Das Thema Zero Waste im Familienalltag steht bei vielen Eltern hoch im Kurs. Kein Wunder: Mit diesem Lebensstil kannst du die Umwelt und deinen Geldbeutel gleichzeitig schonen.
Außerdem macht es auch noch Spaß, wenn du einmal den Dreh raus hast und weißt, worauf es ankommt.
Um dir den Einstieg zu erleichtern, findest du hier ein paar Tipps, wie du (fast) ohne Abfall deinen Familienalltag bewältigst.
Zero Waste im Familienalltag: Das Wichtigste in Kürze
„Zero“ steht für „Null“ und „Waste“ heißt übersetzt „Verschwendung“ – Zero Waste zu praktizieren heißt dementsprechend so zu leben, dass so gut wie kein Müll anfällt.
Je weniger Müll entsteht, desto besser ist das für unsere Umwelt, denn auch beim Recycling wird viel Energie verschwendet.
Um Müll zu reduzieren, gibt es sechs goldene Regeln:
Bewusst einkaufen – aber wo?
Das bewusste Einkaufen ist das A und O für den Zero-Waste-Lebensstil – und oft auch der schwierigste Teil.
Denn: In Supermärkten ist fast alles in Kunststoff eingeschweißt oder anderweitig eingepackt. Obst und Gemüse kannst du zum Teil lose kaufen, aber leider nicht immer.
Und dann ist es natürlich auch noch alles andere als einfach, wirklich nur Dinge zu kaufen, die du auch brauchst.
Das gilt vor allem, wenn deine Kinder beim Einkaufen mit dabei sind – und ja, da spreche ich aus Erfahrung. Wie oft landen dann wieder verpackte Lebensmittel, die du eigentlich gar nicht kaufen wolltest, in deinem Einkaufswagen.
Mit den folgenden Tipps bist du gut für deinen Einkauf gewappnet:
Ich empfehle dir überdies, generell immer satt einzukaufen, eine Einkaufsliste zu erstellen und deine Einkäufe an den richtigen Orten zu erledigen.
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Den Wochenmarkt besuchen
Empfehlenswert ist es, die Einkäufe auf dem Wochenmarkt zu erledigen.
- Hier findest du wirklich noch unverpackte Lebensmittel.
- Du bringst einfach einen eigenen, wiederverwendbaren Behälter mit – also zum Beispiel ein Körbchen oder einen Stoffbeutel.
- Es entstehen auch keine Verpackungsabfälle von Großhändlern, wie das im Supermarkt vor Ort der Fall ist.
- So vermeidest du am besten unnötigen Plastik- oder Papiermüll.
- Dazu kommt noch, dass die angebotenen Produkte überwiegend regional und saisonal sind.
- Du unterstützt lokale Bauern und kannst deinen CO2-Fußabdruck reduzieren, weil lange Transportwege vermieden werden.
Bioläden und Unverpackt-Läden bevorzugen
Zero Waste im Haushalt praktizieren
Es versteht sich von selbst, dass du den anfallenden Müll ordnungsgemäß trennst, wenn du Zero Waste praktizieren möchtest.
Doch dieser Lebensstil umfasst noch so viel mehr: Ziel ist es, dass gar nicht erst viel Müll anfällt.
Und genau deshalb kann Zero Waste im Familienalltag und im Haushalt schon eine große Herausforderung sein. Es ist aber machbar!
Den Anfang machst du am besten bei deinen Putzmitteln:
Ich weiß, wenn du Kinder und vielleicht auch noch Haustiere hast, bist du praktisch ständig am Saubermachen. Schnell sammeln sich unzählige Putzmittel und Putzgeräte an, die du eigentlich gar nicht brauchst – und die obendrein auch noch schlecht für die Umwelt sind.
In der Küche Müll vermeiden
Hast du beim Einkaufen schon darauf geachtet, dass wenig Verpackungsmüll entsteht, ist das ein entscheidender Schritt.
Dennoch finden sich in der Küche noch weitere vermeidbare Müllquellen:
In der Küche gibt es praktisch für alle Plastikutensilien Alternativen aus Edelstahl, Holz oder Keramik.
Im Badezimmer auf plastikfrei umsteigen
Wenn du deinen Blick durchs Badezimmer schweifen lässt, findest du leider auch sehr viel Plastik und eine Menge Abfall:
- Shampoos
- Haarbürsten
- Cremes
- Make-up
- Badespielzeug
- Zahnputzbecher
- Hygieneprodukte
- Feuchttücher
… – fast all diese Dinge, die wir täglich verwenden, verursachen viel Müll.
Du brauchst deshalb kein schlechtes Gewissen haben, denn du kennst es ja nicht anders und hast es bisher nicht hinterfragt. Du sollst auch nicht sofort alles wegschmeißen und neu kaufen, denn das wäre nicht sehr nachhaltig.
Was du aber tun kannst: Ersetze die Produkte, wenn sie ohnehin aufgebraucht oder kaputt sind. Es gibt nämlich durchaus nachhaltige Alternativen.
Verwende beispielsweise:
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Das Kinderzimmer minimalistisch einrichten
Dieser Aspekt dürfte für die meisten Familien besonders schwer umzusetzen sein. Gerade im Kinderzimmer sammeln sich nämlich im Laufe der Zeit unzählige Spielsachen an, die schnell kaputtgehen und auch häufig schon nach kurzer Zeit wieder unbeachtet in der Ecke liegen.
- Generell solltest du im Kinderzimmer lieber auf Qualität als auf Quantität setzen.
- Bitte alle Familienmitglieder, an Geburtstagen gemeinsam für ein hochwertiges Geschenk zusammenzulegen, statt fünf Dinge zu verschenken, die dann beizeiten kaputtgehen.
- Das übrige Geld kann aufs Sparbuch gepackt oder in Erlebnisgutscheine investiert werden.
Kinder benötigen gar nicht tausende Sachen zum Spielen, im Gegenteil: Sie spielen oft kreativer, wenn die Auswahl etwas geringer ist.
Nicht einmal Bücher müssen in Hülle und Fülle vorhanden sein. Besuche lieber einmal wöchentlich die Bibliothek mit deinem Kind und lass es Bücher ausleihen.
Das spart Platz, Geld und schont die Umwelt. Obendrein habt ihr auch noch ein schönes, gemeinsames Erlebnis, auf das ihr euch Woche für Woche freuen könnt.
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Fazit: Zero Waste kann im Familienalltag gut funktionieren
Zugegeben: Als Single oder kinderloses Paar ist es deutlich einfacher, dem Zero-Waste-Lebensstil nachzugehen. Aber Zero Waste kann im Familienalltag dennoch gut funktionieren, wenn alle Familienmitglieder an einem Strang ziehen und sich wirklich bemühen.
Am Anfang mag dir der Aufwand für Zero Waste vielleicht etwas hoch erscheinen, aber du wirst sehen, dass es sich lohnt.
Du kannst dadurch nämlich wirklich aktiv dazu beitragen…
Probiere es einfach mal aus, ohne deine Ziele gleich am Anfang zu hochzustecken. Es ist schon gut, weniger Müll zu produzieren, selbst wenn du nicht gleich am Anfang alles perfekt machst.
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