Eine Kugelbahn für Kinder (aka Murmelbahn) ist wohl eines der sinnvollsten Spielzeuge. Diese dreidimensionalen Gebilde fördern die Motorik und zugleich planerisches wie räumliches Denken. Sie sind für Kinder nahezu jeden Alters empfehlenswert.
Dennoch sollten Eltern nicht wahllos zu irgendeinem Produkt greifen. Ist die Murmelbahn robust genug für den Spieldrang meines Kindes? Sollte die Kugelbahn unbedingt aus Holz sein oder bietet eine Bahn aus Plastik doch die größeren Vorteile? Wie sieht es außerdem mit der möglichen Schadstoffbelastung aus? Viele Fragen! Ein Kugelbahn Test gibt letztlich Aufschluss, welcher Murmelparcours rundum empfehlenswert ist.
Kugelbahn Test: Öko-Test überprüfte zehn Modelle von 8 bis 80 Euro
In der Dezemberausgabe 2017 überprüfte das Verbrauchermagazin Öko-Test Kugelbahnen für Kinder. Unter den zehn Produkten im Kugelbahn Test befanden sich u.a. Modelle von namhaften Herstellern wie Haba (Habermaaß), Hubelino und Hape.
Im Endergebnis sind immerhin 5 Kugelbahnen im Test empfehlenswert, schneiden mit „sehr gut“ (Haba Kullerbü Kugelbahn, Hubelino Kugelbahn) oder „gut“ ab. Die restlichen Modelle fielen bei den Testern mit „mangelhaft“ und „ungenügend“ dagegen ganz klar durch.
Kugelbahn Test: Das Problem mit den Schadstoffen
Hauptsächlich krebserregende und krebsverdächtige Farbstoffe, die in den Lacken oder in textilen Bestandteilen gefunden wurden, sorgten für die vielen schlechten Ergebnisse, so Öko-Test.
Gerade eine Kugelbahn aus Holz gilt für viele Eltern als unbedenklich. Der Kugelbahn Test kam hier allerdings zu einem ganz anderen Ergebnis.
Gleich fünf Kugelbahnen aus Holz wurden als kritisch eingestuft. Das Problem ist bei allen Modellen der farbige Lack. Die Tester fanden aromatische Amine, darunter Anilin, o-Toluidin und o-Ansidin.
- Anilin: möglicherweise krebserregend, verursacht vermutlich genetische Defekte
- o-Ansidin: wird als krebserregend eingestuft
- o-Toluidin: wird als krebserregend eingestuft
„Vorbeugender Verbraucherschutz“: Öko-Test verwendete im Kugelbahn Test für die Messung auf aromatische Amine eine Methode und richtete sich nach Höchstgrenzen, die für Textil- und Lederspielwaren vorgeschrieben sind. Diese kommen für gewöhnlich für längere Zeit mit der Haut oder mit der Mundhöhle in direkten Kontakt. Strenge Regeln für schädliche Inhaltsstoffe sind daher Pflicht.
Für nicht-textile Spielwaren wie Murmelbahnen werden normalerweise weniger strenge Verfahren und Grenzwerte angesetzt. Da Kinder ihr Spielzeug sehr lange in den Händen halten und beim konzentrierten Spielen auch oft in den Mund nehmen, ist die Anwendung der strengeren Testmethode durch Öko-Test aber nachvollziehbar und zu befürworten.
Die Kugelbahnen im Praxistest: Nur eine Murmelbahn fiel durch
Kugelbahn Test: Sicherheit
Fast alle Kugelbahnen für Kinder unter drei Jahren sind sicher. Eignen sich die Bahnen nur für ältere Kinder, tragen sie die entsprechenden Gefahrenhinweise und warnen vor verschluckbaren Kleinteilen.
Eine Ausnahme gibt es allerdings, die Fix-Kugelbahn von Drewa. Hier fanden die Tester auf keinem der eingekauften Testprodukte eine Altersempfehlung oder Warnhinweise.
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Nach Meinung von Öko-Test sei die Drewa Kugelbahn wohl für Kinder unter drei Jahren gedacht. Die Kugeln sind hierfür allerdings mit 40 mm Durchmesser zu klein. Es bestehe Erstickungsgefahr. Für Öko-Test ein gravierender Sicherheitsmangel, was zu einem Abzug um vier Notenpunkten führte.
Kugelbahn Test: Stabilität und Verarbeitung
Kinder treten beim Spielen oft auf herumliegende Teile oder versuchen unpassende Dinge, kreativ passend zu machen. Eine gute Kugelbahn für Kinder muss hierfür stabil genug sein und zudem ständiges Auf- und Abbauen aushalten, ohne kaputt zu gehen.
Bei der Testsimulation von 100 Montagezyklen erwiesen sich die Kugelbahnen aus Plastik von Quercetti, Simm und Playgo als nicht stabil genug. Der Kunststoff verfärbte sich oder es brach ein Stück der Steckkante. Die Kugelbahnen schnitten im Gesamtergebnis aber immer noch „gut“ ab.
Im Kugelbahn Test zeigte zudem die Roba Kugelbahn deutliche Schwächen. Ein Holzteil brach und Plastikzapfen lösten sich heraus. Dazu kommen die oben genannten Schadstoffprobleme. Öko-Test stufte die Roba Kugelbahn als „ungenügend“ und „als nicht verkehrsfähig“ ein.
Kugelbahn für Kinder: Die Testergebnisse im Überblick
Testergebnis: „sehr gut“
Testergebnis: „gut“
- Lena Cascade Kugelbahn, 29 Teile (Simm)*
- Play Busy Ball Tower, Bunter Kugelturm (Playgo)*
- Quercetti Migoga Marble Run Basic 6535*
Testergebnis: „mangelhaft“
- Trihorse Kugelbahn Maxi, 51 cm
Testergebnis: „ungenügend“
- Eichhorn Kugelbahn-Haus, 4 teilig (Simba Toys)
- Fixkugelbahn, 70 cm (Drewa)
- Hape Quadrilla Whirlpool, 106 Teile
- Roba Kugelbahn mit Geräuscheffekten, 100 Teile
Kugelbahn für Kinder – Wissenswertes in aller Kürze
Eine Kugelbahn für Kinder – auch als Murmelbahn bezeichnet – ist ein vielseitiges Spielzeug. Grundsätzlich wird ein rundes Objekt, aufgrund der Schwerkraft, durch einen vorher definierten Parcours geschickt. Ein Parcours besteht überwiegend aus abschüssigen Elementen. Es gibt einen Start- und einen Endpunkt. Sonderteile eines Parcours sind u.a. Loopings, Röhren, Trichter oder Wippen. Grundsätzlich sind beim Aufbau variabler Kugelbahnen kaum kreative Grenzen gesetzt.
Arten von Kugelbahnen
Kugelbahnen gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Am bekanntesten sind wohl die Kugelbahnen für Kinder. Kugelbahnen werden aber auch als Kunstobjekte oder zur Veranschaulichung physikalischer Prozesse (siehe Videos unten) genutzt.
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Und hier eine der längsten Kugelbahnen der Welt im Odysseum Köln!
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Kugelbahnen für Kinder
Fixe Kugelbahnen
Vor allem für kleinere Kinder eignen sich die fixen Kugelbahnen, die man bereits vormontiert kaufen kann. Der Parcours ist vorgegeben und besteht aus mehreren Stockwerken. Das Kleinkind muss die Kugeln oben auf die Bahn legen und kann dann dem Rollen aufmerksam und begeistert folgen. Die fixen Kugelbahnen gibt es in der Plastikvariante als auch aus Holz.
Solche fertigen Kugelbahnen sind bereits für Kinder ab einem Jahr geeignet. Sie haben größere Kugeln und auch sonst keine verschluckbaren Teile.
Variable Kugelbahnen
Variable Kugelbahnen lassen sich dagegen frei zusammensetzen Gerade größere Kinder (ab circa 3 Jahre) werden hier deutlich mehr herausgefordert. Sie müssen die einzelnen Elemente des Bausatzes clever kombinieren, um die Kugeln richtig ins Rollen zu bringen oder beispielsweise musikalische Effekte zu erzeugen. Die meisten Systeme, die die Kleinen selbst zusammenbauen müssen, bestehen aus einer Kombination aus Holz und Plastik.
Elektrische Kugelbahnen
Eine Murmelbahn kann auch als ziemlich komplexerer Bausatz daherkommen. Diese Kugelbahnen richten sich eher an ältere Kinder. Einige Technik-Kugelbahnen werden zwar mit einer Altersempfehlung „ab 3 Jahren“ verkauft, normalerweise werden solche Modelle aber erst ab circa zehn bis zwölf Jahren empfohlen. Dies hängt u.a. von der Komplexität der verwendeten Bauteile ab. Elektrische Kugelbahnen beinhalten bspw. spezielle Bauteile wie Loopings oder Aufzüge. Der Übergang zu einem Technikbausatz ist hier fließend.
Beispiel-Video: Kugelbahn von Fischertechnik
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Kugelbahn = pädagogisch wertvoll
Eine Kugelbahn für Kinder ist eine gute Möglichkeit zur Beschäftigung hat dabei viele positive Effekte auf die kindliche Entwicklung (Quelle).
Grundlegend können Eltern mit einer Kugelbahn ihren kleinen Forschern physikalische Effekte spielerisch näher bringen. Die regelmäßig verlaufenden Kugeln haben zudem einen äußerst beruhigenden Effekt auf den Betrachter. Gerade kleine Kinder sind von den rollenden Objekten sehr fasziniert.
Es verwundert daher nicht, dass Kugelbahnen in Kindergärten, aber auch in Arztpraxen oder Therapieeinrichtungen zu finden sind.
1. Eine Kugelbahn entspannt
Das Kind lässt die Kugel in den Parcours fallen und kann in Ruhe beobachten. Das gleichmäßige klackernde Rollen beruhigt selbst hyperaktive Kinder.
2. Die Auge-Hand-Koordination wird verbessert
Die Kugeln müssen von den Kleinen selbst in die Bahn gelegt werden. Um dies erfolgreich ausführen zu können, muss das Objekt im Ganzen richtig eingeschätzt werden. Für kleine Kinder ist schon die Platzierung der Kugel in der Bahn eine Herausforderung. Ältere Kinder werden mit den Kugelbahn-Bausätzen gefördert. Kreativität und Planung sind gefragt, um die Kugeln erfolgreich an ihr Ziel rollen zu lassen. Das wiederum fördert das logische Denken und die Phantasie wird angeregt.
3. Das Selbstwertgefühl wird gesteigert
Das Konstruieren einer funktionierenden Bahn stellt ein Erfolgserlebnis dar. Eigenes Handeln wird direkt durch die unten ankommende Kugel positiv getriggert. Gelegentlich auftretender Misserfolg ist eine Herausforderung, die es zu meistern gilt.
4. Die Feinmotorik wird gefördert.
Die Feinmotorik wird durch das Spielen mit der Kugelbahn verbessert. Elemente müssen vorsichtig zusammengesetzt und Murmeln sicher durch den Parcours geführt werden. Dafür sind geschickte Finger gefragt.
Eine Kugelbahn selber bauen
Der Kugelbahn-Eigenbau kann den allgemein positiven Effekt von Murmelbahnen nur verstärken. Zu den oben genannten pädagogischen Effekten kommt die gemeinsame Familienzeit. Der Selbstbau fordert Teamarbeit und bringt gemeinsame Erfolgserlebnisse.
Für Eltern und Kinder, die nun eine Kugelbahn selber bauen möchten, gibt es glücklicherweise zahlreiche gute Anleitungen im Netz. Man muss sich nur entscheiden, ob man die eigene Murmelbahn ganz einfach oder doch etwas komplexer gestalten möchte.
Man nehme hierfür ein paar abgewickelte Klopapier- oder Küchenrollen:
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Oder die Luxusvariante, eine Kugelbahn aus Holz:
https://www.youtube.com/watch?v=phwU9cv114U
Oder so…!
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Letztlich lässt sich eine Kugelbahn mit etwas Geschick und Verständnis für Physik überall und in allen erdenklichen Größen konstruieren. Dies kann mal ein kurzer Spaß oder auch eine tagesfüllende Beschäftigung mit dem Sprössling sein. Schließlich muss hier ausführlich experimentiert werden, damit alles funktioniert.
Beitragsbild & Artikelbilder: pixabay.de
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Bella
Toller Beitrag mit nützlichen Infos! Weiter so, Gruß