Deine Familie möchte es im Winter angenehm warm haben und dafür möglichst wenig Geld ausgeben? Das ist verständlich. Luft-Wasser-Wärmepumpen können dafür eine gute Wahl sein, auch wenn die anfänglichen Investitionen nicht ganz günstig sind.
Wie effizient die Geräte wirklich heizen, hat die Stiftung Warentest in ihrem Luft-Wasser-Wärmepumpen-Test untersucht.
Testsieger wurde die Luft-Wasser-Wärmepumpe Vitocal von Viessmann.
Bestenliste: Luft-Wasser-Wärmepumpen im Test
Testergebnis: „gut“
- Viessmann Vitocal 250-A AWO-E-AC 251.A10, Bestell-Nr.: Z022166 (Note: 2,1)
- Wolf CHA-10/400V, Art.-Nr.: 9146863 (Note: 2,3)
- Stiebel Eltron WPL-A 07 HK 230 Premium, Art.-Nr.: 200123 (Note: 2,4)
- Vaillant Arotherm plus VWL 105/6 A S2, Bestell-Nr.: 0010021120 (Note: 2,5)
Testergebnis: „befriedigend“
- Daikin Altherma 3 H MT + Innengerät Art.-Nr.: EPRA10EW1 + ETBX12E9W (Note: 2,6)
- Mitsubishi Electric PUZ-WM85YAA & ERPX-YM9D Set 7.23, Art.-Nr.: 506427 (Note: 2,9)
Luft-Wasser-Wärmepumpen: Heizen sie gut genug?
Stiftung Warentest bescheinigt allen sechs getesteten Wärmepumpen, dass sie ein Einfamilienhaus beheizen können. Das gilt eingeschränkt auch für schlecht gedämmte und mit Radiatoren beheizte Häuser.
Grundsätzlich gilt: Je besser eine Immobilie gedämmt ist, desto effizienter kann die Wärmepumpe arbeiten. Das gilt aber bei allen Heizsystemen.
Zugleich hängt die Effizienz der Wärmepumpe davon ab, in welcher Klimazone sich die Immobilie befindet. Die meisten Regionen Deutschlands liegen in der mittleren Klimazone.
Häuser im sächsischen Vogtland oder im Alpenvorland gehören dagegen zur kälteren Klimazone. Wärmepumpen müssen hier im Winter mehr Wärmeenergie erzeugen, um das Hausinnere (bei ansonsten gleichen Bedingungen) warm zu halten.
Vier der sechs getesteten Luft-Wasser-Wärmepumpen arbeiteten in Häusern mit Radiatorenheizung in der kälteren Klimazone mit befriedigender Effizienz. Die Modelle von Vaillant und Mitsubishi Electric schafften hier dagegen nur ein „ausreichend“.
Oftmals empfehlen Fachleute die Wärmepumpe in Verbindung mit einer Fußbodenheizung. Sie benötigt relativ niedrige Vorlauftemperaturen, auf die Wärmepumpen optimiert sind.
Die effektivste mit einer Fußbodenheizung arbeitende Luft-Wasser-Wärmepumpe im Test war das Modell von Stiebel Eltron.
Erhebliche Unterschiede beim Stromverbrauch
Luft-Wasser-Wärmepumpen benötigen Strom, um die Umgebungswärme der Luft zu steigern und so nutzbar zu machen. Ihr Stromverbrauch ist jedoch nicht mit alten Stromheizungen vergleichbar, sondern deutlich niedriger.
Dennoch kann der jährliche Stromverbrauch ebenfalls zu einem Kaufkriterium werden, denn er ist bei den verschiedenen Modellen sehr unterschiedlich.
In einer Beispielrechnung der Stiftung Warentest mit einem Preis von 40 Cent/Kilowattstunde ergibt sich so ein Kostenunterschied von jährlich etwa 600 Euro.
Das eingesetzte Kältemittel kann problematisch sein
Im Wärmekreislauf einer Luft-Wasser-Wärmepumpe zirkuliert natürlich kein reines Wasser, sondern ein Kältemittel. Das ist im Prinzip harmlos, solange es nicht austritt, etwa durch ein defektes Rohr. Sollte das jedoch geschehen, können gerade ältere Kältemittel sehr negative Folgen für die Umwelt haben.
So besitzt das Kältemittel R32 (Difluormethan) die 675-fache Treibhauswirkung von CO2. Dieses Kältemittel zirkuliert in den Wärmepumpen von Daikin und Mitsubishi Electrics.
Besser ist das im Modell von Stiebel Eltron genutzte R454C mit seiner nur noch 148-fachen Treibhauswirkung.
Richtig gut wird es jedoch erst mit dem Kältemittel R290 (Proban). Es hat nur die dreifache Treibhauswirkung im Vergleich mit CO2.
Manchmal wird es etwas lauter
Berücksichtigen solltest du beim Kauf deiner Luft-Wasser-Wärmepumpe immer auch die Geräuschentwicklung während des Betriebs. Liegen die Nachbarhäuser relativ nah und sind deine Nachbarn geräuschempfindlich, könnte es durchaus Probleme geben.
Bei der maximalen Geräuschentwicklung schneiden die Modelle von Wolf und Daikin mit einem „befriedigend“ am schlechtesten ab.
Stiftung Warentest empfiehlt bei zu lauten Geräten Schallschutzhauben und Standfüße, die Vibrationen reduzieren.
Luft-Wasser-Wärmepumpen-Test: die Testkriterien
- Energieeffizienz und Umwelteigenschaften im Heizbetrieb: 70%
- Handhabung: 25%
- Basisschutz persönlicher Daten: 5%
Kaufberatung: Luft-Wasser-Wärmepumpen und Alternativen
Bei der Entscheidung für oder gegen eine Luft-Wasser-Wärmepumpe spielen nicht zuletzt die Geräte– und Installationskosten eine Rolle.
Bei den sechs getesteten Modellen musst du mit Gerätekosten zwischen 9.050 (Mitsubishi Electronics) und 19.700 Euro (Stiebel Eltron) rechnen. Aber das sind nur Orientierungswerte. Kostenvoranschläge von Installateuren verraten dir Genaueres.
In jedem Fall solltest du dich darüber informieren, ob du ein Anrecht auf Fördermittel hast. Laut Stiftung Warentest werden Wärmepumpen beispielsweise dann gefördert, wenn ihre Jahresarbeitszahl mindestens 2,7 erreicht.
Die Zahl beschreibt das Verhältnis aus gewonnener Heizenergie und eingesetztem Strom. Bei einem Wert von 2,7 ist die Heizenergie um das 2,7-fache höher.
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist nicht die einzige Option
Bei Interesse an einer Wärmepumpe solltest du dich auch über die anderen Varianten dieser Heiztechnik informieren. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die am einfachsten zu installierende, aber auch ineffizienteste Variante.
Andere Wärmepumpen gewinnen Wärme aus dem Grundwasser oder dem Erdboden. Sie zu installieren, ist meist deutlich teurer. Dafür arbeiten sie effizienter.
Besprich am besten mit Fachleuten verschiedene Optionen. Möglich sind auch Hybridheizungen, die die Wärmepumpe mit einem anderen Heizungssystem kombinieren. Das könnte ebenfalls eine interessante Option sein.
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