Im Leben von Familien spielen Backöfen oft eine große Rolle. Hier backen sie die Lieblingspizzen der Kinder, den Kuchen für die Geburtstagsfeier oder die Kekse aus der Weihnachtsbäckerei.
Backen macht Spaß! Den Backofen anschließend zu reinigen, eher nicht.
Ein Backofen mit Pyrolyse kann dir hier Arbeit abnehmen. Hersteller solcher Öfen versprechen, dass die Pyrolyse mit hohen Temperaturen (ca. 500 Grad Celsius) Lebensmittelreste verbrennt, sodass sie ganz einfach beseitigt werden können. Das klingt gut. Aber ist es das auch?
Die Stiftung Warentest hat für ihre Ausgabe 3/2023 elf Backöfen mit Pyrolyse getestet und dabei allerdings festgestellt:
Die Funktion hält oft nicht das, was viele von ihr erwarten. Die einzige enttäuschte Erwartung ist das nicht: Auch bei der Energieeffizienz wird oft viel versprochen und wenig gehalten.
Backofen mit Pyrolyse im Test: die Ergebnisse im Überblick
Testergebnis „gut“
- Bosch HBG579BS0* (Note: 2,2)
- Constructa CF4M98062* (Note: 2,2)
- Siemens HB578ABS0* (Note: 2,2)
Testergebnis „befriedigend“
- Bauknecht BIR4 DP8 FS2 ES (Note: 2,6)
- Gorenje BPS6737E14BG (Note: 2,6)
- AEG BPS33102ZM (Note: 3,1)
- IKEA Smaksak 704.116.73 (Note: 3,1)
- AEG BPK742280B (Note: 3,2)
- Samsung NV75N567 1RS/EG (Note: 3,3)
- Amica EBPX9466 10S (Note: 3,4)
Testergebnis „mangelhaft“
- Beko BBIM12309XPE (Note: 4,8)
Backen: Fast alle Geräte waren gut!
Backen können sie fast alle. Bis auf eine Ausnahme erhielt jeder Backofen mit Pyrolyse im Test für seine Backleistung ein „gut“. Nur Bauknecht musste sich im Test mit einem „befriedigend“ begnügen.
Da das Backen bei Öfen besonders wichtig ist, trug die Teilnote für die Backleistung 35 Prozent zur Gesamtnote bei.
Die Grillfunktion hatte einen Anteil von fünf Prozent. Für jeweils zehn Prozent standen die Bereiche: Temperatur und Dauer, Reinigung, Sicherheit, Umwelteigenschaften.
Die Handhabung mit Erstinstallation, Gebrauchsanleitung und Bedienung stand bei jedem Pyrolyse-Backofen im Test für 20 Prozent des Gesamtergebnisses.
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Die Pyrolyse ist zumeist kein Highlight
Bei den getesteten Backöfen soll gerade die Selbstreinigung den Unterschied zu anderen Backöfen auf dem Markt ausmachen. Allerdings war „befriedigend“ hier die Bestnote.
Die drei Geräte mit der Gesamtnote „gut“ erhielten für ihre Selbstreinigungsfunktion sogar nur ein „ausreichend“.
Stiftung Warentest beurteilte die Pyrolyse-Funktionen der beiden Geräte von AEG sowie die Produkte der Marken Ikea, Amica und Beko mit „befriedigend“.
Die schlechte Nachricht:
Fast jeder Hersteller empfiehlt für seinen Backofen mit Selbstreinigung eine manuelle Vorreinigung. Solltest du also von einem sich komplett selbst reinigenden Backofen träumen, ist die Enttäuschung vorprogrammiert.
Für den Reinigungstest bestrichen die Tester die Ofeninnenwände mit Bratensaft, Marmelade und Kuchenteig. Anschließend erhitzten sie den Backofen mit Ober- und Unterhitze für 90 Minuten auf 200 Grad. Die anschließende manuelle Reinigung blieb weitgehend erfolglos.
Die Pyrolyse schaffte mehr. Sie dauerte allerdings zwischen 90 und 180 Minuten und verursachte Energiekosten zwischen 1,50 Euro und 3 Euro. Oft blieben auch danach noch Spuren der eingebrannten Lebensmittel übrig. Das galt vor allem bei der Marmelade.
Backofen mit Pyrolyse: Energiesparfunktionen enttäuschten
Jeder von der Stiftung Warentest getestete Backofen mit Pyrolyse besaß ein Energiesparprogramm. Allerdings sparst du damit nur wenig. Bei manchen Geräten erhöht das Programm den Energieverbrauch sogar, verkürzt dann aber die Backzeit.
Fakt ist: Im Durchschnitt sparst du durch die getesteten Energiesparprogramme beim Garen eines Schweinebratens weniger als einen Cent.
Ein größeres Sparpotenzial bietet der Backofen von Samsung, dessen Backraum sich teilen lässt. Bei Bedarf wird dadurch nur der halbe Backofen beheizt. Vorteilhaft ist das bei flachen Gerichten, für die eine Hälfte des Backofens ausreicht.
Beim Backen von Muffins sparten die Tester auf diese Weise 15 Prozent der Energie. Die Energiekosten reduzieren sich hier aber auch nur wenig: um etwa 4 Cent pro Backvorgang. Zudem ist der Samsung Backofen mit Pyrolyse mit einem Preis von ungefähr 800 Euro einer der teuersten im Test.
Das teuerste Gerät (AEG) kostete über 1.000 Euro.
Als Preistipp bezeichnet die Stiftung Warentest den mit „befriedigend“ bewerteten Backofen von Gorenje für knapp 500 Euro.
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Achtung bei Pyrolyse: Türen werden heiß!
Die Türen einiger Backöfen wurden während der Pyrolyse im Test ziemlich heiß. Stiftung Warentest maß bei sechs Geräten Temperaturen zwischen 79 °C und 116 °C.
Besonders schlecht schnitt in puncto Sicherheit das mit „mangelhaft“ bewertete Modell von Beko ab.
Ein „sehr gut“ für die Sicherheit erhielten dagegen die drei Testsieger sowie die Geräte von Bauknecht und Gorenje. Dennoch rät die Stiftung Warentest grundsätzlich dazu, Kinder während einer Pyrolyse vom Backofen fernzuhalten.
Backofen reinigen: Das raten die Experten
Der Test hat gezeigt: Selbst beim Backofen mit Pyrolyse kannst du auf eine manuelle Reinigung meistens nicht verzichten.
Einige Tipps der Stiftung Warentest können helfen, dir die Arbeit zu erleichtern und Beschädigungen zu vermeiden:
- Vermeide Verschmutzungen. Verwende Backpapier und ausreichend große Bräter sowie Auflaufformen mit hohen Rändern.
- Reinige den Ofen, sobald er abgekühlt ist. Dann ist es am einfachsten. Falls Lappen und Spülmittel nicht reichen, können Edelstahlspirale und Backofenspray helfen.
- Lies dir die Gebrauchsanweisung durch und prüfe, was du für die Reinigung verwenden darfst und was nicht. Das verhindert Beschädigungen.
- Innenteile des Backofens wie Einhängegitter lassen sich herausnehmen. So kannst du sie besser reinigen und gelangst auch einfacher an die hintere Ofenwand.
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