Ein Baby, das ruhig, friedlich und vor allem sicher in seinem Bettchen schlummert – für frisch gebackene Eltern die Idealvorstellung. Damit dieser Wunsch auch Wirklichkeit wird, gilt als oberstes Gebot: Gerade im ersten Lebensjahr schlafen Babys am sichersten auf dem Rücken und in einem Babyschlafsack – ohne Kissen und ohne Decke, damit sie mit ihrem Köpfchen nicht versehentlich darunter rutschen.
Aus Expertensicht sind dies maßgebliche Faktoren, um das Risiko für den plötzlichen Kindstod so gering wie möglich zu halten. Doch welcher Schlafsack ist für die Kinder der richtige? Wie sieht es mit Schadstoffen aus? Und worauf sollten Eltern beim Kauf sonst noch achten? Der folgende Babyschlafsack Test gibt Auskunft.
Im Test: 13 Babyschlafsäcke von rund acht bis 85 Euro
Die Experten des Magazins Öko-Test haben in ihrer Februar-Ausgabe 2019 insgesamt 13 Schlafsäcke für Babys auf Herz und Nieren getestet – überwiegend in der Größe 70 Zentimeter.
Im Babyschlafsack Test finden sich Produkte bekannter Hersteller wie H&M, Julius Zöllner, Sterntaler und Alvi. Dazu kommen Schlafsäcke aus einem Drogeriemarkt oder vom Textildiscounter. Die Preisspanne der Babyschlafsäcke reicht von sehr günstigen acht Euro bis zu rund 85 Euro.
Zum Großteil handelt es sich um Baumwoll-Modelle mit Polyester-Füllung, auch zwei Kinderschlafsäcke aus Schurwolle sind dabei. Ausgewählt haben die Tester Schlafsäcke, die sich möglichst das ganze Jahr über nutzen lassen.
Besonderes Augenmerk richteten die Experten auf das Thema Sicherheit und legten dabei die Fachinformation „Der sichere Babyschlafsack“ zu Grunde. Untersucht wurde zum Beispiel die Größe von Hals- und Armausschnitten, das potenzielle Verletzungsrisiko etwa durch Reißverschlüsse sowie auch eine mögliche Schadstoffbelastung der verwendeten Stoffe.
Nicht zuletzt spielte das Vorhandensein von Gebrauchs- und Warnhinweisen im Schlafsack Test eine wichtige Rolle.
Das Ergebnis: Ein „sehr gut“ schaffte keiner. Immerhin vier von 13 Babyschlafsäcken erhielten aber die Note „gut“.
Zu den Testsiegern zählen der H&M Schlafsack (hellrosa gepunktet), der Julius Zöllner Jersey Schlafsack* gefüttert (hellblau), der Prolana Babyschlafsack* (SSW Lammflor/natur) sowie auch der Pyttesma Schlafsack von Ikea in Hellblau und Grün.
Mit der Bewertung „mangelhaft“ dagegen durchgefallen ist der Kinder-Kugelschlafsack von Alvi (Thermo Stars, beige). Ausschlaggebend war dafür aus Sicht der Prüfer die hohe Belastung der Materialien mit Schadstoffen.
Schadstoffe wurden zwar im Großteil der getesteten Produkte entdeckt (in der Folge mit entsprechenden Abzügen in der Bewertung), das Modell von Alvi fiel diesbezüglich jedoch besonders negativ auf.
- Antimon: giftiges Halbmetall, wird als krebserregend eingestuft
- Halogenorganische Verbindungen: viele gelten als allergieauslösend, manche als krebserregend
- Optische Aufheller: können in Verbindung mit Sonnenlicht Allergien auslösen, sind schwer abbaubar und belasten die Umwelt
Babyschlafsack Test: Zu großer Halsausschnitt sorgt für Punktabzüge
In der Kategorie Funktionalität bewerteten die Experten des Öko-Test-Magazins in zwei Fällen die Größe des Halsausschnitts als kritisch, und zwar beim Modell Lotties Bambini Schlafsack Skyrider (natur-blau) sowie beim Bornino Home Baby Schlafsack Tencel von Baby Walz (Mond und Sterne). Werden die Träger verlängert, sei der Ausschnitt zu groß bemessen – der Kopf des Kindes könnte nach unten rutschen.
Auch die Reißverschlüsse sind nicht immer unproblematisch, eine leichte Klemmgefahr bestand demnach bei fünf der getesteten Modelle.
In vier Fällen wurde der Reißverschluss mittig nach oben geschlossen: Hier bestehe das Risiko, dass die zarte Haut des Babys am Hals eingeklemmt wird; einmal war das Ende des seitlich liegenden Reißverschlusses nicht abgedeckt.
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Das Modell von Lotties handelte sich in der Bewertung zudem Abzüge ein, weil das Rückenteil beim Liegen nicht glatt liegt. Beim Schlafsack von Babywalz erwies sich der blau-weiße Hauptstoff als nicht schweiß- und speichelecht.
Die geforderten Warn- und Gebrauchshinweise fehlten bei acht der 13 getesteten Babyschlafsäcke völlig, in drei Fällen teilweise.
Fast vollständig waren die Informationen beim Ikea-Modell (Pyttesma), der Schlafsack von Julius Zöllner war der einzige mit vollständigen Hinweisen.
Unterm Strich erhielten 11 von 13 Produkten im Bereich Funktionalität mindestens die Note „befriedigend“ oder besser; zweimal gab’s „ausreichend“.
Erfreulich: Verschluckbare Kleinteile, Bänder mit Strangulationsrisiko oder ähnliche Gefahrenquellen konnten die Tester bei keinem der Kinderschlafsäcke entdecken.
Schlafsäcke für Babys im Test: Die Ergebnisse im Überblick
Testergebnis: „gut“
- H&M Schlafsack / hellrosa gepunktet
- Julius Zöllner Jersey Schlafsack gefüttert / hellblau*
- Prolana Babyschlafsack* / SSW Lammflor, natur (Test Schadstoffe: „sehr gut“)
- Pyttesma Schlafsack (Ikea) – nicht mehr im Handel – aktuelle IKEA Babyschlafsäcke*
Testergebnis: „befriedigend“
- Pusblu Schlafsack / Ringel, weiß (DM)
- Reiff Naturstrick Schlafsack ohne Arm / marine
- Bornino Home Babyschlafsack Tencel / Mond und Sterne (Baby Walz)
- Ergee Babyschlafsack Sterne / rosa (Kik)
- Lotties Bambini Schlafsack Skyrider / natur-blau (Test Schadstoffe: „sehr gut“)
- Odenwälder Baby Nest Jersey Schlafsack / light silver
- Sterntaler Der Alleskönner-Funktionsschlafsack Ella
Testergebnis: „ausreichend“
- Baby Club Schlafsack / beige mit Schäfchen (C&A)
Testergebnis: „mangelhaft“
- Alvi Kinder-Kugelschlafsack Thermo Stars / beige
Sicherheit geht vor – Worauf Eltern beim Kauf des Baby Schlafsacks achten sollten
Mit dem Kauf eines Baby- oder Kinderschlafsacks leisten Eltern einen wichtigen Beitrag, um ihr Kind vor dem sogenannten plötzlichen Kindstod zu schützen. Im Rahmen ihres Schlafsack Tests beurteilten die Prüfer des Magazins Öko-Test die Schlafsäcke entsprechend der Fachinformation „Der sichere Baby-Schlafsack“.
Demnach sollten Eltern bei der Auswahl eines Kinderschlafsacks folgende Aspekte berücksichtigen:
- Die Größe des Baby- oder Kinderschlafsacks richtet sich nach der Körpergröße des Kindes. Hier gilt die Faustformel: Körperlänge minus Kopflänge plus zehn Zentimeter.
- Der Halsausschnitt darf – wie oben bereits beschrieben – nicht so weit sein, dass der Kopf des Babys hindurchrutschen könnte. Aber auch ein zu kleiner Ausschnitt birgt Risiken und ist daher zu vermeiden. Als Orientierungshilfe sollte der Finger eines Erwachsenen zwischen den Hals des Kindes und den Ausschnitt passen. Auch bei den Armausschnitten dürfen die Öffnungen weder zu groß noch zu klein sein.
- Reißverschlüsse sollten am besten seitlich zu öffnen sein. Bei mittigen Verschlüssen ist das Schließen nach unten empfehlenswert. Beim Schließen nach oben besteht die Gefahr, dass die zarte Haut am Babyhals eingeklemmt wird. Knöpfe sollten nur am Schulterverschluss zu finden sein, Schnüre oder Bänder gehören aufgrund der Strangulierungsgefahr nicht an einen Schlafsack.
- Bei der Stoffauswahl sind atmungsaktive Materialien zu bevorzugen, die frei von Schadstoffen sind. Hinweise und entsprechende Siegel und Zertifikate können hier hilfreich sein.
- Entsprechend der Jahreszeiten gibt es sowohl Sommerschlafsäcke als auch Winterschlafsäcke für Babys. Alternativ können sich Eltern für sogenannte Ganzjahresschlafsäcke entscheiden, die in der Regel aus einem dünneren Innen- und einem wärmeren Außenschlafsack bestehen und bei Bedarf kombiniert werden können.
- Für Neugeborene oder auch Frühgeborene sind oft extra kleine Modelle erhältlich.
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