Kinder lieben Musik: zum Tanzen und Mitsingen. Umso schöner, wenn dank spezieller Musikplayer für Kinder, MP3-Player, CD-Player Co. die Lieblingssongs stets abspielbereit sind. Und auch Hörbücher mit spannenden Geschichten kommen beim Nachwuchs immer gut an.
Aber was macht einen guten, kindgerechten Musikplayer eigentlich aus? Im Handel ist eine Vielzahl an Geräten mit unterschiedlichen Speichermedien erhältlich. Das Gleiche gilt für tragbare CD-Player mit oder ohne Mikrofone. Hier den Überblick zu behalten, ist auf den ersten Blick nicht ganz einfach.
Sind die Geräte leicht zu bedienen? Wie sieht es mit der Sicherheit aus? Oder sind vielleicht sogar Schadstoffe enthalten?
Die Experten von Stiftung Warentest wollten es genau wissen und haben in ihrer November-Ausgabe 2019 13 Musikplayer für Kinder unter die Lupe genommen.
Unterstützung erhielten sie dabei von „Spezialisten“ der Zielgruppe, also von Jungen und Mädchen im Kindergartenalter, die bei der Bedienung der Geräte von den Experten genau beobachtet wurden.
Musikplayer für Kinder im Test: MP3-Player Hörbert sammelt viele Pluspunkte – vor allem dank kindgerechter Lautstärke
Die ausgewählten Audiosysteme waren für Kinder ab drei Jahren bestimmt. Darunter fanden sich vier Musikplayer mit internem Speicher, SD- oder USB-Speichermedium sowie neun klassische CD-Spieler, tragbar, mit oder ohne Mikrofone und zum Teil mit Karaoke-Funktion. Einige CD-Spieler verfügten zudem über ein Radio oder ein Kassettendeck.
Neben dem Aspekt der kindgerechten Handhabung richteten die Fachleute ihren Blick insbesondere auf die Bereiche Tonqualität und Lautstärke – auch über Kopfhörer -, Verarbeitung und Haltbarkeit sowie auf die Laufzeit bei Batterie– beziehungsweise Akku-Betrieb. Untersucht wurden zudem die elektrische Sicherheit und eine mögliche Belastung mit Schadstoffen.
Die Preisspanne der ausgewählten Geräte variierte zwischen knapp 27 Euro und rund 240 Euro.
Das Ergebnis: Nur einer der Musikplayer für Kinder verdient aus Sicht von Stiftung Warentest wirklich die Note „gut“: Eine vorbildliche und den Kindern angepasste Lautstärke ist nur einer der Bereiche, in denen der Kinder-MP3-Player Hörbert von Winzki die Experten überzeugt.
So liege selbst das Lautstärke-Maximum des Gerätes für die Kinder noch im grünen Bereich, so Stiftung Warentest. Zudem lasse sich die Lautstärke von den Eltern über einen zweiten Regler im Inneren zusätzlich beschränken. Eine gute Bedienbarkeit über farbige Tasten und eine befriedigende Tonqualität sind weitere Merkmale des Testsiegers.
Das Gerät läuft ausschließlich über Batterien beziehungsweise Akkus: mit einem neuen Satz 57 Stunden lang – die längste Dauer von allen. Der Hörbert arbeitet mit einer umfangreich vorbespielten SD-Speicherkarte, auf die die Eltern mit Hilfe der Hörbert-Software aber auch eigene Inhalte wie Musik oder Hörspiele übertragen können. Einziger Wermutstropfen: Mit rund 240 Euro ist der Testsieger zugleich das teuerste Produkt im Test.
Nachhaltigkeit: Testsieger Hörbert mit ökologischem Konzept
Doch der Hörbert*ragt noch aus anderen Gründen aus der Menge hervor. Der Hersteller, die Firma Winzki aus Baden-Württemberg, rückt bei der Produktion das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus und unterscheidet sich mit diesem ökologischen Konzept von anderen Anbietern.
So werden die Kinder-MP3-Player aus Holz hergestellt, das nach Angaben des Unternehmens aus nachhaltiger, einheimischer Forstwirtschaft stammt. Das mache den Hörbert robust und langlebig.
Geht doch einmal etwas kaputt, kann der Hörbert dank austauschbarer Teile repariert werden – entweder in der Hersteller-Werkstatt oder mit etwas Geschick auch direkt zu Hause.
Edelstahl und wenige, recycelbare Kunststoffe zählen zu den weiteren verwendeten Materialien dieses speziell für Kinder entwickelten MP3-Players. Für die Lackierung nutzt man bei Winzki schweissfesten und speichelechten Lack.
Kombiniert werden diese Faktoren ganz im Sinne der Nachhaltigkeit mit einer möglichst geringen Verpackung sowie einem CO2-neutralen Versand.
Elf von 13 Musikplayer / MP3-Player für Kinder zu laut
Zurück zum Test. Neben dem mit „gut“ bewerteten Hörbert gab es zweimal ein „befriedigend“, sechs Geräte erhielten ein „ausreichend“. Vier weitere Produkte bekamen nur die Note „mangelhaft“.
Elf von 13 Musikplayern waren davon betroffen. In drei Fällen lag dies an den Lautsprechern. Die Geräte von Idena (Spielclub CD-Player) und Lenco (SCD-971) erreichten dabei Werte von mehr als 85 Dezibel und waren damit so laut wie eine Hauptverkehrsstraße. Viel zu laut für empfindliche Kinderohren!
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für den Nachwuchs eine maximale Lautstärke von 75 Dezibel.
Bei den übrigen acht Musikplayern trat das Problem bei der Verwendung mit Kopfhörern auf. Letztere sollten Kinder nach Expertenmeinung übrigens nur in Ausnahmefällen benutzen. Das gilt insbesondere für sogenannte In-Ohr-Kopfhörer.
Kinder MP3-Player: Auf Kopfhörer am besten verzichten!
Neben dem Testsieger Hörbert von Winzki sind aus Sicht von Stiftung Warentest weitere Geräte empfehlenswert, so das Toniebox Tonies Starterset* von Boxine.
Hauptkritik ist hier die Verwendung des Kinder MP3-Players mit Kopfhörern. Mit Kopfhörern ist die Lautstärke aus Sicht der Tester zu hoch.
Glücklicherweise lässt sich bei der Toniebox die Lautstärke online über die Toni-Cloud dauerhaft senken. Ansonsten hat das Gerät die Tester durchaus überzeugt.
Auch kommen aus Sicht von Stiftung Warentest auch MP3- und CD-Player in Frage, die als Gesamturteil ein „ausreichend“ erhalten haben, wie die Tigerbox Bambus-Edition grün von Tiger Media. Voraussetzung ist allerdings, dass die Geräte nicht mit Kopfhörern benutzt werden. Das gilt übrigens auch für die mit „mangelhaft“ bewertete Dog Box (X4-Tech).
Naphthalin in den Bedienknöpfen: Nur ein Musikplayer für Kinder enthält zu viele Schadstoffe
Der CD-Player Kids Unicorn Edition (BigBen) fällt nicht nur wegen seiner Lautstärke negativ auf. Hier fanden die Tester in den Bedienknöpfen Naphthalin aus der Gruppe der Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK). Die gefundene Menge überstieg den Grenzwert, der für das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit zulässig ist. Dieser Musikplayer blieb jedoch der einzige, bei dem Schadstoffe in heiklen Mengen nachgewiesen werden konnten, bilanzieren die Tester.
- Naphthalin: zählt zur Gruppe der Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK); gilt als krebserregend
Unterschiedliche Funktionsweise der Kinder MP3-Player
Die Funktionsweise der Musikplayer ohne CD-Spieler erwies sich im Test übrigens als sehr unterschiedlich.
Inhalte können beim Hörbert* mittels Hörbert-Software auf eine SD-Karte gespielt werden. Die gesamte Bedienung erfolgt über neun bunte Tasten.
Bei der Toniebox* machen kleine Spielfiguren die Bedienung recht einfach. Diese werden auf die Box gestellt und so Musik und Hörbücher übermittel. Tasten oder Knöpfe gibt es hier nicht. Die Lautstärke wird durch Drücken der Toniebox-Ohren verstellt.
Tigerbox und Dog Box werden ebenfalls per Speicherkarte mit Medien gefüttert. Zusätzlich können aber Inhalte auch via Smartphone und Bluetooth-Verbindung auf die Boxen gestreamt werden.
Beim Streamen von Musik oder Geschichten sollten Eltern darauf achten, dass die Inhalte über entsprechende Dienste oder Apps zum Teil kostenpflichtig sein können.
Kein guter Kinder CD-Player im Test
Im Testfeld der Kinder CD-Player gab es leider keine empfehlenswerten Produkte. Das ist sehr schade, da der Vorteil des haptischen Erlebnisses des Einlegens einer CD verpufft. Damit kommen auch die sehr beliebten CD-Spieler mit Mikrofonen und Karaoke-Funktion nicht mehr infrage.
Am besten schnitt unter den klassischen Kinder CD-Playern noch der Lexibook Avengers CD-Player („befriedigend“) ab. Da die Tonqualität nur „ausreichend“ ist, ist das Gerät aber eher nicht zu empfehlen.
Musikplayer für Kinder im Test: Die Ergebnisse im Überblick
Testergebnis: „gut“ (ohne CD-Spieler:)
- Hörbert/ Winzki – neues Modell: Hörbert mit W-Lan*
Testergebnis: „befriedigend“
- Toniebox Tonies Starterset* / Boxine (empfehlenswert, wenn Lautstärke der Kopfhörer über das Kundenkonto begrenzt wird)
Testergebnis: „ausreichend“
- Tigerbox Bambus-Edition grün / Tiger Media (laut Stiftung Warentest ohne Kopfhörer empfehlenswert) – Nachfolgerprodukt: Tigermedia Tigerbox Touch*
Testergebnis: „mangelhaft“
- Bobby Joey Dog Box* / X4-Tech (laut Stiftung Warentest ohne Kopfhörer empfehlenswert)
Testergebnis: „befriedigend“ (mit CD-Spieler:)
- Avengers / Lexibook (nur ausreichende Tonqualität)
Testergebnis: „ausreichend“
- Sing Along CDK 4229 / AEG
- Kids My Mia / BigBen
- Peppa Pig / Lexibook
- ORC 511 / Ok.
- Bobby Joey CD-Player MP3 / X4-Tech
Testergebnis: „mangelhaft“
- Spielclub CD-Player / Idena
- Kids Unicorn Edition / Big Ben
- SCD-971 / Lenco
Kinder MP3-Player – Tipps für Eltern
Die Ausstattung und Funktionsweise der Geräte ist zum Teil sehr unterschiedlich. Hier sollten Eltern vorab genau überlegen, welche Funktionen für ihr Kind sinnvoll sind und welche nicht.
Um herauszufinden, ob ein Gerät zu laut spielt, empfiehlt es sich, selbst den Test zu machen und sich gemeinsam mit dem Kind davor zu setzen.
Kopfhörer sollten die Kinder nur in Ausnahmefällen benutzen, In-Ohr-Kopfhörer sind besonders problematisch. In diesen Fällen am besten auf ausgewiesene Kinder-Produkte zurückgreifen, die über eine Lautstärkenbegrenzung verfügen.
weiterführende Informationen
- Was Eltern gegen zu viel Lärm tun können (Verbraucherzentrale)
- Hör-Infos der Initiative Hören
- Lärmprävention – Schutz für junge Ohren
- Musik hören – wie laut?
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