Herzlichen Glückwunsch liebe Mama! Mit der Schwangerschaft und Geburt liegen zwei unglaublich aufregende Phasen hinter dir. Endlich darfst du dein kleines Wunder im Arm halten.
Nun beginnt eine ganz neue, magische Zeit: das Wochenbett. Es ist eine Zeit des Ankommens, des Erholens und des Kennenlernens.
Doch das Wochenbett bringt auch jede Menge Herausforderungen mit sich. Vielleicht wirst du überwältigt sein von den vielen emotionalen und körperlichen Veränderungen, die du in diesen Wochen durchläufst.
In diesem Artikel erfährst du, was in dieser besonderen Phase in deinem Körper vor sich geht.
Zudem findest du allerlei Tipps und Ratschläge, damit dein Wochenbett möglichst entspannt verläuft.
Wochenbett – Das Wichtigste in Kürze
- Das Wochenbett (Puerperium) beginnt nach der Geburt und dauert etwa acht Wochen.
- Es heißt nicht umsonst WochenBETT – Ruhe und Schonen ist nun angesagt.
- Nach der Entbindung setzt der Wochenfluss ein. Jede Frau bekommt diese Blutung, egal ob Kaiserschnitt oder natürliche Geburt.
- Gebärmutter und Beckenboden bilden sich während des Wochenbetts wieder zurück.
- Baby-Blues und Gefühlsachterbahnen sind ganz normal in dieser aufregenden Zeit.
- Lasse dich nicht entmutigen, wenn der Stillbeginn etwas holprig verläuft. Deine Hebamme oder Stillberaterin können dir eine große Stütze sein.
- Vergiss deine eigenen Bedürfnisse nicht und achte auf eine möglichst ausgewogene Ernährung!
- Du bist im Wochenbett nicht alleine. Nach der Geburt hast du Anspruch auf regelmäßige Besuche deiner Nachsorge-Hebamme.
Ruhe zum Ankommen als Familie
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Nicht umsonst trägt diese Phase nach der Geburt den Namen „WochenBETT“.
Die richtige Vorbereitung auf das Wochenbett
Damit dein Wochenbett möglichst ruhig und entspannt verläuft, ist eine gute Vorbereitung wichtig.
Die folgenden Tipps können dir dabei helfen, dich ganz auf dich und dein Baby zu konzentrieren.
Wochenbett: Das geht in deinem Körper vor sich
In den vergangenen Monaten hat dein Körper starke Veränderungen durch die Schwangerschaft und Geburt durchgemacht.
Im Wochenbett finden erneut viele Veränderungen in kurzer Zeit statt:
- Dein Bauch wird kleiner.
- Die Gebärmutter bildet sich zurück.
- Hattest du einen Kaiserschnitt, so trägst du nun eine Narbe als Zeichen deiner Mutterschaft.
- Auch bei einer natürlichen Geburt kommt es manchmal zu Geburtsverletzungen, die nun abheilen.
Vielleicht fällt es dir etwas schwer, dich mit deinem veränderten Körper anzufreunden. Vermutlich hast du ein paar Kilo zugenommen, das Gewebe ist schlaffer und Schwangerschaftsstreifen zieren deinen Bauch?
Der Wochenfluss
Hygiene ist das A und O: Verwende für den Wochenfluss bitte keine Tampons.
Rückbildung der Gebärmutter
Neun Monate lang war sie das Zuhause deines Babys: deine Gebärmutter. In dieser Zeit dehnte sie sich extrem aus. Nach der Entbindung zieht sich die Gebärmutter nun wieder zusammen. Hierfür sorgen die Nachwehen.
Es heißt, die Nachwehen seien vor allem bei Mehrgebärenden schmerzhaft. Ich konnte sie jedoch auch als Erst-Mama als sehr starke Kontraktionen wahrnehmen. Vor allem beim Toilettengang und beim Stillen meiner Tochter waren die Nachwehen teils so stark, dass ich sie veratmen musste.
Gegen Ende der Wochenbettzeit hat die Gebärmutter wieder ihre ursprüngliche Größe erreicht. Nach einem Kaiserschnitt kann die Rückbildung etwas länger dauern als nach einer natürlichen Geburt, da zunächst die Operationswunde abheilen muss.
Lesetipp
So gelingt die Rückbildung nach Kaiserschnitt harmonisch und effektiv
Knapp 30 Prozent aller Babys werden in Deutschland aus unterschiedlichen Gründen per Kaiserschnitt geboren. Neben der neuen Rolle als Mutter, haben die betroffenen Frauen zusätzlich die Nachwirkungen einer Operation zu verarbeiten. Die Heilungszeit des Körpers verlängert sich und auch für die Rückbildung nach Kaiserschnitt solltest du als Betroffene einige Besonderheiten […]
Rückbildung des Beckenbodens
Der Beckenboden besteht aus …
Er hält die Organe des Abdomens an Ort und Stelle und schließt das Becken nach unten ab.
- Während der Schwangerschaft muss der Beckenboden wahre Höchstleistungen durchführen, wenn das wachsende Baby immer mehr Organe verdrängt und stark an Gewicht zunimmt.
- Unter der Geburt wird der Beckenboden dann extrem gedehnt.
Nach der Entbindung ist erst einmal schonen angesagt! Versuche, deinen Beckenboden möglichst wenig zu belasten.
- Am besten funktioniert dies im Liegen.
- Mit der Zeit kannst du erste Wahrnehmungsübungen durchführen.
- Nach dem Wochenbett ist es sinnvoll, an einem Rückbildungskurs* teilzunehmen.
Eine gute Rückbildung ist wichtig, um Inkontinenz im Alter vorzubeugen.
Der erste Toilettengang
Es ist jedoch ganz normal, wenn dir bei dem Gedanken an den ersten Stuhlgang ganz bange wird. Schließlich ist dein Intimbereich empfindlich und schmerzt vielleicht ein wenig.
Am besten sorgst du für eine weiche Stuhlkonsistenz. Hierzu nimmst du Lebensmittel zu dir, welche die Verdauung in Schwung bringen (mehr dazu im Abschnitt „Die Ernährung der Mama“) und du solltest außerdem viel trinken.
Auch wirst du womöglich feststellen, dass es beim Wasserlassen in den ersten Tagen etwas brennt. Was hilft? Stelle dir eine Kanne mit lauwarmem Wasser neben die Toilette. Beim Urinieren lässt du das Wasser über deine Scheidenregion laufen. Hierdurch wird der Urin verdünnt und das Brennen lässt nach.
Gefühlsachterbahnen im Wochenbett
Am dritten Tag nach der Geburt meiner Tochter war ich unglaublich müde. Ich ging nach oben ins Schlafzimmer, während sich mein Mann um die Kleine kümmerte.
Es war das erste Mal, seit sie geboren war, dass ich mir einen Moment für mich nehmen wollte, um mich auszuruhen.
Doch anstatt zu schlafen, brach ich auf dem Bett in Tränen aus. Ich fühlte mich auf einmal so schuldig, sie alleine gelassen zu haben. Dass sie ganz und gar nicht alleine war, schien mein hormonüberflutetes Mamagehirn in diesem Moment zu verdrängen.
Im Wochenbett wirst du bestimmt auch einige dieser Momente erleben, in der deine Gefühle Achterbahn fahren.
Schließlich musst du dich erst in deiner neuen Rolle zurechtfinden. Vielleicht gibt es traumatische Erlebnisse unter der Geburt, die du noch nicht verarbeitet hast. Und nicht zuletzt macht dein Körper gerade eine starke Hormonumstellung durch.
Babyblues und Wochenbettdepression
Das Baby ist da und die Welt ist rosarot? Nicht immer. Viele frischgebackene Mamis erleben direkt nach der Geburt den sogenannten Babyblues.
- Ist auch dir plötzlich zum Heulen zumute? Schuld daran ist der starke Abfall der Schwangerschaftshormone nach der Entbindung.
Was hilft? Verdränge die negativen Gefühle nicht, lass die Tränen fließen und rede mit Vertrauenspersonen über deine Sorgen.
- Wahrscheinlich dauert es nur ein paar Tage und das Stimmungstief ist überstanden.
- Sollte es jedoch auch nach zwei Wochen nicht besser werden, wende dich am besten an deine betreuende Hebamme oder einen Frauenarzt.
- In diesem Fall könnte es sich um eine echte Wochenbettdepression handeln.
Mit professioneller Hilfe lässt sich eine solche postpartale Depression in der Regel gut in den Griff bekommen.
Der Stillbeginn
Möchtest du dein Neugeborenes stillen, so legst du es am besten bereits im Kreißsaal an (Stichwort Bonding). Babys sind in der ersten Stunde nach einer natürlichen Geburt gewöhnlich wach und aufmerksam – ideale Voraussetzungen für den ersten Stillversuch.
Auch Kaiserschnittbabys sollten möglichst früh angelegt werden. Da diese oft etwas schläfriger sind, benötigst du hierbei eventuell etwas mehr Geduld.
Lesetipp
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Die Ernährung der Mama
Nicht nur das Baby, auch die Mama sollte im Wochenbett ausreichend essen und trinken.
Viel zu oft vergessen frischgebackene Mütter bei all der Aufmerksamkeit für das Neugeborene ihre eigenen Bedürfnisse.
- Wie schon in der Schwangerschaft brauchst du auch in der Stillzeit nicht „für zwei essen“.
- Lediglich etwa 500 Kilokalorien mehr benötigst du, wenn du dein Baby stillst.
Darf ich alles essen, was ich möchte?
- Diese Frage stellen sich viele Neumamas. Grundsätzlich darfst du essen, worauf du Lust hast. Ernähre dich möglichst vitaminreich und ausgewogen, um deine Energiereserven schnell wieder aufzufüllen.
- Bislang konnte wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden, dass bestimmte Lebensmittel (wie etwa Zwiebeln oder Kohl) zu Blähungen beim Baby führen.
- Solltest du den Verdacht haben, dass dein Kleines eine Unverträglichkeit (beispielsweise gegen Kuhmilcheiweiß) hat, dann wende dich bitte an deinen Kinderarzt.
Bei diesen Lebensmitteln ist Vorsicht geboten:
Mit folgenden Lebensmitteln kurbelst du deine Verdauung an und beugst einer Verstopfung:
Experten zufolge sind Nahrungsergänzungsmittel in der Stillzeit gewöhnlich nicht notwendig, solange sich die Mutter ausgewogen ernährt. Lediglich bei Jod solltest du etwas nachhelfen. Es wird empfohlen, pro Tag 100 – 150 Mikrogramm Jod in Tablettenform* einzunehmen.
Allerdings kann eine ausgewogene Ernährung in den ersten Wochen und Monaten schnell zu kurz kommen, wenn du dich ausschließlich um den Neuankömmling kümmern musst. Hier ist zur Absicherung ein qualitativ hochwertiges Multivitamin eine Überlegung wert. Aber Achtung! Wenn du das Multivitamin benutzt, brauchst du keine extra Jod-Kapseln mehr kaufen. Das Multivitamin ist gut abgestimmt und enthält bereits ausreichend Jod.
Das Mama-Multi ist ein Premium-Multivitamin, das mit idealer Dosierung, hohem Sicherheitsprofil und bester Bioverfügbarkeit glänzt.
Es wurde speziell entwickelt, um den Bedürfnissen von Frauen (mit Kinderwunsch), Schwangeren und Stillenden gerecht zu werden. In Absprache mit Gynäkologen und Hebammen entwickelt, von Ärzten empfohlen. 90 Kapseln.
Hebammenbetreuung im Wochenbett
Das Wochenbett bringt jede Menge Herausforderungen mit sich. Gut, wenn du in dieser aufregenden Zeit eine vertrauensvolle Begleitung an deiner Seite hast.
Ein besonderer Ausnahmezustand
Körperliche Beschwerden in den ersten Tagen nach der Geburt, ein vielleicht holpriger Stillstart, Gefühlsachterbahnen und schlaflose Nächte – das Wochenbett kann ganz schön aufwühlend und anstrengend sein.
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- Frauenärzte im Netz: Wochenbett & Rückbildung, abgerufen am 24.08.2023
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Das Wochenbett von A bis Z, abgerufen am 24.08.2023
- Europäisches Institut für Stillen und Laktation: Ernährung der Mutter in der Stillzeit, abgerufen am 24.08.2023
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Wochenbett-Betreuung durch die Hebamme, abgerufen am 24.08.2023
- Stiefel A, Brendel K, & Bauer N (2020) Hebammenkunde. Thieme, Stuttgart, 6. Auflage.
- Stern L, & Gaca AC (2016) Das Wochenbett – Alles rund um den wunderschönen Ausnahmezustand. Kösel-Verlag, München, 1. Auflage.
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