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Kurze Tipps für deine Finanzen.

Finanzen in der Familie – Förderungen & Versicherungsvorteile im Überblick

Autor

Dana Höfke

Zuletzt aktualisiert

24. Januar 2024

Kategorie

Familienleben

Familien-Finanzen Überblick

Mit der Geburt eines Kindes ändert sich das eigene Leben in vielerlei Hinsicht. Denn nun musst du für ein weiteres Familienmitglied sorgen. Das ist nicht nur mit finanziellem Aufwand verbunden, sondern auch mit organisatorischem.

Um Familien so gut es geht zu entlasten, gibt es jedoch einige Zuschüsse und Versicherungsvorteile. Eine Auswahl davon stellen wir dir hier vor.

Staatliche Förderungen für Familien

Ein Kind kostet Eltern im Schnitt fast 800 Euro pro Monat – das hat eine Studie des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2018 ermittelt. In Hinblick auf die wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre, dürften die Kosten seitdem weiter gestiegen sein.

Um Familien mit Nachwuchs zu unterstützen, gibt es glücklicherweise zahlreiche Förderungen. Zudem profitieren Eltern von Steuerentlastungen.

Mutterschutzleistungen

Damit sich eine werdende Mutter vollständig auf die bevorstehende Geburt vorbereiten kann, darf sie 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin in Mutterschutz gehen. Nach der Geburt hat sie weitere 8 Wochen Mutterschutz zur Regeneration und natürlich, um die Zeit mit ihrem Neugeborenen zu genießen.

Bei Frühgeburten kann sich die Gesamtdauer des Mutterschutzes auf bis zu 18 Wochen erhöhen. Auch bei Mehrlingsgeburten dürfen Mütter die ersten 12 statt 8 Wochen nach der Geburt zuhause bleiben.

Während des Mutterschutzes wird der durchschnittliche Brutto-Arbeitslohn weiter ausgezahlt – und muss genau wie der herkömmliche Lohn besteuert werden.

Elterngeld

Nach der Geburt eines Kindes kann außerdem ein Antrag auf Elterngeld gestellt werden. Dadurch bekommen Eltern in der sogenannten Elternzeit finanzielle Unterstützung.

Insgesamt sind bis zu 14 Monate Basiselterngeld oder 28 Monate ElterngeldPlus möglich. Dabei stehen dir bis zu 1.800 Euro Basiselterngeld, bzw. 900 Euro ElterngeldPlus zu.

Bist du gerade dabei, deine Elternzeit zu planen, informiere dich am besten direkt beim Familienportal. Dort findest du nicht nur ausführliche Informationen, sondern auch einen Elterngeldrechner und die Möglichkeit, eine Beratungsstelle in deiner Nähe zu finden.

Kindergeld

Als weitere finanzielle Unterstützung bekommst du pro Kind 250 Euro Kindergeld im Monat, sofern das Kind jünger als 18 Jahre ist und in deinem Haushalt wohnt. Unter gewissen Voraussetzungen wird das Kindergeld auch noch bis zum vollendeten 25. Lebensjahr gezahlt.

Das Kindergeld gilt für:

  • Leibliche Kinder
  • Adoptivkinder
  • Stiefkinder
  • Enkelkinder
  • Pflegekinder

Das Elterngeld kann immer nur eine Bezugsperson beantragen. Den Antrag stellst du über die Arbeitsagentur. Übrigens: Ab 2025 soll das Kindergeld durch eine Kindergrundsicherung abgelöst werden.

Steuerentlastungen

Statt des Kindergeldes kannst du dich aber auch für einen Kinderfreibetrag entscheiden, den du dir im Rahmen der Steuererklärung anrechnen lassen kannst. So kannst du dir einen Teil deiner gezahlten Steuern zurückholen.

Im Jahr 2024 liegt der Kinderfreibetrag bei 6384 Euro (3192 Euro je Elternteil). Lass dich am besten von deinem Steuerberater beraten, ob du für dein Kind lieber Kindergeld oder den Kinderfreibetrag in Anspruch nehmen solltest.

Baukindergeld

Auch beim Bau des Eigenheims konnten Familien sich in der Vergangenheit über eine Finanzspritze freuen. Denn pro Kind und Jahr gab es einen Zuschuss in Höhe von 1.200 Euro von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – über einen Auszahlungszeitraum von 10 Jahren.

Leider ist diese Förderung im Jahr 2023 ausgelaufen. Ob es das Baukindergeld in dieser Form noch einmal geben wird, bleibt abzuwarten. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, die Förderung im Hinterkopf zu behalten und sich über potenzielle Nachfolge-Förderungen zu informieren, sobald du und deine Familie überlegen, ein Eigenheim zu bauen.

Gemeinsam besser versichert

Neben finanziellen Vorteilen bekommen Familien teils auch Versicherungsvorteile zugesichert, zum Beispiel im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung.

Familienversicherung der gesetzlichen Krankenkassen

Bist du selbst gesetzlich krankenversichert, ist dein Kind automatisch über dich mitversichert – maximal bis zum 25. Lebensjahr, sofern es sich im Studium oder einer unbezahlten Berufsausbildung befindet.

Arbeitet dein Kind nebenbei, darf es die geltende Einkommensgrenze nicht überschreiten. Ansonsten muss es sich selbst versichern. Wie hoch die Einkommensgrenze ist, variiert je nach Beschäftigungsart.

Dass du dein Kind im Rahmen der Familienversicherung beitragsfrei mitversichern kannst, ist ein großer Vorteil gegenüber einer privaten Versicherung, denn dort braucht jedes Kind einen eigenen Versicherungsvertrag und kostet dementsprechend extra.

Haftpflichtversicherung

Eltern haften für ihre Kinder. Dieser Satz ist dir bestimmt auch schon mal über den Weg gelaufen. Haftbar können Kinder aber erst ab 10 Jahren gemacht werden – zwischen 7 und 10 Jahren sind sie eingeschränkt schuldfähig.

In den meisten Haftpflichtversicherungen sind Kinder automatisch mitversichert, solange sie ein gewisses Alter nicht überschreiten und im gemeinsamen Haushalt wohnen.

Schaue aber lieber noch einmal in deinen Versicherungsvertrag, ob der Versicherungsschutz auch für deine Kinder gilt. So bist du stets auf der sicheren Seite, falls dein Nachwuchs einen Schaden verursachen sollte.

Übrigens kannst du auch deinen Lebenspartner oder deine Lebenspartnerin in deiner Haftpflichtversicherung mitversichern – dann könnt ihr aber keine Ansprüche gegeneinander geltend machen.

Unfallversicherung

Kinder sind automatisch gesetzlich unfallversichert, wenn sie sich auf dem Weg zur Schule, Universität oder zur Kindertagesstätte befinden.

Im restlichen Alltag sind Kinder nicht automatisch unfallversichert, sondern sollten im Rahmen einer Familienunfallversicherung oder Kinderunfallversicherung zusätzlich versichert werden.

Lediglich im ersten Lebensjahr sind Kinder bei der eigenen Unfallversicherung beitragsfrei mitversichert.

Insbesondere beim Spielen und Toben oder bei Hobbys wie Reiten oder Fußball kann es schnell zu Unfällen kommen – mit einer Kinder- oder Familienunfallversicherung sorgst du für den Ernstfall vor.

Kfz-Versicherung

Hat dein Kind den Führerschein geschafft, kannst du es in der Kfz-Versicherung als zusätzlichen Fahrer deines Autos versichern. Unter 25 Jahren sind die Beiträge jedoch noch etwas höher, um die fehlende Fahrerfahrung auszugleichen. Denn mit den Jahren der unfallfreien Verkehrsteilnahme steigt die Schadenfreiheitsklasse – und somit sinken die Versicherungsbeiträge.

Möchte sich dein Kind direkt nach dem Führerschein ein eigenes Auto zulegen, lohnt es sich, einmal durchzurechnen, ob du den Wagen nicht lieber als deinen Zweitwagen anmeldest und versicherst.

Denn viele Versicherer bieten dir einen sogenannten Zweitwagenrabatt, der für geringere Beiträge im Vergleich zu einer Erstversicherung deines Kindes sorgen kann.

Im Rahmen der Kfz-Versicherung gibt es einen weiteren Vorteil für Familien: Entscheidet sich ein Familienmitglied dazu, nicht mehr selbst mit dem Auto zu fahren, lässt sich die Schadenfreiheitsklasse auch übertragen. So kann zum Beispiel das Kind die Schadenfreiheitsklasse eines Elternteils in Teilen übernehmen – nämlich für die Zeitspanne, seitdem das Kind selbst den Führerschein hat.

Fazit

Wie du siehst, gibt es für dich als Elternteil jede Menge Förderungen, Zuschüsse und praktische Versicherungsverträge. Welche für dich in welchem Rahmen sinnvoll sind, musst du letztlich selbst entscheiden. Wir raten dir auf jeden Fall, dich zu den verschiedenen Themen weiter zu informieren und dich gegebenenfalls ausführlich beraten zu lassen.

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