Die Technik macht es möglich. Eltern können Babys´ Schlaf komfortabel überwachen. Das Babyphone ist hierfür ein Klassiker, den man in fast jedem Familienhaushalt findet. Es gibt sie in verschiedensten Varianten und von unterschiedlichsten Herstellern. Anglecare, Philips Avent, Reer, NUK oder Audioline sind einige der bekanntesten. Selbst das Smartphone mutiert mittlerweile mit der richtigen App zum waschechten Babyphone. Einen Schritt weiter gehen Babyphone mit Sensormatten zur Atemüberwachung. Öko-Test hat diese untersucht. Lohnt sich die Anschaffung? Bringen Sensormatten mehr Sicherheit oder nur unnötig Elektrosmog in die Kinderzimmer?
Babyphone mit Sensormatte: Wie funktioniert die Technik?
Neben den klassischen Babyphonen (hier die aktuellsten Tests), die akustische Signale übertragen, bieten die getesteten Modelle mit Sensormatte eine zusätzliche Kontrollfunktion.
In den Sensormatten befinden sich zumeist Piezokristalle, die auf Bewegungen des schlafenden Kindes reagieren. Die Piezokristalle nehmen den Druck war, der durch das Ein- und Ausatmen des Kindes auf die Matratze übertragen wird und Erzeugen eine elektrische Ladung an der Oberfläche der Sensormatte. Setzt die Atembewegung zu lange aus, schlägt das Babyphone über die Sensormatte Alarm.
Nachteil dieser Technik: Die Piezokristalle in den Sensormatten reagieren auch auf Bewegungen außerhalb des Babybettes. So ist es möglich, dass bspw. ein vorbeifahrender LKW oder die schleudernde Waschmaschine im Badezimmer registriert werden und der Alarm ausbleibt.
Babyphone mit Sensormatte im Test: Testsieger Angelcare AC 403-D
Babyphone Akustik-Test:
Beim Akustik-Test erreichten das Babyphone Angelcare AC 403-D, Angelcare AC 701-D und das Audioline Babysense 5 Video „Drei in Eins“ die Note „gut“, das Tomy Babyphone mit Sensormatte TFM575 ein „befriedigend“.
Die Tester bemängelten beim Audioline Babysense 5 Video und beim Tomy Babyphone eine zu geringe Ansprechschwelle, die jeweils bei 54 Dezibel lag. Leises Weinen könnte so überhört werden. Zudem ist die Ansprechschwelle beim Tomy TFM575 nicht veränderbar.
Sensormatten Funktionstest:
Kann man sich auf die Bewegungsmelder verlassen? Die Antwort lautet ganz klar ja!
Alle getesteten Modelle registrierten Atembewegungen zuverlässig und schlugen Alarm, wenn diese ausblieben. Die Angelcare Babyphone und das Babyphone Audioline Babysense sind für Kinder bis 12,5 Kilogramm (bis ca. 2 Jahre) geeignet. Die Sensormatte des Tomy TFM575 für Kinder bis 10,5 Kilogramm.
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Störquellen: Hier schnitt das Tomy Babyphone mit Sensormatte TFM575 am besten ab. Es ist gegen äußere Störquellen unempfindlich. Beim Testsieger Angelcare AC 403-D (nicht mehr im Handel – neues Modell: Angelcare 3320 SmartSensor Pro 2*) und beim Angelcare AC 701-D ist die Gefahr, dass Bewegungen von außen einen Alarm verhindern, gering.
Testergebnis Strahlenmessung:
„Mobilfunkmast im Kinderzimmer“ (Öko-Test 09/2015). Rigoros wertete Öko-Test ab bei zu hohen und teils unnötigen Strahlenwerten.
Nur der Testsieger Angelcare AC 403-D verzichtet auf gepulste elektromagnetischer Strahlung und erreicht beim Testergebnis Strahlenmessung ein „sehr gut“.
Zudem produzieren das Angelcare AC 701, das Audioline Babysense 5 Video „Drei in Eins“ sowie das Tomy Babyphone mit Sensormatte TFM575 einen Meter vom Sender entfernt stark erhöhte elektromagnetische Strahlung, was bei allen drei Modellen zu einer Abwertung um zwei Noten führte.
Die Sensormatten selbst geben bei allen Modellen keine elektromagnetische Strahlung ab, da sie per Kabel an die Babyphone angeschlossen werden.
Problem Dauersenden: Das Audioline Babysense 5 Video „Drei in Eins“ und das Tomy Babyphone TFM575 senden unnötigerweise selbst dann, wenn das Baby keine Geräusche von sich gibt. Dies führt ebenfalls zur Abwertung. Auch das Angelcare AC 701-D ist vom Hersteller auf Dauersenden voreingestellt. Glücklicherweise lässt sich dies aber im Eco-Modus ändern.
Hinzu kommen elektrische Wechselfelder, die durch Schutzkontaktstecker mühelos reduziert werden könnten. Dennoch registrierte Öko-Test beim Tomy TFM575 auf der Sensormatte elektrische Wechselfelder, die „jenseits der TCO-Norm liegen“.
Testergebnisse im Überblick:
Testergebnis „sehr gut“
- Angelcare Geräusch- und Bewegungsmelder AC 403-D (neues Modell: Angelcare 3320 SmartSensor Pro 2*)
Testergebnis „ausreichend“
- Angelcare Geräusch- und Bewegungsmelder AC 701-D
- Audioline Babysense 5 Video „Drei in Eins“
Testergebnis „ungenügend“
- Tomy Babyphone mit Sensormatte TFM575
Babyphone mit Sensormatte: Lohnt sich die Anschaffung?
Wichtiger als ein Babyphone mit Sensormatte sei allerdings, Risikofaktoren für Atemaussetzer zu vermeiden: So sollte man auf die richtige Raumtemperatur (möglichst 16 – 18 Grad Celsius) achten, auf Nestchen, Felle, Kopfkissen oder Mützen verzichten, das Baby möglichst in Rückenlage und im Schlafsack schlafen lassen sowie Schnüre und Bänder aus der Reichweite der Babys entfernen.
Im Allgemeinen werden Sensormatten unter Eltern recht kontrovers diskutiert. Manche Eltern berichten, dass sie bereits in kritischen Situationen gewarnt wurden. Andere erzählen von vereinzelten Fehlalarmen, die sie erst recht verunsichert hätten.
Letztlich ist es wirklich Geschmackssache und eine Frage des Bauchgefühls. Wenn man als Eltern mit der Zusatzüberwachung selbst beruhigter schlafen kann, lohnt sich die Anschaffung einer Sensormatte.
Angelcare Geräusch und Bewegungsmelder AC403-D im Preisvergleich
Das Angelcare AC403-D ist leider nicht mehr im Handel erhältlich. Alternativ bietet sich ein neueres Modell, das Angelcare 3320 SmartSensor Pro 2, an.
- Überwachungsfunktionen einzeln einstellbar: nur Geräusche, nur Bewegungen, Geräusche + Bewegungen
- Kontaktlose Atmungsüberwachung
- Raumtemperatur-Überwachung mit Farbwechselsystem
- Akkubetriebener Empfänger
- Für alle handelsüblichen Kinderbett-Matratzen geeignet (außer Memoryschaum-, Hohlfaser, -Luftkernmatratzen, Wasser betten und am Elternbett fixierte Betten)
Beitragsbild: Ben Kerckx / https://pixabay.com/de/– CC0 Public Domain
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