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Sind Babynestchen gefährlich? Warum du kein Babynest kaufen solltest!

Zuletzt aktualisiert

16. August 2022

Kategorie

Baby

Babynestchen

Kuschelig, gemütlich – gefährlich? Warum Babynestchen nicht ins Kinderbett gehören.

Ein Baby ist unterwegs – wie wundervoll! Geht es um die Ausstattung für den Nachwuchs, ist die Frage nach dem geeigneten Schlafplatz oft eine der ersten, die sich werdende Eltern stellen.

Wiege, Stubenwagen oder Gitterbett – Mama und Papa haben die Qual der Wahl. Doch ganz egal, für welche Variante sie sich entscheiden: Die Sicherheit steht an oberster Stelle! In diesem Zusammenhang sind die sogenannten Babynestchen in den Fokus von Experten gerückt.

Die Ergebnisse einer 2015 veröffentlichten amerikanischen Studie stellen nicht nur Nutzen dieser Polster in Frage. Die Wissenschaftler kommen sogar zu dem Schluss, dass die Nestchen gefährlich sind und daher in einem Babybett nichts zu suchen haben.

Was ist ein Babynestchen und wozu dient es?

Während der Schwangerschaft liegt das Baby gut geschützt und sicher in Mamas Bauch. Um ihrem Kind auch nach der Geburt ein Gefühl von Geborgenheit zu schenken, haben viele Eltern das Bedürfnis, insbesondere den Schlafplatz ihres Babys so weich und kuschelig wie möglich zu gestalten.

Dabei kommen vielfach die Babynestchen zum Einsatz. Diese zumeist gepolsterten Bettumrandungen aus Stoff gibt es für Gitter- und Beistellbetten, Wiegen und Stubenwagen.

Sie werden vor allem entlang des Kopfendes sowie an den Seiten der Gitter befestigt – oft mit Bändern oder Klettverschlüssen. Die Nestchen sollen, wie bereits erwähnt, im Babybett Gemütlichkeit schaffen und zugleich das Baby vor Verletzungen schützen – falls es zum Beispiel mit seinem Köpfchen gegen die Gitterstäbe stoßen sollte.

Vielfach sind die Nestchen für Babybett, Wiege & Co. auch in Form von Bettrollen oder Bettschlangen erhältlich. Diese liegen direkt im Babybett und sollen die gleichen Zwecke erfüllen.

Warum kann die Verwendung von Nestchen gefährlich werden?

Babynest
© depositphotos.com / Coy_Creek

Insbesondere gepolsterte Nestchen stören die Luftzirkulation im Babybett. Ungewollt kann es auf diese Weise zu einer Überwärmung kommen – einer der Risikofaktoren für den sogenannten Plötzlichen Kindstod.

Doch die Nestchen bergen noch eine weitere große Gefahr: Sobald Babys mobiler werden und sich im Schlaf drehen oder rollen, können sie sich mit Mund und Nase so eng an die Umrandung kuscheln, dass es zu einer sogenannten Rückatmung kommt.

Die Babys atmen dabei immer wieder die eigene, gerade ausgeatmete Luft ein. Der Sauerstoffgehalt wird immer niedriger, der Anteil an Kohlendioxid immer höher – das Baby erhält zu wenig Sauerstoff und läuft Gefahr, zu ersticken.

Erstickungsgefahr durch Babynest: Amerikanische Studie deckt Gefahren auf

Wie hoch dieses Risiko tatsächlich ist, das zeigen die Ergebnisse einer amerikanischen Studie, die 2015 in der Fachzeitschrift „The Journal of Pediatrics“ veröffentlicht wurden.

Prof. Bradley T. Thach und seine Mitstreiter hatten an der Washington University School of Medicine Fälle von Plötzlichem Kindstod sowie von drohender Erstickung aus einem Zeitraum von beinahe 30 Jahren untersucht.

Ihr Fazit: In der Spanne zwischen 1985 und 2012 lassen sich insgesamt 48 Todesfälle von Babys in den USA eindeutig auf die Verwendung von Babybett Umrandungen zurückführen; allein 23 waren es zwischen 2006 und 2012.

Weitere Gegenstände wie Decken, Kissen oder Kuscheltiere konnten in diesen Fällen als Ursache ausgeschlossen werden; diese seien jedoch genauso gefährlich wie die Nestchen selbst und hätten daher in Babybetten nichts zu suchen.

146 weitere Babys, so die Ergebnisse der Studie, entkamen dem Tod durch Ersticken nur knapp. Nicht zuletzt geht das Forscher-Team davon aus, dass die Zahlen, aufgrund der Dunkelziffer, sogar noch höher liegen könnten.

Öko-Test: Babynestchen am besten weglassen

Babynest-Babynestchen
© depositphotos.com / encrier

Mit dem Thema Bettumrandungen hat sich auch das Verbrauchermagazin Öko-Test im Jahrbuch Kleinkinder 2013 beschäftigt. Im Artikel lässt Öko-Test eine Expertin der Gemeinsamen Elterninitiative Plötzlicher Säuglingstod (GEPS) zu Wort kommen.

Diese warnt insbesondere vor der Verwendung gepolsterter Nestchen und verweist auf die bereits erwähnten Risiken Überwärmung und Rückatmung. Zugleich könnten die Umrandungen Kleinkindern auch als gefährliche Trittstufe dienen, um über die Gitter zu klettern.

Verletzungsgefahren gehen demnach nicht zuletzt von den Befestigungsbändern der Babynestchen aus. Babys könnten sich darin verfangen und schlimmstenfalls selbst strangulieren.

Auch an fünf der 13 von Öko-Test untersuchten Babynestchen waren die Bänder mit mehr als 22 Zentimetern deutlich zu lang. Kritisch bewertete das Verbrauchermagazin außerdem den Nachweis von Weichmachern und weiteren problematischen Substanzen.

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Babynestchen im Test

Testergebnis „sehr gut“

  • Hans Natur Nestchen Bauernhof (nicht mehr erhältlich) / Alternative*
  • Prolana Bettkopfschutz Fantasia
  • Lotties Bett- & Kantenschutz

Testergebnis „gut“

  • Bruin Baumwoll-Nestchen Basic
  • Nattou Baby-Nestchen Elefant
  • Torva Randschutz / Ikea

Insgesamt sechs Produkte konnte Öko-Test an dieser Stelle mit „sehr gut“ oder „gut“ empfehlen. Die übrigen Umrandungen schnitten durchschnittlich ab, zwei fielen mit „mangelhaft“ durch.

Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt die Nestchen einfach weg, so der Rat von Öko-Test.

Verletzungsgefahr durch die Gitterstäbe bestehe für Babys Kopf dagegen nicht. Eltern, die dennoch nicht auf eine Umrandung verzichten möchten, sollten auf luftdurchlässige Tücher ausweichen.

Das sieht auch die GEPS-Expertin so und empfiehlt dünnen Stoff, der sich von außen mit Klettverschlüssen befestigen lässt.

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Die richtige Schlafumgebung

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© depositphotos.com / AllaSerebrina

Eltern, die möchten, dass ihr Baby ruhig und sicher schläft, können selbst einiges dafür tun. Ob Beistellbett, Wiege oder Gitterbettchen: Je spartanischer der Schlafplatz ausgestattet ist, umso besser. Nicht nur das Babynestchen, auch Kissen, Decke und Kuscheltiere gehören nicht ins Bettchen.

Ideal für die Nacht ist ein geeigneter Schlafsack. Als Faustformel für die Größe gilt hier: Die Körperlänge des Babys minus seine Kopflänge plus zehn bis 15 Zentimeter.

Auf ein Mützchen sollten Eltern besser verzichten. Es könnte unbemerkt verrutschen und die Atmung behindern. Außerdem sollte das Baby stets auf dem Rücken liegen. Eine bequeme, aber nicht zu weiche Matratze macht die Bettausstattung komplett – das Baby darf nicht zu tief in das Polster einsinken.

Damit Eltern auch nachts alles mitbekommen, gehört das Babybett im ersten Jahr am besten ins Elternschlafzimmer. Eine Raumtemperatur von 16 bis 18 Grad ist ideal.

Das Bett sollte weder direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein noch an der Heizung stehen.

Steckdosen, Kabel oder sonstige gefährliche Objekte gehören nicht in greifbare Nähe. Und nicht zuletzt: Auch das Rauchen sollten Eltern im Schlafzimmer sowie allgemein in Gegenwart des Babys zwingend unterlassen.

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Fazit

Sie sehen niedlich aus, bergen aber unerwartete Gefahren: Auch wenn es schwerfällt, sollten Eltern auf die Verwendung von Babynestchen im Gitterbett, in der Wiege oder im Stubenwagen möglichst verzichten.

Zusammen mit den weiteren Empfehlungen für eine gesunde Schlafumgebung können Eltern so einen wichtigen Beitrag leisten, um ihre Kinder vor dem Plötzlichen Kindstod zu schützen.

Wenn es dann unbedingt ein Nestchen sein muss, dann sollte man bestenfalls eines der oben genannten „sehr guten“ oder „guten“ Produkte auswählen. So ist man zumindest hinsichtlich der Schadstoffproblematik auf der sicheren Seite.

Weitere Infos zum Thema Babynestchen & Schlafumgebung


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