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Eine anstrengende Transition

Von der Kinderkrippe in den Kindergarten: Tipps für den erfolgreichen Übergang

Zuletzt aktualisiert

7. Februar 2023

Kategorie

Kind

Übergang von Krippe in den Kindergarten

Immer wieder kommt es in unserem Leben zu einschneidenden Veränderungen. Und das beginnt bereits im Kindesalter. Eine der ersten Lebensveränderungen für viele Kinder ist der Wechsel von der Kinderkrippe in den Kindergarten.

Für das Kind bedeutet dieser Wechsel eine starke Umstellung in der Alltagsumgebung. Einen Abschied und einen Neubeginn. Damit dein Kind den Wechsel gut meistert, kannst du den Übergang von der Krippe in den Kindergarten als Elternteil begleiten und unterstützen.

Eine anstrengende Transition: der Übergang von der Krippe zum Kindergarten

Sicher kannst du dich noch gut an die ersten Tage in der Kinderkrippe erinnern. Dein Kind war vermutlich eines der Jüngsten und alles war neu: die Umgebung, die ErzieherInnen, die anderen Kinder, das Spielmaterial und der Alltagsablauf. Egal wie einfach oder schwer du und dein Kind damals auf die neue Situation reagiert haben. Es war eine Lebensveränderung.

Diese Lebensveränderungen nennt die Pädagogik auch Transition. Transitionen kommen im Leben immer wieder vor, wenn ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Der Wechsel in den Kindergarten, die Einschulung, der Schulwechsel, der Berufsstart, ein Umzug und viele andere Situationen:

Jeder Übergang zu einem neuen Lebensabschnitt ist mit vielen unterschiedlichen Gefühlen verbunden: Vorfreude, Traurigkeit, Unsicherheit, Neugier, Angst, Begeisterung. Jeder Mensch und jedes Kind reagiert anders und mit zum Teil sehr zwiespältigen Gefühlen.

Die Neugier auf die neue und große Kindergartengruppe ist groß, aber der Abschied von der gewohnten Umgebung und den bekannten ErzieherInnen macht auch traurig. Dein Kind ist vielleicht begeistert, jetzt zu den „Großen“ zu gehören, aber gleichzeitig verunsichert die große Kindergartengruppe mit den deutlich älteren Vorschulkindern.

Jede Transition ist damit auch immer anstrengend und aufregend. Deshalb ist dein Kind in dieser Zeit vielleicht besonders ruhig, aufgedreht, zurückgezogen, ängstlich, weinerlich, müde oder kuschelig.

Den Wechsel von der Krippe in den Kindergarten begleiten: Geduld und Empathie

Wenn du den Übergang von der Krippe in den Kindergarten für dein Kind möglichst einfach gestalten möchtest, sind vor allem Geduld und Empathie notwendig. Versuche so gut es geht, Verständnis aufzubringen und geduldig zu bleiben, auch wenn dein Kind sich anders verhält als üblich.

Vielleicht braucht es dich jetzt wieder zum Einschlafen, verlangt viel Aufmerksamkeit oder kann sich am Morgen schlecht von dir lösen. Kinder in Transitionen schlafen oft unruhig oder zeigen sich überdreht und wild.

Folgende Tipps können dir als Elternteil dabei helfen, den Übergang für dich und dein Kind gut zu gestalten:

Bereite dein Kind bereits auf den Übergang vor

Bereits vor dem Wechsel kannst du mit deinem Kind über die bevorstehende Veränderung sprechen. Freut es sich auf den Wechsel oder hat es Sorgen? Sprecht über das Anstehende, die kommenden Veränderungen und die damit verbundenen Gedanken und Gefühle.

Verabschiedet euch in der Krippe

Ein guter Abschied ist wichtig, damit dein Kind sich lösen kann. Die Krippe hält für den Abschied meist ein Konzept bereit. Erkundige dich danach.

Du kannst den Abschied darüber hinaus unterstützen, indem ihr gemeinsam Abschiedsgeschenke bastelt, einen Kuchen für die Gruppe backt oder eine Abschiedsaktion absprecht.

Verabschiedung am letzten Krippentag

Für dein Kind ist ein bewusstes Abschiednehmen wichtig. Hole dein Kind ab und sagt „Tschüss“ zu allem, was wichtig war: den anderen Kindern, dem Gruppenraum, den ErzieherInnen, der Kuschelecke.

Nach diesem Abschied könnt ihr den Übergang zusammen feiern. Zum Beispiel bei einer Kugel Eis in der Eisdiele.

Den Neustart einleiten

Wenn der Kindergarten in der gleichen Einrichtung ist wie die Krippe, sieht das pädagogische Konzept überwiegend vor, dass bereits einige Wochen vor dem Wechsel ein Schnuppern in der Kindergartengruppe stattfindet.

Zu einzelnen Zeitabschnitten dürfen die wechselnden Kinder dabei bereits stundenweise in die neue Gruppe kommen. Wenn dein Kind für den Kindergarten die Einrichtung wechseln muss, dann kannst du solche Schnupperzeiten mit der neuen Einrichtung vereinbaren.

Der Neustart als (kleines) Fest

Der erste Tag in der Kindergartengruppe darf gerne etwas gefeiert werden. Dies vermittelt deinem Kind, dass der Wechsel ein freudiges Ereignis ist. Eine besonderes Frühstücksbuffet oder ein bisschen Deko im Esszimmer vermitteln Feierstimmung und Freude.

Die ersten Tage begleiten

Wenn es nun richtig losgeht, fängt die eigentliche Umstellung an. Dein Kind erlebt viele neue Eindrücke: ältere Kinder, neue Gruppenräume, andere ErzieherInnen.

In den ersten Tagen braucht dein Kind am Nachmittag daher viel Ruhe und Bewegung, um diese Eindrücke zu verarbeiten. Nehmt euch in diesen Tagen nicht zu viel vor, sondern gestaltet diese so, wie sie deinem Kind guttun.

Mit den ErzieherInnen im Gespräch

Damit der Übergang in den Kindergarten gut gelingt, ist auch das Gespräch mit den BezugserzieherInnen wichtig. Sie können dir rückmelden, wie es deinem Kind in der Gruppe ergeht und du kannst auch deine eigenen Sorgen und Gedanken loswerden.

Bei größeren Umstellungsschwierigkeiten ist besonders wichtig, dass ihr gut zusammenarbeitet und miteinander sprecht.

Freundschaften unterstützen

Oft wechseln mehrere Kinder gleichzeitig aus einer Krippengruppe in die Kindergartengruppe. Damit kommen Freunde oder Freundinnen deines Kindes mit auf die aufregende Reise.

Ist dies nicht der Fall, muss dein Kind erst neue Freundschaften knüpfen. Dies kannst du unterstützen, indem du nach ersten Sympathien fragst und auch einmal zu einem Spieltreffen am Nachmittag oder am Wochenende einlädst.

Die Dauer des Übergangs: Wann ist mein Kind angekommen?

Wie lange die Transition dauert, kann nicht genau vorhergesagt werden. Dabei kommt es auch auf die Rahmenbedingungen an. Wechselt dein Kind „nur“ innerhalb der Einrichtung, zusammen mit anderen Freunden und kennt bereits die neuen BezugserzieherInnen aus Vertretungen, ist der Übergang vermutlich schneller abgeschlossen.

Auch die Persönlichkeit deines Kindes spielt eine Rolle. Manche Kinder können sehr gut mit neuen Eindrücken umgehen und sich schnell anpassen. Andere Kinder brauchen einfach etwas länger, um sich umzustellen.

Angekommen ist dein Kind dann, wenn der neue Alltag wieder zur Normalität geworden ist, es gerne in die Gruppe geht und seinen festen Platz dort gefunden hat.

Ein anderer Blickwinkel: Eine Transition auch für dich

Übrigens ist der Wechsel deines Kindes in die Kindergartengruppe auch eine Transition für dich.

Schließlich ändern sich auch dein Alltag und deine Ansprechpartner in der Kindereinrichtung. Du hast es mit neuen ErzieherInnen, Eltern und Kindern zu tun und es gelten andere Regeln zum Beispiel bei den Bring- und Abholzeiten oder beim Mittagessen.

Vermutlich ist der Übergang von der Krippe in den Kindergarten für dich nicht ganz so anstrengend wie für dein Kind. Du hast weniger Eindrücke zu verarbeiten. Aber je nach Schwere der Umstellung hast du sicherlich auch unterschiedliche Gefühle, die du mit dem Übergang verbindest.

Nehmt euch also gemeinsam viel Zeit füreinander, um euch an die neue Situation zu gewöhnen. Bleibt gelassen und gebt euch genügend Zeit für die Umstellung.

Meine persönliche Erfahrung: Übergänge vergehen

Die Eingewöhnung in die Kinderkrippe, in den Kindergarten und in die Grundschule. Diese drei Übergänge habe ich bereits zweimal als Elternteil durchlebt. Meine beiden Söhne haben dabei jeweils sehr unterschiedlich reagiert, hatten in dieser Zeit andere Bedürfnisse und oft haben sie mich auch überrascht.

Mein jüngerer Sohn, der mutige, wilde „Draufgänger“, der immer mit den Großen mithalten will, hat sich mit allen Lebensveränderungen bisher überraschend schwergetan. Er scheint viel sensibler auf Transitionen zu reagieren als sein ruhigerer, großer Bruder, der auf den ersten Blick viel empfindlicher wirkt.

Vermutlich hat er das von seiner Mutter, denn auch ich reagiere sehr empfindlich und emotional auf Lebensumstellungen. Aber was ich sowohl direkt bei mir als auch bei den Übergängen meiner Kinder feststellen konnte:

Jeder Übergang hört irgendwann auf! Jede neue Situation wird irgendwann zum Alltag und zur Gewohnheit. Deshalb bleiben die wichtigsten Punkte: Geduld, Verständnis, Nachsicht und ein Stück Schokolade für die Nerven.


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