Lieben deine Kinder Erdbeeren? Viele tun das. Sie mögen Erdbeeren als Eis, auf dem Kuchen und im Milchshake oder einfach so.
Leider sind die leckeren Früchte aber nicht immer so gesund, wie man es als Vater oder Mutter gerne hätte. Das zeigt ein aktueller Erdbeeren-Test aus dem Magazin Öko-Test (Ausgabe: 5/2023).
Die Tester haben in 14 Super- oder Biomärkten Erdbeeren gekauft, die es dort bereits zu einem frühen Zeitpunkt des Jahres im Sortiment gibt. 13-mal kamen die Erdbeeren aus Spanien und einmal aus Ägypten.
Problematisch waren nicht nur Pestizide, die in einigen Früchten enthalten waren. Ökologisch und in Bezug auf die Arbeitsbedingungen auf manchen spanischen Feldern gab es ebenfalls einiges zu bemängeln.
Das Ergebnis: Nicht jede Frucht bestand den Test. Jeweils zweimal verteilte Öko-Test ein „mangelhaft“ beziehungsweise „ungenügend“.
Der Erdbeeren-Test: Ergebnisse im Überblick
Testergebnis „gut“
Bio-Erdbeeren
- Edeka Bio-Erdbeeren, Spanien, Klasse 2
- Rewe Bio-Erdbeeren, Spanien, Klasse 2
Testergebnis „befriedigend“
Bio-Erdbeeren
- Magallanes Fresh Bio Erdbeeren, Spanien, Klasse 2
konventionelle Erdbeeren
- Erdbeeren, Spanien, Klasse 1 (Lidl)
Testergebnis „ausreichend“
Bio-Erdbeeren
- Tegut Bio Erdbeeren Naturland, Spanien, Klasse 2
konventionelle Erdbeeren
- Erdbeeren, Spanien, Klasse 1 (Kaufland)
- Frutania Erdbeeren, Ägypten, Klasse 1 (Globus)
- Frutania Erdbeeren, Spanien, Klasse 1 (Aldi Nord)
- Las Posadillas Erdbeeren, Spanien, Klasse 1 (Edeka)
- Rewe Beste Wahl Erdbeeren Calinda, Spanien, Klasse 1
Testergebnis „mangelhaft“
konventionelle Erdbeeren
- Erdbeeren, Klasse 1, Spanien (Penny)
- Erdbeeren, Spanien, Klasse 1 (Netto)
Testergebnis „ungenügend“
konventionelle Erdbeeren
- Erdbeeren, Spanien (Norma)
- Natur Lieblinge kleine Schätze Erdbeeren, Spanien, Klasse 1 (Aldi Süd)
Lesetipp:
Frische Vollmilch und Bio-Milch im Test bei Stiftung Warentest
„Damit du groß und stark wirst“: Generationen von Kindern haben diesen Satz mit Sicherheit mehr als einmal gehört. Die Rede ist von einem Glas frischer Milch. In vielen Familien bilden Milch und Milchprodukte nach wie vor einen wichtigen Baustein für eine ausgewogene Ernährung. Schließlich enthalten sie Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine. […]
Bis zu sieben Pestizide in der Frucht
Die am Test beteiligten Labore fanden in den mit „ungenügend“ bewerteten Erdbeeren von Norma gleich sieben verschiedene Pestizide. Sie wiesen leicht erhöhte Werte für Ethirimol und Spinosad nach. Bupirimat fanden sie in Spuren.
Nicht alle Pestizide sind automatisch gefährlich für die Gesundheit. Einige sind vor allem umweltschädlich und deshalb aus Sicht von Öko-Test ebenfalls problematisch.
Spinosad ist unter anderem für Bienen gefährlich und giftig für Fische. Ethirimol bedroht Bienen ebenfalls. Es ist in der EU eigentlich nicht erlaubt, kann aber unter anderem als Abbauprodukt aus Bupirimat entstehen.
Bupirimat selbst gilt laut CLP-Verordnung (EU-Verordnung Nr. 1272/2008) als krebserregend.
Es gab noch weitere Pestizide, die die Tester in manchen untersuchten Erdbeeren fanden:
- Trifloxystrobin: Laut Öko-Test gehört dieses Pestizid zu den „eher unbedenklichen Pestiziden“. Allerdings sehen die Tester eine Belastung mit mehreren Pestiziden aufgrund unzureichend erforschter Wechselwirkungen grundsätzlich kritisch.
- Flupyradifuron: Laut einer Studie des Helmholtz-Zentrums und der Universität in Halle, wirkt dieses Pestizid negativ auf die Darmflora von Honigbienen. Dadurch erhöht sich deren Sterblichkeit.
- Cyflumetofen: Dieses Insektizid gilt laut CLP-Verordnung ebenso wie Bupirimat als krebserregend.
- Spirotetramat: Auch dieses Insektizid wird als bienengefährlich eingestuft. Entsprechende Informationen findest du zum Beispiel im Zulassungsbericht des Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit für das Pflanzenschutzmittel Movento OD 150.
Bei einem nachgewiesenen Pestizidrückstand gilt nicht automatisch Alarmstufe ROT. Öko-Test stuft die Menge der jeweiligen Pestizide bereits dann als erhöht ein, wenn mehr als 50 Prozent des von der EU akzeptierten Rückstandshöchstgehalts erreicht wurde.
Diese Erdbeeren waren laut Test unbelastet
Laut Testergebnis von Öko-Test waren konventionelle Erdbeeren der Unternehmen Lidl und Aldi Nord nicht mit Pestiziden belastet. Bei den Bio-Erdbeeren waren fast alle Produkte frei von Pestiziden.
Nur in den Bio-Erdbeeren von Tegut wiesen die Tester erhöhte Spinosad-Werte nach.
Das Teilergebnis „Pestizide“ trug bei allen getesteten Erdbeeren 50 Prozent zum Gesamtergebnis des Tests bei. Bewertet haben die Tester zusätzlich zur Menge der Pestizid-Rückstände das Pestizid-Management des jeweiligen Händlers. Es zeichnet sich etwa dadurch aus, welche Vorgaben die Händler ihren Lieferanten bei Pestiziden machen.
Erdbeeren pflücken: Oft kein lukrativer Job!
Die Tester von Öko-Test bewerteten zusätzlich, wie verantwortlich sich der jeweilige Händler in Bezug auf soziale Fragen und Nachhaltigkeit zeigt.
Kann er Angaben zur Lieferkette und die Herkunft der Erdbeeren belegen? Hat er zusätzlich Belege für die Bewässerungsstrategie und die Legalität des Wasserbezugs?
Verantwortung ist hier sehr wichtig. Die Lage in den Herkunftsregionen der Erdbeeren ist nicht immer rosig. So arbeiten auf einigen spanischen Erdbeerfeldern Wanderarbeiter aus Osteuropa und Nordafrika zu schlechten Bedingungen: laut Öko-Test unter einem hohen Zeitdruck und nicht einmal für den Mindestlohn.
Ökologisch bedenklich ist der hohe Wasserverbrauch der Erdbeeren.
Und was jetzt: keine Erdbeeren mehr?
Deinen Kindern künftig gar keine Erdbeeren mehr zu gönnen, wäre sicherlich übertrieben. Aber du solltest vielleicht etwas genauer hinsehen, bei wem du die süßen roten Früchte kaufst. Diese 3 Tipps hat Öko-Test:
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