzt werden.
3. Labyrinth
Kinder lieben Labyrinthe. Mit Trassband wird im Waldstück ein Labyrinth abgesteckt und die Kinder müssen als Gruppe hindurch finden. Variationen: Beim nächsten Versuch darf nicht miteinander gesprochen werden oder es muss lautlos geschlichen werden.
4. Walddetektiv
Ein festgelegtes Waldstück wird mit offenen Augen genau begutachtet. Im Anschluss werden in dem Waldstück 3 Kleinigkeiten verändert. Findet die Gruppe die Veränderungen heraus?
5. Tiere entdecken
Mucksmäuschenstill legen sich die Kinder am Fluss, auf der Wiese oder im Wald auf die Lauer. Welche Tiere können innerhalb von 10 Minuten entdeckt werden. Nach der Beobachtungsphase sprechen die Kinder über alle entdeckten Tiere.
Und nicht vergessen: Das freie Spiel in der Natur fördert Kreativität, Bewegung und Gruppendynamiken. Es darf also naturpädagogisch auch viel Freispielzeit in Naturkonzepte eingeplant werden.
Die Wirkung der Natur auf Kinder: Eine pädagogische Erfahrung
Wie geht es dir nach einem ausgiebigen Waldspaziergang? Wie fühlst du dich bei einem Picknick auf der grünen Wiese und was empfindest du beim Anblick von springenden Feldhasen?
Naturerfahrungen …
Diese Wirkung ist bei Kindern klar zu beobachten. Egal ob im privaten oder im beruflichen Kontext: Wenn Kinder schlecht gelaunt, aufgebracht, traurig oder wütend sind, hilft immer ein Gang in die Natur.
Die Weite, die Freiheit und die beruhigenden Geräusche lösen viele emotionale Zustände auf. Dies zeigt, welchen positiven Einfluss Naturerfahrungen auf unsere psychische und körperliche Gesundheit haben.
Deshalb kann ich als Pädagogin nur empfehlen, möglichst viele von diesen Naturerlebnissen in den Alltag unserer Kinder einzubauen: in der Freizeit, der Kita, den Ferien und auch in der Schule. Und zwar bei Sonnenschein, Wolken, Regen, Schnee und Kälte, denn jede Jahreszeit bringt eigene Lernerfahrungen mit sich.
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