31 Flylady Babysteps (deutsch): Kinderleicht zu mehr Ordnung

• Nicht nur der Titel von Marla Cilleys Buch verrät, dass eine glänzende Küchenspüle Dreh- und Angelpunkt bei einem Ordnungsplan sein könnte, sondern auch die erste Aufgabe im Rahmen der FlyLady Babysteps widmet sich dem Putzen der Küchenspüle.
• Und das kommt nicht von ungefähr.
• Denn bei den meisten Familien bildet die Küche einen zentralen Ort, an dem sich die einzelnen Mitglieder häufig und auch lange aufhalten.
• Ist dieser unordentlich oder schmutzig, so wirkt sich das negativ auf die gesamte Energie aus, so Cilley. Eine glänzende Spüle hingegen reflektiert positive Stimmung und motiviert zu Ordnung und Sauberkeit.

Aus diesem Grund solltest du ab sofort jeden Tag deine Küchenspüle säubern.

• Es klingt banal – doch spätestens seit Corona frönen viele Menschen dem „Chill-Modus“: Von morgens bis abends in Jogginghose und T-Shirt gekleidet, unfrisiert und ungeschminkt.

•  Doch das wirkt sich auch auf unser Leistungsverhalten aus.

•  Daher ist der zweite Babystep insofern wichtig, um Körper, Geist und Seele in einen „Arbeitsmodus“ zu bringen.
• Also fortan kleidest du dich morgens nach dem Aufstehen von Kopf bis Fuß und machst dich im Bad fertig – das gesamte Programm.

Du wirst sehen, das steigert deine Bereitschaft, auch die nächsten Steps umzusetzen.

Um tiefer in die Details und die Umsetzung einzusteigen, empfiehlt die Begründerin, sich am 3. Tag intensiv mit dem FlyLady Prinzip zu beschäftigen, etwa durch den Besuch der offiziellen Website.

• Während die Erfüllung der Babysteps innerhalb der ersten Tage noch überschaubar ist, fällt es den meisten Menschen schwer, später den Überblick zu bewahren.
• Immerhin sind viele Aufgaben noch nicht verinnerlicht.
• Aus diesem Grund beklebst du nun nicht nur an deine Küchenspüle und deinen Badspiegel einen Post-it, sondern auch im Laufe des Monats viele weitere „Babystep-Orte“.

• Als Hotspot wird bei FlyLady ein Ort bezeichnet, der eine magnetische Anziehungskraft auf Krimskrams ausübt.
• In jeder Wohnung gibt es derartige Hotspots – und das Chaos weiß um diesen Ort.
• Bei manchen ist es die Flurablage, auf der sich Schlüssel, ungeöffnete Briefe, abgerissene Schuhbänder und Einkaufszettel sammeln.
• Bei anderen liegt der Esstisch auf der Seite voll mit Laptop, Papier, Postkarten, Büchern und anderen Dingen.
• Ein Hotspot entsteht aus zwei Gründen: Wir sind zu faul, um benutzte Dinge wieder wegzuräumen oder wir wissen nicht, wohin wir Dinge räumen sollen.
• Ab dem 6. Tag widmest du dich also täglich 2 Minuten einem deiner Hotspots.
• Das bedeutet, du versuchst, innerhalb von 120 Sekunden aufzuräumen.
• Wirf die Dinge weg oder räume sie an ihren Platz zurück – es gibt nur diese zwei Möglichkeiten.
• Ziel ist es, jeden Tag einen Hotspot (anfangs wahrscheinlich immer den gleichen) abzuarbeiten und so langfristig Ordnung zu halten.

• Das Control-Journal erhält Einzug.
• Mithilfe der Post-its dürfte es kein großes Problem sein, die bisher anfallenden Babysteps zusammenzutragen.
• Auch andere Informationen, wie zum Beispiel Inhalte deiner Morgen- und Abendroutine, werden beigefügt.
• Es beinhaltet auch sämtliche Checklisten, To-do-Listen, Pläne usw. – eben alles, was für eine ordentliche und saubere Haushaltsführung wichtig ist.
• Das Control-Journal kannst du als Ordner anlegen oder in dein Handy abspeichern- Hauptsache, du wirfst ab sofort täglich einen Blick in dein Control-Journal und checkst, welche Dinge zu erledigen sind.

In vielen Haushalten wird der Wohnungsputz meist auf einen Tag gelegt – mit der Folge, dass die Betroffenen mehrere Stunden damit verbringen.

Das muss nicht sein. Denn laut Marla Cilley ist es sinnvoller, sich jeweils eine Woche lang täglich 15 Minuten dem Aufräumen, Ausmisten und Putzen eines Raumes zuzuwenden.

Infolgedessen wird das Zimmer auch dort sauber und ordentlich, wo sonst niemand gerne seine Zeit dafür verwendet und die wöchentliche Großreinigung fällt deutlich kürzer aus.

Stelle dir also deinen Timer für 15 Minuten und widme dich einem Raum. Entweder räumst du ihn auf und entsorgst so gleich überflüssige und unnütze Dinge. Oder aber du putzt und säuberst Lampenschirme, Fußbodenleisten, Lichtschalter usw.

Die 15-Minuten-Einheit gleicht einem Frühjahrsputz auf Raten – mit tollem Effekt.

Aufräumen, Ausmisten, Putzen – manchmal verliert man den Überblick, was in einem Raum alles getan werden muss. Und ehe man sich versieht, läutet der Timer.

Aus diesem Grund ist es hilfreich, im Rahmen der 15-Minuten-Ordnung-und-Sauberkeit-Regel nach Plan vorzugehen. So arbeitest du nach System, vergisst nichts und hast außerdem ein besseres Gefühl.

Konkret bedeutet das, du legst dir eine To-Do-Liste pro Raum an und heftest sie in deinem Control-Journal ab.

Immer wenn du dich an die 15 Minuten wagst, wirfst du vorher einen Blick auf die To-Do-Liste.

Für viele Menschen selbstverständlich – für Marla Cilley ein Must-have: Das Bettmachen. Denn mit dem ordentlichen Bett verhält es sich wie mit der glänzenden Spüle. Wer einen Raum betritt und auf ein sauber gemachtes Bett blickt, bekommt ganz automatisch das Gefühl von Ordnung vermittelt.

Aus diesem Grund solltest du das Bettmachen unbedingt in deine Morgenroutine etablieren.

Kleiner Aufwand – große Wirkung.

Jede Weisheit hat ihre Gebote. Auch die FlyLady-Begründerin hat ihre wichtigsten Statements zusammengetragen.

Am 18. Tag sollst du diese aufschreiben und in dein Control-Journal abheften.

Die 11 Gebote helfen dir, eine gute Balance zwischen Selbstfürsorge und Fürsorge für andere zu finden (frei übersetzt):

1. Halte deine Küchenspüle sauber und glänzend.
2. Zieh dich jeden Morgen an, auch wenn dir nicht danach zumute ist.
3. Erledige deine Morgen-Routine, direkt nach dem Aufstehen und deine Abend-Routine vor dem Insbettgehen.
4. Lass dich nicht stundenlang durch Smartphone, Computer oder Fernsehen von der Arbeit ablenken.
5. Räume hinter dir auf. Wenn du etwas herausholst, tu es auch wieder zurück.
6. Versuche nicht, zwei Sachen auf einmal zu machen. Eine Aufgabe nach der anderen.
7. Hole nicht mehr heraus, als Du in einer Stunde wieder zurück räumen kannst.
8. Tu jeden Tag etwas Gutes für dich.
9. Arbeite so schnell es geht. So hast du später mehr Freizeit
10. Lächle, auch wenn dir gerade nicht danach zumute ist. Es steckt an. Entscheide dich, glücklich zu sein und du wirst glücklich sein.
11. Lache mindestens einmal am Tag herzhaft.

Dein Erfolg ist mit Sicherheit am 19. Tag bereits offensichtlich, dennoch findet der Aufwand nicht immer gebührend Anerkennung. Aus diesem Grund darfst du auch am 19. Tag dir selbst etwas Gutes tun und dich loben – für all deine Mühen, deine Entbehrungen, deine Kraft und deine Geduld.

Halte alle deine bisherigen Erfolge, die kleinen und die großen, schriftlich fest. Das kannst du entweder öffentlich in einer Gruppe tun oder für dich auf einem Zettel im Control-Journal.

Hauptsache du würdigst all deine Arbeit.

Jeder Mensch weiß, dass es bei jedem Licht auch Schatten gibt. Und selbst Marla Cilley ist der Überzeugung, dass ihr System einige Ecken und Kanten hat.

Widme dich am 21. Tag der Frage, ob die bisherigen Babysteps dich voranbringen und wie du sie am besten in dein Leben adaptieren kannst. Nimm vielleicht direkt Anpassungen vor, wenn einige Aufgaben einfach nicht mit deinem Alltag und deinem Beruf kompatibel sind.

Das schmälert deinen Erfolg nicht – ganz im Gegenteil.

Die Morgen- und Abendroutine dürfte am 23. Tag nun kein Problem mehr sein. Doch um die Abende entspannter ausklingen zu lassen, kann eine Nachmittagsroutine sinnvoll sein. Diese wird mit Aufgaben gefüllt, die nicht zwangsläufig erst nach dem Abendessen zu erledigen sind. Somit bleibt am Abend dann mehr Zeit für Selbstfürsorge.

Gehe also deine abendliche Routine durch und überlege, welche der Aufgaben du in den Nachmittag vorverlegen könntest. Vielleicht sind es kleine Handgriffe wie den Tisch für das Abendessen zu decken, die Wäsche zu falten oder deine 15-Minuten-Raumreinigung.

Probiere es aus, ob dein Abend so entspannter wird.

Fortan muss niemand mehr ins Schwitzen geraten, wenn spontan Besuch vor der Tür steht. Denn mit dem 24. Babystep ist das Bad immer auf Besuch getrimmt.

Baue den Badputz in deine Morgenroutine ein und säubere Waschbecken, Spiegel und Toilette von sichtbaren Flecken und Staub.

Dieser kleine Handgriff hat eine große Wirkung – auf dich und auf deine Besucher.

• Seit dem vorherigen Tag weißt du, was dir gut tut.
• Nun ist es an der Zeit, die positiven Elemente auch in den Alltag einzubauen. Führe dafür eine 15 Minuten Me-Time ein.
• Stelle dir einen Timer und tu etwas, das dich stärkt und erdet.
• Vielleicht ist vor dem Schlafengehen eine gute Zeit dafür, um den Stress und die Hektik des Tages zu vergessen.
• Oder aber du beginnst den Tag mit Me-Time und tankst schon direkt nach dem Aufstehen Kraft für alles, was dir bevorsteht.
• Das bleibt ganz dir überlassen.

Viele Menschen kennen das Problem, dass sie in letzter Minute etwas organisieren, planen oder kaufen müssen, weil sie schlichtweg nicht rechtzeitig an die Erledigung gedacht haben. Das muss nicht sein. Denn mit dem allmonatlichen Kalender-Check bleibst du up-to-date.

Nimm dir an einem festen Tag des Monats (ca. 25. bis 29.) den Kalender zur Hand und sieh nach, welche Geburtstage, Termine und Erledigungen anstehen. In den meisten Fällen musst du etwas dafür kaufen, organisieren oder planen.

Wenn du dir rechtzeitig deine Termine in Erinnerung rufst, hast du fortan ausreichend Zeit dafür.

Die 31 Babysteps bringen auch langfristig viele Vorteile, auf die ich bewusst hinweisen möchte:

• Zum einen sind die kleinen Aufgaben, kombiniert mit der Morgen-, Nachmittags- und Abendroutine eine gute Basis, um den Spagat zwischen Job, Haushalt und Familie bewältigen zu können.
• Die FlyLady Babysteps sowie die Routinen sind nicht allzu schwer zu verinnerlichen und kosten kaum Zeit.
• Im Gegensatz dazu kann sich der Effekt aber umso mehr sehen lassen.
• Denn bereits kurze Zeit nach dem Aufstehen sind viele Dinge bereits erledigt und du kannst motiviert und ohne To-do-Liste im Hinterkopf in den Tag starten.
• Abends hast du die Möglichkeit, in einer sauberen und aufgeräumten Wohnung zu entspannen und neue Kraft zu tanken.
• Und zwischendurch? Da ist dein Zuhause auch für Besuch perfekt vorbereitet.
• Zum anderen entledigst du dich als Frau deiner Rolle aus dem 19. Jahrhundert.

• Das klingt vielleicht ein wenig hart, doch es ist leider noch immer so, dass in mehr als 90 % aller Haushalte die Frauen sämtliche Care- und Haushaltsaufgaben erledigen – ungeachtet dessen, ob sie einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen oder nicht.

• Hängt aber ein Plan mit Babystep- und Routineaufgaben gut sichtbar in der Wohnung, dann sinkt in vielen Fällen die Hemmschwelle für Männer und Kinder, das ein oder andere selbst zu erledigen.
• Mit einer für alle Familienmitglieder einsehbaren Liste werden vor allem auch die Aufgaben aufgezeigt, die sonst im Verborgenen bleiben, zum Beispiel …

• Mahlzeiten planen
• Einkaufen
• Geschenke organisieren
• Feste und Feierlichkeiten planen
• Kinder betreuen
• Fahrdienste leisten usw.

Und auch bei diesen Dingen ist Arbeitsteilung keine schlechte Idee.